Steenvoorde
französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Steenvoorde (westflämisch Stêenvôorde, Aussprache [stɛ̃vɔʁd]) ist eine französische Gemeinde mit 4.324 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Nord in der Region Hauts-de-France. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque und ist Mitglied im Gemeindeverband Cœur de Flandre Agglo. In Steenvoorde wird auch Westflämisch gesprochen. Die Bewohner werden Steenvoordois und Steenvoordoises genannt.
Steenvoorde Stêenvôorde | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Hauts-de-France | |
Département (Nr.) | Nord (59) | |
Arrondissement | Dunkerque | |
Gemeindeverband | Cœur de Flandre Agglo | |
Koordinaten | 50° 49′ N, 2° 35′ O | |
Höhe | 8–67 m | |
Fläche | 29,82 km² | |
Einwohner | 4.324 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 145 Einw./km² | |
Postleitzahl | 59114 | |
INSEE-Code | 59580 | |
Website | www.mairie-steenvoorde.fr | |
Rathaus (Hôtel de ville) |
Die Gemeinde erhielt 2023 erneut die Auszeichnung „Drei Blumen“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Dörfer verliehen wird. Im Jahre 2017 war dies zum ersten Mal der Fall.[1][2]
Die Kleinstadt Steenvoorde liegt in Französisch-Flandern im äußersten Norden Frankreichs, etwa 29 Kilometer südöstlich von Dünkirchen und etwa 40 Kilometer nordwestlich von Lille an der Grenze zu Belgien. Die Gemeinde befindet sich in der Région naturelle Houtland nördlich der Hügelkette der Monts de Flandre. Neben dem geschlossenen Siedlungsbild des Kernortes liegen im Gemeindegebiet von Steenvoorde die Ortsteile Le Riveld und Saint-Laurent sowie zahlreiche verstreute Einzelhöfe.
Das Gemeindegebiet wird von zahlreichen Bächen durchzogen, die über die Ey Becque (auch Heidebeek genannt) in Richtung Norden zur Yser entwässern. Das Zentrum liegt auf einer Höhe von etwa 20 m. Das Relief ist vergleichsweise eben. Es fällt im äußersten Norden bis auf 9 m ab und steigt im Westen auf 67 m an.
Ein Teil des östlichen Gebiets von Steenvoorde gehört zur ZNIEFF-Naturzone „Bois de Beauvoorde“ (310030091).[3]
Rund 91 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich genutzt, der Anteil bebauter Fläche beträgt etwa 5 %, etwa 2 % sind bewaldet (Bois de Beauvoorde), rund 2 % entfallen auf industrielles oder gewerbliches Gelände (Stand: 2018).[4]
Nachbargemeinden von Steenvoorde sind Winnezeele im Norden, Poperinge (Belgien) im Nordosten, Godewaersvelde im Südosten, Eecke im Süden, Terdeghem im Südwesten, Cassel im Westen sowie Oudezeele im Nordwesten.
Der Name der Gemeinde leitet sich aus den germanischen staina „Stein“ und furdu „Furt“ ab. Formen waren in der Folge „Stanfort“ (1115), „Steinforth“ (1115 und um 1220), „Stenforht“ und „Stenforthe“ (1120), „Stenfort“ (1121), „Steynfort“ (1121), „Steinfort“ (1123 und 1125), „Stainfort“ (1126), „Stenford“ (1127 und 1128), „Stenforda“ (1144), „Stenvorda“ (1145), „Stenuorda“ (1175), „Stenuord“ (1187).[5]
Dieser Name erinnert daran, dass an diesem Ort, der bereits ein Durchgangsort war, die Römerstraße, die Boulogne-sur-Mer, Thérouanne, Cassel, Wervik, dann Bavay, Reims oder Köln verband, den Fluss Ey Becque durch eine Steinfurt überquerte.[6]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2013 | 2020 |
Einwohner | 3663 | 3761 | 3879 | 4021 | 4010 | 4025 | 3964 | 4010 | 4341 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Im Jahr 1896 wurde mit 4476 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt.
In Steenvoorde gibt es wie in anderen Städten Nordfrankreichs und Belgiens die Tradition der Riesen-Prozession (Géants). Die Riesen sieht man zur Karnevalszeit, am letzten Wochenende im April und bei vielen anderen regionalen Festen. 2006 fand in Steenvoorde das Europäische Festival der Riesen statt. Seit 2005 werden die Aufführungen von der UNESCO unter dem Titel Prozessionen der Riesen und Drachen aus Belgien und Frankreich als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit geführt.
Zu den größten Unternehmen in Steenvoorde[11] gehören
Im Gebiet der Kleinstadt sind 94 Landwirtschaftsbetriebe ansässig (Anbau von Getreide, Hülsenfrüchten, Ölsaaten, Strauchfrüchten und Gemüse, Zucht von Pferden, Rindern und Geflügel, Schweinehaltung).[12]
Durch das Stadtgebiet von Steenvoorde führt die Autoroute A25 von Lille nach Dünkirchen mit der Anschlussstelle 13 östlich des Ortskerns und den Autobahnraststätten Aire de Service de Saint-Eloi auf der Westseite und Aire de Service de Saint-Laurent auf der Ostseite. Die Departementsstraße D 948, die ehemalige Route nationale 348, von Cassel nach Poperinge in Belgien durchquert das Gemeindegebiet von West nach Ost, wobei sie um den Stadtkern als D 37 herumgeführt wird. Die Departementsstraße D 947, die ehemalige Route nationale 347 von Lens nach Bray-Dunes, durchquert die Gemeinde von Süd nach Nord. Die nachgeordneten Departementsstraßen D 18, D 37, D 168 und lokale Landstraßen verbinden das Stadtzentrum mit den Weilern der Gemeinde und weiteren Nachbargemeinden.
Busse von drei Linien der Transportgesellschaft Arc-en-Ciel des Départements Nord verbinden die Stadt mit Dünkirchen, Houtkerque, Boeschepe, Hazebrouck und Armentières über Bailleul.[13] Die Verkehrsgesellschaft De Lijn betreibt seit September 2023 eine grenzüberschreitende Buslinie von Hazebrouck nach Poperinge mit zwei Haltestellen in Steenvoorde.[14]
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