Ybbsitz ist eine Marktgemeinde mit 3350 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Amstetten im österreichischen Bundesland Niederösterreich.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
Marktgemeinde
Ybbsitz
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Ybbsitz
Ybbsitz (Österreich)
Ybbsitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Amstetten
Kfz-Kennzeichen: AM
Fläche: 104,19 km²
Koordinaten: 47° 57′ N, 14° 53′ O
Höhe: 414 m ü. A.
Einwohner: 3.350 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 32 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 3340, 3341
Vorwahl: 07443
Gemeindekennziffer: 3 05 43
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Markt 1
3341 Ybbsitz
Website: www.ybbsitz.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Lueger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(23 Mitglieder)
16
3
2
2
16 3 2 2 
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Ybbsitz im Bezirk Amstetten
Lage der Gemeinde Ybbsitz im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)BiberbachHaagSt. ValentinWinklarnWolfsbach
Lage der Gemeinde Ybbsitz im Bezirk Amstetten (anklickbare Karte)
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Rathaus
Rathaus
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
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Die Gemeinde an der Niederösterreichischen Eisenstraße hat eine große montan-historische Tradition.

Geografie

Ybbsitz liegt in der Eisenwurzen im niederösterreichischen Mostviertel, im Tal der Kleinen Ybbs, einem Nebenfluss der Ybbs. Die Kleine Ybbs, die in ihrem Oberlauf bis Ybbsitz den Namen Schwarze Ois trägt, nimmt im Ort den von Süden kommenden Prollingbach auf.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 104,16 Quadratkilometer. 58,09 Prozent der Fläche sind bewaldet. Hausberg von Ybbsitz ist der direkt südöstlich gelegene Prochenberg.

Nahe Kleinprolling befindet sich der Wallfahrtsort Maria Seesal.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 11 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Haselgraben, Maisberg, Prochenberg, Prolling, Schwarzenberg, Schwarzois, Waldamt und Ybbsitz.

Nachbargemeinden

Waidhofen an der Ybbs (Statutarstd.) Randegg (Bez. Scheibbs) Gresten-Land (Bez. Scheibbs)
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Opponitz St. Georgen am Reith Lunz am See (Bez. Scheibbs)

Geschichte

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Der Name Ybbsitz wird im Jahr 1107 erstmals urkundlich erwähnt und ist slawischen Ursprungs, was, wie andere Ortsbezeichnungen in der Region, auf eine frühe slawische Besiedlung schließen lässt. Im 12. Jahrhundert wurde vom Stift Seitenstetten eine Pfarre gegründet, um die sich ein Ort entwickelte, dem 1480 von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht verliehen wurde.[2]

Durch die Nähe zum steirischen Erzberg, den Waldreichtum und die natürliche Wasserkraft entwickelte sich Ybbsitz zu einem lokalen Zentrum der Eisenverarbeitung der Eisenwurzen, das im 16. Jahrhundert seine Hochblüte erlebte. Zahlreiche gut erhaltene montanhistorische Baudenkmäler bezeugen noch die einstige wirtschaftliche Bedeutung des Ortes und sind heute in touristische Konzepte eingebunden.

Ybbsitz ist Mitglied im Ring der Europäischen Schmiedestädte,[3] der sich zum Ziel gesetzt hat, die regionale Vielfalt des Schmiedehandwerks und der Metallgestaltung innerhalb der Einheit Europas auf allen Ebenen zu fördern.

Vermutlich Mitte des 20. Jhdts. ging am Prochenberg ein Meteorit nieder.

Mit 2010 wurde das Schmieden in Ybbsitz in das Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.[4][5]

Einwohnerentwicklung

Der Rückgang der Bevölkerungszahl seit 1991 erfolgt trotz positiver Geburtenbilanz durch eine starke Abwanderung.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Ybbsitz
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Wallfahrtskirche Maria Seesal
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ybbsitz

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 119, nach der Erhebung 1999 gab es 243 land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Erwerbstätige am Wohnort waren nach der Volkszählung 2001 1.662 Personen. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,09 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2003 gab es am Ort 33 Arbeitslose.

Unternehmen

  • Riess Kelomat: Hier hat eine der ältesten Firmen Österreichs ihren Sitz. Seit über 450 Jahren stellt die Fa. Riess Produkte aus Metall her. Seit 1980 ist Riess der einzige verbliebene Emailkochgeschirr-Produzent in Österreich. Außerdem wird der bekannte Druckkochtopf Kelomat hier produziert. Die Anzahl der Mitarbeiter schwankt zwischen 50 und 100 (laut Internetpräsenz).[7]

Verkehr

  • Straße: Ybbsitz liegt an der Grestner Straße (B 22), die von Gstadt über die Grestner Höhe (631 m ü. A.), von der anderen Seite auch Ybbsitzer Höhe genannt, nach Gresten und weiter ins Erlauftal führt.
  • Bahn: Die Stadt war mit einer Stichstrecke nach Gstadt an die Ybbstalbahn angeschlossen; diese Stichstrecke wurde mittlerweile jedoch stillgelegt und abgebaut.

Öffentliche Einrichtungen

In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[8] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[9]

Politik

Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.

Bürgermeister

  • 1998–2018 Josef Hofmarcher (ÖVP)[16]
  • seit 2018 Gerhard Lueger (ÖVP)[17]

Wappen

Das Marktwappen ähnelt dem des Stiftes Seitenstetten und besteht aus einem Schild, einem schiefen Kreuze auf drei Hügeln und links unter dem schiefen Querbalken einem Stern. Als Abschluss nach oben finden sich zwei nach oben gekreuzte Hämmer, dazwischen eine Kugel mit Pfeil.[18]

Gemeindepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Rathaus in Ybbsitz mit geschmiedeter Plastik „Panta Rhei“ von Alfred Habermann

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Literatur

Die Marktgemeinde Ybbsitz führt im Gemeindeamt ein umfassendes Archiv, das Einblick in die Geschichte des Marktes und seiner Umgebung bietet.

  • Ernst Meyer: Geschichte des Marktes Ybbsitz. Ybbsitz 1999, 3. unveränderte Auflage.
  • Martin Prieschl: Urkundenschätze: Aus dem Stadtarchiv Waidhofen an der Ybbs und dem Marktarchiv Ybbsitz Band I 1355–1500. Waidhofen an der Ybbs 2009.
  • Martin Prieschl: Enfesselte Gewalten. Ybbsitz und die Hochwässer. Ybbsitz 2012.
  • Martin Prieschl: Zu wahrer Urkund dessen ... Die Urkunden der Marktarchive Purgstall an der Erlauf, Weyer an der Enns und Ybbsitz. Herausgeber und Verleger: Marktgemeinden Purgstall an der Erlauf, Weyer an der Enns, Ybbsitz, 2013, ISBN 978-3-9503124-8-5, S. 125–198 (Abschnitt „Urkunden Ybbsitz“).
  • Martin Prieschl: „Waidhofner Urkunden“ des Marktarchivs Ybbsitz und der Urkundenbestand des Marktarchivs Göstling an der Ybbs. Überlieferung und Edition. In: Musealverein Waidhofen an der Ybbs (Hrsg.): Historische Beiträge. Band 40. Waidhofen an der Ybbs 2015, S. 15–22 (wordpress.com).
Commons: Ybbsitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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