Rote Weißeritz
Quellfluss der Weißeritz in Sachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Rote Weißeritz ist einer der beiden Quellflüsse der Weißeritz in Sachsen. Sie entspringt bei Zinnwald-Georgenfeld (Stadt Altenberg) im Osterzgebirge und vereinigt sich in Hainsberg (Stadt Freital) mit der Wilden Weißeritz zur „Vereinigten“ Weißeritz.
Rote Weißeritz | ||
Die Rote Weißeritz in Schmiedeberg | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 53722 | |
Lage | Osterzgebirge in Sachsen | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Weißeritz → Elbe → Nordsee | |
Ursprung | Großer Galgenteich nahe Altenberg 50° 45′ 42″ N, 13° 44′ 13″ O | |
Quellhöhe | 787 m ü. NN | |
Mündung | Vereinigung in Freital-Hainsberg mit der Wilden Weißeritz zur Weißeritz 50° 58′ 54″ N, 13° 37′ 46″ O | |
Mündungshöhe | 182,6 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 604,4 m | |
Sohlgefälle | 17 ‰ | |
Länge | 36,5 km | |
Einzugsgebiet | 161,2 km² | |
Abfluss am Pegel Dippoldiswalde 1+3[1] AEo: 72,9 km² Lage: 15 km oberhalb der Mündung |
NNQ (23.12.1952) MNQ 1915–2015 MQ 1915–2015 Mq 1915–2015 MHQ 1915–2015 HHQ (13.08.2002) |
0 l/s 135 l/s 1,14 m³/s 15,6 l/(s km²) 17,9 m³/s 193 m³/s |
Abfluss am Pegel Hainsberg 5[2][3] AEo: 153 km² Lage: 100 m oberhalb der Mündung |
NNQ (16.10.1947) MNQ 1928–2016 MQ 1928–2016 Mq 1928–2016 MHQ 1928–2016 HHQ (03.06.2013) |
0 l/s 255 l/s 1,74 m³/s 11,4 l/(s km²) 15,8 m³/s 67,2 m³/s |
Mittelstädte | Freital | |
Kleinstädte | Altenberg, Dippoldiswalde, Rabenau |
Das Quellgebiet des Flusses liegt im Speicher Altenberg (Quellflüsse: Neugraben, Quergraben, Sandbach). Ursprünglich, noch vor dem Bau des Großen Galgenteichs im 16. Jahrhundert, befand sich in seinem westlichen Umfeld das Seifenmoor. Es hatte seinen Namen nach den in der Umgebung auftretenden Zinnseifen. Alternativ nannte man es auch Galgenteichmoor oder Altenberger Moor. In dieser wasserreichen Landschaft befanden sich die Quellarme der Roten Weißeritz.[4] Der Speicher Altenberg erstreckt sich heute über dem Gebiet des Seifenmoores.
Bis zum Mittellauf durchfließt die Rote Weißeritz in einem engen und stark eingetieften Tal größere Waldgebiete und die Orte Waldbärenburg, Kipsdorf, Schmiedeberg, Obercarsdorf und Ulberndorf, bevor sie Dippoldiswalde erreicht. Unterhalb von Dippoldiswalde wird der Fluss zur Brauchwassergewinnung, Elektroenergieerzeugung und Niedrigwasserregulierung in der von 1908 bis 1913 erbauten Talsperre Malter gestaut. Ausschlaggebend für den Bau des Sperrwerks war aber der Hochwasserschutz, nach einem Hochwasser 1897. Unterhalb der Talsperre Malter durchfließt die Rote Weißeritz den Seifersdorfer Grund und ab Seifersdorf schließlich das enge und naturbelassene Tal des Rabenauer Grundes, bevor sie sich in Freital-Hainsberg mit der Wilden Weißeritz zur Weißeritz vereinigt.
An der Roten Weißeritz befinden sich des Weiteren die Orte Schellerhau, Bärenfels, Naundorf, Paulsdorf, Malter, Seifersdorf, Spechtritz und Coßmannsdorf. Sie durchquert dabei das Gebiet der Gemeinden Altenberg, Dippoldiswalde, Rabenau und Freital.
Die Rote Weißeritz besitzt folgende Zuflüsse. In Klammern ist der Mündungsort angegeben:
rechte Nebenflüsse
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linke Nebenflüsse
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weitere Nebenflüsse
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Viele Mühlen existieren nicht mehr, einige sind umgebaut und dienen anderen Zwecken.
Wasserkraftwerke an der Roten Weißeritz
An der Roten Weißeritz entstanden zahlreiche Mühlenanlagen, die sich die Wasserkraft des Flusses zunutze machten. Bekannte Mühlen am Fluss sind die Schellermühle bei Schellerhau, die Riedelmühle Waldbärenburg, die Dorfmühle Obercarsdorf, die Rathsmühle Dippoldiswalde, die Rabenauer Mühle und die Coßmannsdorfer Mühle. Zudem wurden um 1900 eine Reihe von Elektrizitätswerken an der Roten Weißeritz gebaut, es gab Elektrizitätswerke in Malter, Seifersdorf und Coßmannsdorf. Das in Seifersdorf ging am 14. Januar 1900 an Netz.
Im Juni 1961 wurden auf der Roten Weißeritz, im Rabenauer Grund von Seifersdorf bis Freital, die Weltmeisterschaften im Wildwasserrennsport und Kanuslalom ausgetragen. Für genügend Wasser im Fluss wurde durch den Ablass der Talsperre Malter gesorgt. Die Wettkämpfe sahen 30.000 bis 40.000 Zuschauer.[6]
Das Tal der Roten Weißeritz ist für die verkehrliche Erschließung des Osterzgebirges von besonderer Bedeutung. Die heutige Bundesstraße 170 entstand als kgl. sächsische Staatsstraße in den 1840er Jahren. Diese benutzt zwischen Dippoldiswalde und Waldbärenburg das Tal zur Gebirgsquerung in Richtung Teplitz-Schönau und Prag, die bis 2006 auch Europastraße 55 war. Seit 1882/83 verläuft zwischen Hainsberg und Kipsdorf im Tal die schmalspurige Weißeritztalbahn.
Ein verheerendes Hochwasser zerstörte 1897 320 Häuser im Tal und riss 19 Menschen in den Tod. Teilweise war der Fluss im Rabenauer Grund um das 140-Fache gestiegen. Auch das Hochwasser 2002 richtete große Schäden an. Die Weißeritztalbahn wurde in ihrem kompletten Verlauf schwer beschädigt und ist erst seit Juni 2017 wieder komplett aufgebaut. Auch die anliegenden Orte und die Bundesstraße 170 erlitten schwere Schäden. Als Konsequenz wurde das Flussbett ausgebaut und die Talsperre Malter wird seitdem nicht mehr vollständig gefüllt. Dadurch richtete das Hochwasser 2013 nur geringe Schäden an.
Das Landschaftsschutzgebiet „Tal der Roten Weißeritz“ erstreckt sich ab der Sperrmauer der Talsperre Malter bis Coßmannsdorf (Freital). Am 4. Juli 1974 erfolgte die Unterschutzstellung. Es umfasst das Naturschutzgebiet Rabenauer Grund, das etwa 51 % des Gebietes ausmacht.[7]
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