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Stadtteil von Leipzig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Abtnaundorf ist ein Stadtteil im Stadtbezirk Nordost von Leipzig. Der größte Teil der Abtnaundorfer Flur bildet verwaltungsmäßig zusammen mit einem Teil von Schönefeld und weiteren Anteilen den Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf.
Abtnaundorf liegt etwa 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum Leipzigs entfernt in der Flussaue der Parthe. Es wird umgrenzt von Schönefeld, Mockau und Thekla.
Naundorf entstand um ein Gut, das im 13. Jahrhundert an das Peterskloster Merseburg kam und so – allerdings erst später – das „Abt“ im Namen erhielt. Das Kloster verpachtete das Gut mehrfach, das dann mitunter den Namen des Pächters annahm. Um 1540 wurde das zum Gut gehörige Vorwerk Heiterblick errichtet. Nach der Reformation wechselte das Gut häufig den Besitzer, ab 1696 gehörte es längere Zeit Johann Ernst Kregel von Sternbach. 1789 wurde es schließlich von Christian Gottlob Frege II (1747–1816) erworben, dem Sohn des Bankiers Christian Gottlob Frege (1715–1782), und blieb bis 1916 im Besitz der Familie. Bereits ab Mitte des 18. Jahrhunderts wurden Teile des ausgedehnten Landschaftsparks zwischen Dorf und Parthe angelegt. In der Völkerschlacht bei Leipzig wurde Abtnaundorf bei den Kämpfen am 18. Oktober 1813 stark in Mitleidenschaft gezogen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann die Landhaus- und Villenbebauung, und nach Inkrafttreten der Sächsischen Landgemeindeordnung von 1838 erfolgte 1839 die Wahl des ersten Gemeinderates. Der Ort gehörte bis 1856 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Kreisamt Leipzig.[1] Im 19. Jahrhundert war Abtnaundorf mit seinem öffentlich zugänglichen Gutspark ein beliebtes, über die Parthewiesen zu erreichendes Ausflugsziel der Leipziger. Der inzwischen zum Landschaftsschutzgebiet erklärte Abtnaundorfer Park zieht besonders an den Wochenenden mit neu angelegten Rad- und Wanderwegen viele Besucher an. Zwischen 1889 und 1891 wurde am nordöstlichen Ende der Kastanienallee (heute Reiterallee) ein Mausoleum für die Familie Frege errichtet, das nach 1945 zerstört wurde.[2] 1892/93 wurde unter Arnold Woldemar von Frege-Weltzien (1841–1916) das Herrenhaus des Gutes abgerissen und als Schloss neu aufgeführt (Architekt: Peter Dybwad). 1930 wurde Abtnaundorf nach Leipzig eingemeindet.
Ein Hinweisschild in Höhe der Heiterblickstr. 26 (Flurstück 50, damals zu Abtnaundorf gehörend) erinnert an das Massaker von Abtnaundorf. Dort befand sich der Zugang zu Werk III der Erla-Werke Leipzig.[3] Jährlich erinnert die Stadt Leipzig gemeinsam mit dem Bund der Antifaschisten e. V. Leipzig am Ort des Geschehens an das in die Geschichte eingegangene Massaker von 1945.
1947 wurde das Rittergut zum Stadtgut, und das Schloss wurde zur Lehrerausbildung und als Krankenhaus genutzt. Von 1966 bis 1996 war hier die Kinderabteilung des Krankenhauses St. Georg. Seit 1998 wurde das Anwesen von einem privaten Investor in eine komfortable Wohnanlage entwickelt. Zwischenzeitlich wurde das Schloss von einem neuen Eigentümer erneut aufwändig saniert und ist für die Öffentlichkeit einschließlich Schlosspark nicht mehr zugänglich.
Der von 1992 bis 1995 erschlossene Gewerbepark Nordost (u. a. VNG – Verbundnetz Gas, Ernst Klett Schulbuchverlag) liegt zum größten Teil auf der Flur des ehemaligen Rittergutes Abtnaundorf.
2021 erwarb die GRK-Gruppe Leipzig das unter Denkmalschutz stehende Rittergut mit den dazugehörigen Reithallen und -wiesen.[4]
Die Angaben sind nur für den gesamten Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf verfügbar.
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Bei den Wahlen zum Sächsischen Landtag gehört der Ortsteil Schönefeld-Abtnaundorf zum neuen Wahlkreis Leipzig 8, bei Bundestagswahlen zum Bundestagswahlkreis Leipzig I (Wahlkreis 152).
Die Bundestagswahl 2021 führte zu folgendem Zweitstimmenergebnis:[6]
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