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nichtbundeseigene Eisenbahngesellschaft in Nordrhein-Westfalen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH (WLE) ist ein Eisenbahnverkehrs- und Eisenbahninfrastrukturunternehmen innerhalb der Westfälischen Verkehrsgesellschaft (WVG) mit Sitz in Lippstadt. Die WLE bildet die Eisenbahnabteilung (Betriebsleitung, Betriebsdisposition, Bautechnik, Maschinentechnik, Vertrieb usw.) der WVG. Von Lippstadt aus werden auch die Eisenbahn-Schwesterbetriebe Regionalverkehr Ruhr-Lippe (RLG) und Regionalverkehr Münsterland (RVM) verwaltet.
Westfälische Landes-Eisenbahn GmbH | |
---|---|
Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Lippstadt |
Webpräsenz | www.wle-online.de |
Bezugsjahr | 2017[1] |
Eigentümer | Kreis Soest 31,48 % Kreis Warendorf 26,82 % Stadtwerke Münster 14,13 % Stadt Warstein 6,71 % Stadt Beckum 6,54 % Stadt Ennigerloh 4,61 % Stadt Lippstadt 4,38 % Stadt Rüthen 1,84 % Stadt Sendenhorst 1,76 % Gemeinde Wadersloh 1,73 %[2] |
Aufsichtsrat | Dr. Jürgen Wutschka, Dezernent für Regionalentwicklung, Kreis Soest |
Geschäftsführung | Detlef Berndt, Julian Hericks, David Oelkers, Steffen Schuldt (seit 2024) |
Betriebsleitung | Detlef Berndt |
Mitarbeiter | 112 |
Umsatz | 15,1 Mio. Euro |
Linien | |
Spurweite | 1435 mm (Normalspur) |
Eisenbahn | Münster–Warstein, Neubeckum–Ennigerloh, Belecke–Rüthen |
Anzahl Fahrzeuge | |
Lokomotiven | 19 |
Länge Liniennetz | |
Eisenbahnlinien | 119 km |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 |
Die WLE wurde als Warstein-Lippstadter Eisenbahn-Gesellschaft am 22. November 1881 gegründet und die Stammstrecke von Lippstadt nach Warstein am 1. November 1883 eröffnet. An der Gründung war maßgeblich der Industrielle Wilhelm Bergenthal beteiligt, der anfangs im Vorstand beziehungsweise Aufsichtsrat saß.[3]
Im Laufe der Jahre entstand ein rund 265 km langes Eisenbahnnetz in der preußischen Provinz Westfalen, das aus drei Hauptteilen bestand:
Auf allen Strecken wurde Personen- und Güterverkehr durchgeführt, der regelmäßige Personenverkehr endete 1975. Heute führt die WLE bis auf wenige Sonderfahrten (etwa mit dem Samba-Express) ausschließlich Güterverkehr durch; es gibt noch 16 Güterverkehrsstellen. Die Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Stammstrecke ist für ca. 2025 auf dem Abschnitt zwischen Münster und Sendenhorst geplant.[4]
Der heutige Name Westfälische Landes-Eisenbahn wurde 1896 angenommen. Hauptgesellschafter war – neben Kreisen, Städten und Gemeinden – der Provinzialverband Westfalen, der nach dem Zweiten Weltkrieg durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe abgelöst wurde. Seine Aufgaben übernahm 1970 die neu gegründete Westfälische Verkehrsgesellschaft mbH. Die WLE ist seit 1980 eine GmbH. Das Stammkapital wird nach dem Ausscheiden der Westfälisch-Lippische Vermögensverwaltungsgesellschaft im Jahr 2011 zu fast drei Vierteln von den Kreisen Soest und Warendorf sowie den Stadtwerken Münster gehalten. Das restliche Viertel verteilt sich auf sieben Anliegerkommunen. Die Gesellschafter beteiligen sich entsprechend ihrem Anteil an der Übernahme des Jahresfehlbetrags.[2]
Auf der Trasse über den Haarstrang, durch das Möhnetal von Soest nach Belecke und von Heidberg nach Brilon befindet sich heute der „Pengel-Anton“-Radwanderweg.[5] Auf dem verbliebenen Reststück von Belecke nach Rüthen und einem kurzen Stück von Belecke in Richtung Soest findet Bedarfsgüterverkehr statt. Das Reststück ist, beginnend im Juni 2007, für mehr als eine Million Euro komplett saniert worden. Das Teilstück von Rüthen nach Heidberg wird nicht mehr befahren; die Gleise liegen noch mehrere Kilometer, wurden jedoch zum Teil abgebaut und für Ausbesserungen an anderen Stellen verwendet.
Auch die Sennebahn Wiedenbrück–Sennelager wurde zu einem Radwanderweg umgebaut.
Zu Freizeitzwecken werden mehrmals im Jahr von verschiedenen Vereinen Sonderfahrten auf dem Streckennetz der WLE angeboten.
Am 10. September 2023 kam es in Geseke zu einem Zugunfall mit einem Zug der Eisenbahngesellschaft Potsdam, der von einer WLE-Lok[6] geführt wurde. Dabei entgleiste ein mit Zement beladener Güterzug und der 30-jährige Triebfahrzeugführer kam zu Tode.[7][8]
Heute betreibt und befährt die WLE im Schienengüterverkehr ein 119 Kilometer langes Streckennetz, das die Städte Warstein, Belecke, Rüthen, Erwitte, Lippstadt und Beckum miteinander verbindet. Nachfolgend werden die einzelnen Strecken mit ihren Eröffnungs- und Stilllegungsdaten aufgeführt:
Stammbahn 170 km:
Im Frühjahr 2005 wurde ein 4,5 Kilometer langes Anschlussgleis zur Warsteiner Brauerei mit einem Containerterminal in Betrieb genommen.[9][10]
Nordbahn 64 km:
Sennebahn 32 km:
Der Güterverkehr wird in erster Linie auf dem eigenen Streckennetz zur Bedienung der dort vorhandenen Anschließer und zur Bedienung der Bahnhöfe mit Güterverladung durchgeführt. Hierfür stehen der WLE 15 Lokomotiven und 64 Spezialwaggons (überwiegend zum Transport von Kalkstein und Zement zu den Zementwerken im Raum Erwitte bis Ennigerloh) zur Verfügung. Im Jahr 2008 wurden 1,55 Millionen Tonnen über eine durchschnittliche Entfernung von 114 Kilometer befördert.[11]
Seit der Bahnreform fährt auch die WLE zunehmend abseits ihres eigenen Streckennetzes.[12] Dies betrifft vor allem die Versorgung der Zementwerke mit hochreinem Kalkstein und den Abtransport des Zements. Nach der Anbindung der Warsteiner Brauerei kam 2005 der wöchentliche Transport von Bier in Containerganzzügen („Warsteiner-Zug“) nach München und 2017 auch nach Hamburg hinzu.[13]
Die archivwürdigen Unterlagen der WLE werden im Kreisarchiv Soest aufbewahrt.
Museen, die sich mit der Geschichte der WLE befassen:
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