Valchava
ehemalige Gemeinde des Kantons Graubünden in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Valchava (politische Gemeinde im Kreis Val Müstair im Bezirk Inn des Kantons Graubünden in der Schweiz.
; deutsch und bis 1943 offiziell Valcava) war bis zum 31. Dezember 2008 eineValchava | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Engiadina Bassa/Val Müstair |
Politische Gemeinde: | Val Müstair |
Postleitzahl: | 7535 |
frühere BFS-Nr.: | 3846 |
Koordinaten: | 827496 / 165246 |
Höhe: | 1440 m ü. M. |
Fläche: | 16,68 km² |
Einwohner: | 203 (31. Dezember 2008) |
Einwohnerdichte: | 12 Einw. pro km² |
Website: | www.cdvm.ch |
Valchava mit spätgotischer Dorfkirche | |
Karte | |
Per 1. Januar 2009 fusionierte Valchava mit den übrigen Schweizer Gemeinden der Talschaft (Fuldera, Lü, Müstair, Santa Maria Val Müstair und Tschierv) zur Gemeinde Val Müstair.
Die ehemalige Gemeinde liegt am rechtsseitigen Hang des Val Müstair (Münstertal) 1,8 Kilometer westlich von Santa Maria Val Müstair. Sie besteht aus dem Dorf, dem Weiler Valpaschun (1771 m ü. M.) und diversen Gehöften. Sowohl im Süden wie auch im Norden reicht die Gemeindegrenze bis auf 2900 m ü. M. Höchster Punkt der Gemeinde ist der Piz Terza (2907 m ü. M.) ganz im Norden.
Vom gesamten früheren Gemeindegebiet von 1671 ha sind 566 ha bewaldet und 313 ha Gebirge. Der Grossteil des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens, nämlich 618 von 768 ha, werden als Maiensässen bewirtschaftet. Die restlichen 24 ha des Areals sind Siedlungsfläche.
Der Ort wurde 1331 als Valchava mit der Bedeutung «Tiefes Tal» urkundlich erwähnt. Valchava wurde vom Kloster Müstair aus besiedelt und bildete mit Tschierv, Lü und Fuldera das Terzal Daint (inneres Terzal) des Tales. Die Kirche bestand schon 1418, die reformierte Lehre wurde in den 1530er Jahren eingeführt, eigene Pfarrer hatte Valchava 1783 bis 1870. Die katholische Kirche wurde 1896 geweiht.[1]
Zerstörungen erlitt das Dorf 1499 im Schwabenkrieg und 1621/1622 in den Bündner Wirren. 1728 verkaufte der Bischof von Chur das ganze Tal an Österreich; 1762 erzwangen die Drei Bünde den Rückkauf. Von 1854 bis 2008 war Valchava selbstständige Gemeinde. 1862 verwüsteten Erdrutsche grosse Teile des Kulturlandes. Zu Valchava gehört die Exklave um die Alp Champatsch, deren alte Gebäude 1989 ins Freilichtmuseum Ballenberg überführt wurden.[1]
Valchava lebt von Ackerbau, Viehwirtschaft, Gewerbe und einem sanften Tourismus. Das frühere Gemeindehaus beherbergt die Talschaftsbibliothek (Biblioteca Jaura), die Chasa Jaura das Talmuseum. Vier Fünftel der Einwohner waren 2000 romanischsprachig.[1]
Bevölkerungsentwicklung | |||||
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Jahr | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2007 |
Einwohner | 208 | 218 | 252 | 202 | 198 |
Im 19. Jahrhundert gab es zwar schon eine kleine deutschsprachige Minderheit, doch schrumpfte diese bis 1970 immer mehr. 1880 gaben 69 %, 1910 72 %, 1941 75 % und 1970 sogar 90 % das Romanische als ihre Muttersprache an. Die Sprache der Mehrheit ist bis heute Jauer, ein Dialekt des bündnerromanischen Vallader. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle:
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
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Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 44 | 20,18 % | 31 | 15,20 % | 37 | 18,32 % |
Rätoromanisch | 168 | 77,06 % | 167 | 81,86 % | 163 | 80,69 % |
Italienisch | 5 | 2,29 % | 6 | 2,94 % | 2 | 0,99 % |
Einwohner | 218 | 100 % | 204 | 100 % | 202 | 100 % |
In den 1530er-Jahren wechselten die Bewohner nach der Reformation zum protestantischen Glauben. Für die katholischen Gläubigen wurde 1896 die katholische Kirche erbaut.
Von den Ende 2005 200 Bewohnern waren 193 Schweizer Staatsangehörige.
Die Gemeinde ist durch die Postautolinie Zernez–Mals ans Netz des öffentlichen Verkehrs angeschlossen.
Beschreibung: In Gold (Gelb) ein gestürzter blauer Sparren. Das Wappen versinnbildlicht den Gemeindenamen gleich zweifach: Der Sparren steht einmal für den Anfangsbuchstaben der Gemeinde und zugleich für den Begriff «Val».
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