Unterheßbach (fränkisch: Under-heschba[2]) ist ein Gemeindeteil der Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Unterheßbach liegt in der Gemarkung Heßbach.[4]
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Das Dorf liegt an der Fränkischen Rezat und an zwei namenlosen Bächen, die dort als rechte Zuflüsse in die Rezat münden. Im Westen liegt das Kellerfeld, etwa einen Kilometer westlich das Waldgebiet Hag. Rund einen Kilometer südwestlich liegt die Fichtenleiten. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Bundesstraße 13 bei Oberheßbach (0,6 km nördlich) bzw. nach Lehrberg (1,2 km südöstlich).[5] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Der Ort wurde 1345 als „Nidern Hesspach“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet am Bach des Hesso. Mit dem Bach ist die Rezat gemeint, an der die Siedlung angelegt wurde, der Personenname Hesso verweist vermutlich auf den Gründer der Siedlung.[6]
Im 16-Punkte-Bericht des Oberamtes Ansbach von 1684 wurden für Unterheßbach 17 Mannschaften angegeben. Grundherren waren das Stiftsamt Ansbach (1 Anwesen), das Hochstift Eichstätt (10), das Rittergut Rügland der Herren von Crailsheim (5) und die Kaplanei und Vogtei Lehrberg (1). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Hochstift Eichstätt.[7]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Unterheßbach mit Oberheßbach eine Realgemeinde. In Unterheßbach gab es 18 Anwesen. Das Hochgericht übte weiterhin das Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das eichstättische Vogtamt Lehrberg. Grundherren waren das Hochstift Eichstätt (Vogtamt Lehrberg: 1 Hof, Propsteiamt Herrieden: 1 Hof, 2 Halbhöfe, 1 Schuckhof, 7 Güter), das Stiftsamt Ansbach (1 Köblergut, 1 Söldengut) und das Rittergut Rügland (4 Güter, 1 Mühle). Neben den Anwesen gab es noch kommunale Gebäude (Hirtenhaus, Brechhaus).[8][9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[11]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Unterheßbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Gräfenbuch und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Gräfenbuch zugeordnet.[12] Am 13. September 1827 wurde die Bildung der Ruralgemeinde Heßbach genehmigt, zu der Ober- und Unterheßbach gehörten.[13] In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden fünf Anwesen von 1820 bis 1848 dem Patrimonialgericht Rügland.[14]
Im Zuge der Gebietsreform wurde Heßbach am 1. Januar 1972 nach Lehrberg eingemeindet.[11]
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Margaretha (Lehrberg) gepfarrt.[8] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt,[25] seit 1970 ist die Pfarrei Christ König (Ansbach) zuständig.
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterhespach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 628 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 183–184.
- Georg Paul Hönn: Unter-Heßbach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 379 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Konrad Rosenhauer u. a. (Hrsg.): Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Verlag für Behörden und Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf 1964, DNB 450093387, OCLC 17146040, S. 155–156.
www.lehrberg.de (Memento vom 8. April 2014 im Internet Archive) (4 Dez. 2012 15:28:30 UTC) auf archive.is Die Einwohnerzahl sämtlicher Ortsteile entspricht annähernd dem Einwohnerstand der Gesamtgemeinde für den 31. 12. 2008. Die Differenz von 8 Einwohnern erklärt sich durch die Nichtauflistung der selbstständigen Ortsteile Dauers-, Fritz-, See- und Walkmühle.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 183. Dort folgendermaßen transkribiert: „undərheschba“.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 183f.
Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, ?. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 693.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 918 f.
Nach Johann Bernhard Fischer: Unterhespach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 27 (Digitalisat). waren drei Untertansfamilien ansbachisch.
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 628: „Unterhespach, Eichstättischer im Fraischbezirke des markgräflichen Oberamts Ansbach, eine kleine Stunde nördlich oberhalb Lehrberg unweit der Fränkischen Retzat gelegener, auch nach Lehrberg gepfarrter Weiler von 18 Unterthanen, wovon 10 samt der Gemeindeherrlichkeit und dem Hirtenstabe zum Ober- und Vogtamte Wahrberg-Lehrberg gehören.
Es macht dieser Weiler mit dem nur einen Büchsenschuß weit davon entlegenen Weiler Oberhespach eine Gemeind- und Hirtschaft aus, hat auch damit eine gute Gemeindholzordnung gemeinschaftlich.“
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 995.
Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 972 und 995.
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. In den Jahren 1807 und 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
K. Rosenhauer: Der Landkreis Ansbach, S. 155 f.