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deutscher Historiker und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ernst Wilhelm Gottlieb Wachsmuth (* 28. Dezember 1784 in Hildesheim; † 23. Januar 1866 in Leipzig) war ein deutscher Historiker.
Wilhelm Wachsmuth studierte an der Friedrichs-Universität Halle Philologie und Evangelische Theologie. 1803 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Halle.[1] Danach wurde er Lehrer an der Klosterschule Magdeburg und 1811 Subrektor am Francisceum Zerbst.[2] 1815 kehrte er als Lehrer der Franckeschen Stiftungen nach Halle (Saale) zurück. Zugleich war er Lektor für italienische und englische Sprache an der Friedrichs-Universität.
1820 folgte er dem Ruf der Christian-Albrechts-Universität Kiel auf ihren Lehrstuhl. Für das Amtsjahr 1825/26 wurde er zum Rektor gewählt.[3] Doch schon Ende 1825 wechselte er an die Universität Leipzig, in deren Umfeld er auch die redaktionelle Betreuung der Leipziger Literaturzeitung übernahm. Zudem wurde er 1834/35 ebenfalls zum Rektor der Universität gewählt.[4] Sein Nachfolger auf dem Leipziger Lehrstuhl wurde der von ihm vorgeschlagene Georg Voigt.
Ein wichtiger Schüler von Wachsmuth ist Heinrich Wuttke. Er promovierte bei Gustav Adolf Harald Stenzel in Breslau und habilitierte sich bei Wachsmuth in Leipzig. Wuttke besorgte für Wachsmuth auch eine kleine Festschrift.[5]
Wachsmuth war Mitglied des Bundes der Freimaurer in mehreren Logen.[6] In ihrem Gründungsjahr 1846 wurde er als ordentliches Mitglied in die Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften aufgenommen.[7]
Wachsmuth ist als Althistoriker und Kulturhistoriker, aber auch als Geschichtstheoretiker von Bedeutung. Mit Johann Gustav Droysen war er einer der Wegbereiter für eine Historik.
Die 1820 veröffentlichte Theorie der Geschichte von Wachsmuth sticht aus der Reihe zeitgenössischer Texte zur Einführung in die Geschichte hervor durch das komplexe Herangehen an alle Seiten ihrer Historik, der Grundlagen ihres Faches, wie es erst später durch Droysen wieder aufgenommen wurde. Wachsmuths Entwurf ist damit in seinem theoretisch-methodologischen Gehalt eines der interessantesten Dokumente aus der Übergangszeit des historischen Denkens von der Spätaufklärung zum Historismus. Einige der darin geäußerten Ansichten von 1820 muten noch sehr modern an.
Ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen war die Geschichte Niedersachsens und des Hochstifts Hildesheim.[8]
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