Loading AI tools
Ortsteil von Reiskirchen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Winnerod ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Reiskirchen im mittelhessischen Landkreis Gießen. Der Ort liegt östlich des Hauptortes in Oberhessen. Im Norden verläuft die Bundesautobahn 5, im Westen die Landesstraße 3129.
Winnerod Gemeinde Reiskirchen | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 36′ N, 8° 52′ O |
Höhe: | 261 m ü. NHN |
Fläche: | 2,7 km²[1] |
Einwohner: | 37 (30. Jun. 2019)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 35447 |
Vorwahl: | 06408 |
Archäologische Funde lassen auf eine Besiedlung bereits zur Bronzezeit schließen. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Orts erfolgte jedoch erst im Jahr 1252 unter dem Namen Winderode im Urkundenbuch des Klosters Arnsburg.[1] In erhaltenen Urkunden späterer Zeit wird der Ort unter den folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Wenderode (1275) und Winderade (1370).
1250 wird erstmals eine Kirche genannt. Die Kirche in Winnerod geht auf das 12. Jahrhundert zurück und besteht aus einem spätromanischen Langschiffbau und einem romanisch-gotischen Chor.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Winnerod:
„Winnerod (L. Bez. Grünberg) evangel. Pfarrdorf; liegt 2 St. von Grünberg und gehört dem Freiherrn von Schenk. Man findet 1 Kirche, in welche Bersrod aus dem Bezirk Giessen eingepfarrt ist, 11 Häuser und 94 Einwohner, die außer 15 Mennoniten evangelisch sind. Unter den Einwohnern sind 12 Bauern und 2 Handwerker. Die Kirche war dem Archidiakon von St. Stephan untergeben und es gehörten im 15. Jahrhundert dazu: Altpach (Allbach), Burgkartsfelt (Burkhardsfelden), Bernsrade (Bernsrode) und Hartenrade (Hattenrod). Vor den Freiherrn von Schenk gehörte Winnerod denen von Freiherrn von Zwierlein.“[3]
Bis zur Übernahme des Patrimonialgerichts durch das Großherzogtum Hessen 1821 gehörte dieses den Freiherren Schenck zu Schweinsberg.[4]
Zum 31. Dezember 1970 fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Reiskirchen, Hattenrod, Saasen und Winnerod im Zuge der Gebietsreform in Hessen freiwillig zur neuen Großgemeinde Reiskirchen.[5][6] Für die eingegliederten Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.[7]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Winnerod angehört(e): [1][8][9]
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das „Hofgericht Gießen“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Winnerod das Patrimonialgericht der Freiherrn von Zwierlein zuständig.
Im Großherzogtum Hessen wurden die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übertragen. „Landgericht Grünberg“ war daher von 1821 bis 1861 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht, das für Winnerod zuständig war. Übergangsweise bis 1823 im Namen der Herren des Patrimonialgerichts. 1861 wurde Winnerod dem Bereich des Landgerichts Gießen zugeteilt. Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in „Amtsgericht Gießen“ und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[16]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Winnerod 39 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 6 Einwohner unter 18 Jahren, 12 zwischen 18 und 49, 12 zwischen 50 und 64 und 9 Einwohner waren älter.[17] Die Einwohner lebten in 18 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 6 Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie 3 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 12 Haushalten lebten keine Senioren.[17]
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1577: | 7 Hausgesesse (mit Weithausen) |
• 1742: | ein Geistlicher/ Beamter, 6 Untertanen, 5 junge Mannschaften, kein Beisasse/ Jude |
• 1791: | 56 Einwohner[18] |
• 1800: | 65 Einwohner[19] |
• 1806: | 69 Einwohner, 12 Häuser[13] |
• 1829: | 94 Einwohner, 11 Häuser[3] |
• 1867: | 69 Einwohner, 6 bewohnte Gebäude[20] |
• 1875: | 33 Einwohner, 4 bewohnte Gebäude[21] |
Winnerod: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2019 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 56 | |||
1800 | 65 | |||
1806 | 69 | |||
1829 | 94 | |||
1834 | 85 | |||
1840 | 89 | |||
1846 | 92 | |||
1852 | 86 | |||
1858 | 82 | |||
1864 | 77 | |||
1871 | 63 | |||
1875 | 33 | |||
1885 | 30 | |||
1895 | 30 | |||
1905 | 63 | |||
1910 | 84 | |||
1925 | 76 | |||
1939 | 43 | |||
1946 | 105 | |||
1950 | 123 | |||
1956 | 94 | |||
1961 | 81 | |||
1967 | 82 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2004 | 34 | |||
2011 | 39 | |||
2012 | 40 | |||
2015 | 40 | |||
2019 | 37 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; nach 1980: Gemeinde Reiskirchen (HW+NW-Sitze) im Haushaltsplan Vorbericht[22]; Zensus 2011[17] |
• 1829: | 79 evangelisch-lutherische (= 84,0 %), 15 mennonitische (= 16 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 54 evangelische (= 6,7 %), 27 katholische (= 3,3 %) Einwohner[1] |
• 1961: | Erwerbspersonen: 11 Land- und Forstwirtschaft, 7 Produzierendes Gewerbe, 7 Handel, Verkehr und Nachrichtenübermittlung, 6 Dienstleistungen und Sonstige.[1] |
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.