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deutscher Pianist, Klavierlehrer und Herausgeber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alfred Hoehn (* 20. Oktober 1887 in Oberellen; † 2. August 1945 in Königstein im Taunus) war ein deutscher Pianist, Komponist, Hofpianist, Klavierpädagoge und Herausgeber.
Hoehn war der Sohn eines Lehrers und Organisten. Er wurde von dem Pianisten Eugen d’Albert, dem Dirigenten Fritz Steinbach, Kapellmeister der Meininger Hofkapelle, und Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen gefördert, die sich für sein Musikstudium einsetzten. Hoehn erlernte die Grundlagen des Klavierspiels bei seinem Vater und ging im Jahr 1900 nach Frankfurt am Main, wo er gleichzeitig mit dem Besuch des Realgymnasiums Schüler am Hoch’schen Konservatorium wurde. Seine pianistische Ausbildung erhielt er bei Lazzaro Uzielli, einem Schüler Clara Schumanns.
An die 1908 beendete Klavierausbildung schloss sich ein Studium bei Fritz Steinbach an, der inzwischen die Position eines Generalmusikdirektors in Köln innehatte und Professor am dortigen Konservatorium der Musik angenommen hatte. Er führte Hoehn 1908 in die Laufbahn des Konzertpianisten ein. Daneben erfolgten Studien bei Eugen d’Albert und Ferruccio Busoni.
Nach seiner Europatournee 1909 gewann Hoehn im Jahr 1910 in St. Petersburg den Anton Rubinstein-Preis vor Arthur Rubinstein, der in seinen Memoiren[1] ausführlich über diesen Wettbewerb berichtete und sich dahingehend äußerte, Alfred Hoehn habe eigentlich den 1. Preis verdient.
Ebenfalls im Jahr 1910 wurde Hoehn vom Herzog von Meiningen zum Hofpianisten ernannt.
Bereits 1907 erhielt er einen Lehrauftrag am Hoch’schen Konservatorium durch Direktor Iwan Knorr, den er bis 1916 ausführte und dann auf eigenen Wunsch beendete. 1913 übernahm er eine Meisterklasse an dem von Hans Pfitzner geleiteten Konservatorium in Straßburg. 1929 wurde Hoehn wiederum Lehrer am Hoch’schen Konservatorium und nach dessen teilweiser Umgestaltung zur Musikhochschule Frankfurt am Main 1938 war er Professor und Leiter der Meisterklasse. In gleicher Funktion war er schon seit 1933 an der Musikhochschule Weimar als Nachfolger von Bruno Hinze-Reinhold tätig.[2]
Hoehns Karriere wurde im Frühjahr 1940 durch einen Schlaganfall beendet, den er während der Probe zum 2. Klavierkonzert von Brahms im Gewandhaus Leipzig erlitt. Er war infolgedessen gelähmt und starb nach längerer Krankheit am 2. August 1945 im Krankenhaus Königstein im Taunus.
Hoehns Grab befindet sich auf dem Friedhof in Kronberg im Taunus, seinem letzten Wohnort. Sein Nachlass wird im Archiv der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar aufbewahrt.
Neben der Tätigkeit des reisenden Konzertpianisten hatte sich Hoehn schon seit seinen Studienjahren pädagogischen Aufgaben als Lehrbeauftragter, Privatlehrer und Professor gewidmet. Hoehn war an der öffentlichen Verbreitung seiner Ideen nicht interessiert. Das galt vor allem für das von ihm vertretene System der Anschlagsarten, das ohne eine zu Lebzeiten erteilte Zustimmung erst nach seinem Tod veröffentlicht wurde. Über Hoehns Anteil an der Entstehung und Entwicklung dieser Übmethode ist nichts bekannt. Sein Schüler Georg Roth vertritt die Auffassung, dass in Hoehns System Ideen zusammenfließen, die sich durch Hoehns Unterricht bei Lazzaro Uzielli und die Anregungen von Eugen d’Albert und Ferruccio Busoni, bis ins 19. Jahrhundert (Friedrich Wieck, Clara Schumann, Frédéric Chopin, Franz Liszt) zurückführen lassen.
Alfred Hoehn gab einen großen Teil der Klaviersonaten, Sonatinen, sowie einzelne Klavierstücke und Variationswerke von Ludwig van Beethoven für die Edition Schott heraus. Es handelt sich um einen Urtext, der allerdings nicht den heutigen Standard erreicht. Sein Fingersatz steht in der Tradition der älteren Pianistik, wie sie zum Beispiel in den Ausgaben von Hans von Bülow, Eugen d’Albert, Ferruccio Busoni oder Alfred Cortot sichtbar wird. Das bedeutet, dass der Fingersatz primär dazu dient, zu helfen, den musikalischen Gehalt des Kunstwerkes adäquat darzustellen (Artikulation, Phrasierung) und dass rein spieltechnische Fragen, wie zum Beispiel die Erleichterung schwieriger Passagen durch geeignete Fingersetzungen oder Arrangements zweitrangig ist. Die moderne Klaviermethodik vertritt hier eine liberalere Position: Teilweiser Wegfall des Fingerwechsels bei repetierten Noten, Schonung der sogenannten schwachen Finger 4 und 5, wenn andere Lösungen möglich sind, Aufteilung schwieriger Passagen auf zwei Hände sowie das Heranziehung des Pedals schon bei der Fingersatzgestaltung.
Hoehn war u. a. Lehrer von Erik Then-Bergh (1916–1982), Hans Rosbaud und Gisela Sott. Gisela Sott sagte über ihn:
System Welte-Mignon
M. Welte & Söhne. Freiburg im Breisgau, 3. März 1919[4]
Phonola
Ludwig Hupfeld AG, Leipzig. Aufgenommen Anfang der 1920er Jahre
Aufnahmen für die Carl Lindström AG. Berlin, 15. August 1928
Veröffentlicht auf den Labeln Decca (USA), Odeon (Deutschland) und Parlophone (Großbritannien [Präfix E] bzw. Australien [Präfix A])
Diese Aufnahmen befinden sich im Bestand des Deutschen Rundfunkarchivs.
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