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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Polch ist eine Stadt im Landkreis Mayen-Koblenz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Maifeld an und ist deren Verwaltungssitz. Polch ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 18′ N, 7° 19′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mayen-Koblenz | |
Verbandsgemeinde: | Maifeld | |
Höhe: | 219 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,68 km2 | |
Einwohner: | 6930 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 242 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56751 | |
Vorwahl: | 02654 | |
Kfz-Kennzeichen: | MYK, MY | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 37 089 | |
LOCODE: | DE PQL | |
Stadtgliederung: | 3 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 4 56751 Polch | |
Website: | www.polch.de | |
Stadtbürgermeister: | Gerd Klasen (CDU) | |
Lage der Stadt Polch im Landkreis Mayen-Koblenz | ||
Die Stadt Polch liegt im Nordwesten der Verbandsgemeinde Maifeld, südlich der Bundesautobahn 48, die das Maifeld im oberen Drittel durchquert. Sie liegt ca. 5 Kilometer südöstlich von Mayen und ca. 15 Kilometer südwestlich von Koblenz.
Zu Polch gehören die Stadtteile Kaan, Ruitsch und Nettesürsch sowie die Wohnplätze Antoniushof, Döllermühle, Geisheckerhof, Hof Grube Margareta, Hof Einiger Tal, Hof Rotental, Kreutzberghof, Kurbenhof, Lindenhof, Nettemühle, Ruitschermühle und Sonnenhof.[3]
Polch wurde erstmals 1052 in einer Urkunde des Trierer Erzbischofs Eberhard erwähnt. Archäologische Funde belegen, dass die fruchtbare Gegend um und in Polch bereits in frühester Zeit besiedelt war (Bandkeramische Kultur – Siedlungsfund um 1913). Während der Merowingerzeit (um 500 n. Chr.) war „In den Gaichen“ ein kleines Gräberfeld in Benutzung, das im Jahr 1973 beim Hausbau entdeckt wurde. Es beinhaltet 10 Gräber aus der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts und dem beginnenden 6. Jahrhundert.[4] Ursprünglich war Polch ein Reichsgut mit eigener Gerichtsbarkeit und wurde von den „Erben von Polch“ verwaltet. 1354 erwarb Erzbischof Balduin von Trier die Gerichtsbarkeit und die Verwaltung übernahm ein Vogt. Reste der Vogtburg sind nicht mehr vorhanden. Im Mittelalter wurde Polch durch Wehrmauer und Wallgraben geschützt, die Straße „Am Wallgraben“ zeugt noch heute davon.
Polch war von 1798 bis 1814 Hauptort (chef-lieu) eines Kantons im französischen Arrondissement Koblenz, der zum Rhein-Mosel-Departement gehörte. Seit 1968 ist Polch Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Maifeld. Am 19. Dezember 1987 wurden Polch die Stadtrechte verliehen.[5]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Polch, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Der Stadtrat in Polch besteht aus 22 Ratsmitgliedern und dem Vorsitzenden.[6]
Gerd Klasen (CDU) wurde 2014 Stadtbürgermeister von Polch. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt. Klasen ist Nachfolger von Günter Schnitzler (SPD, Stadtbürgermeister 2009–2014) und Anton Reiter (CDU, 1993–2009).[7][8]
Bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 erreichte keiner der drei Kandidaten eine absolute Mehrheit, sodass eine Stichwahl zwischen Amtsinhaber Klasen und Frank Gäb (FWG) stattfand, die Klasen gewann.[9][10]
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Rot, oben ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, unten eine goldene Blattkrone mit drei blauen und zwei roten Steinen im Kronreif.“ | |
Wappenbegründung: Das rote Kreuz im Wappen bezieht sich auf die 550 Jahre dauernde Zugehörigkeit Polch zu Kurtrier. Die goldene Krone ist das Wappen derer von Polch. |
Das Wappen der Verbandsgemeinde Maifeld ist das gleiche wie das der Stadt Polch, nur mit einem breiten Schildbord versehen.
Die katholische Pfarrkirche St. Stephan wurde zwischen 1849 und 1852 im neoromanischen Stil erbaut. Die Doppeltürme sind über 50 Meter hoch.
Die Georgskapelle auf dem Friedhof am südlichen Stadtrand ist eine der ältesten Kirchen der Eifel. Sie liegt abseits der historischen Bebauung auf dem ummauerten Friedhof von Polch mit uralter Kastanienallee. Die erste nachweisliche Dokumentation einer Kirche in Polch entstammt einer Urkunde aus dem Jahre 1052.
Als Vorgängerbau der Georgskapelle wird ein römischer Tempel vermutet. Ein Hinweis darauf könnte der als Sturz über der Tür des südwestlichen Seitenschiffs vermauerte römische Grabstein sein. Die gut lesbar erhaltene Inschrift lautet: „C. (= Gaio) Attio Caro / et Iul(iae) Suausiae / uxori, At(t)io Paterno / At(t)iae Avianae fili(i)s“ (Übersetzung: [Grabstein] für Gaius Attius Carus und seine Ehefrau Iulia Suausia, [auch] für deren Kinder Attius Paternus und Attia Aviana.) Ein Teil der Buchstaben ist in Ligatur geschrieben, was gelegentlich zu Fehldeutungen des lateinischen Wortlauts führt.
An der Spitze des nordwestlichen Giebels befindet sich eine weitere, möglicherweise ebenfalls römische Spolie: eine weibliche Büste, bei der es sich um eine Darstellung der Göttin Ceres handeln könnte.
Die ehemalige Polcher Synagoge wurde 1867 bis 1877 nach den Plänen des Koblenzer Architekten Hermann Nebel erbaut. In der Reichspogromnacht wurde auch diese Synagoge verwüstet. Da das Feuer schnell gelöscht wurde, brannte sie jedoch nicht aus. Die Synagoge wurde von der Gemeinde instand gesetzt und dient heute als Raum für kulturelle Veranstaltungen.
Neben der Hospitalkapelle im alten Krankenhaus zu Viedel hat sich eine schlichte neugotische Kapelle behauptet, das sogenannte „Viedeler Kapellche“, welches 1881 von Peter Geisen am damaligen Ortsrand errichtet wurde. Ein schlichter neugotischer Bruchsteinbau, zweijochig mit dreiseitigem Schluss, wird durch zweifach abgetreppte Strebpfeiler, spitzbogigen Fenster und drei Tuffsteinvierpaßfenster in der Apsis gegliedert.
Der „Viedeler Bur“ = (Born=Wasserquell) ist ein Brunnen, der aus einer Quelle gespeist wurde. Er stammt aus dem Jahre 1854 und stand als Leihgabe im Polcher Stadtpark. Im Jahr 2007 wurde der Brunnen restauriert und gegenüber dem alten Standort, Ecke Kehrstraße/Bachstraße aufgestellt. Der Bur wird durch ein Umlaufsystem mit Wasser versorgt. Das Umfeld des „Viedeler Bur“ und der städtischen Grünanlage wurde dabei neu gestaltet.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind ein barocker Hof der Abtei St. Matthias (1748) und das Heimatmuseum „Christinas Stuben“ im Bienengarten.
Viele bekannte Burgen befinden sich auf dem Maifeld, Burg Eltz, Burg Pyrmont, Burg Bischofstein, Burg Wernerseck.
Vielen Neubaugebieten und zahlreichen Arbeitsplätzen hat Polch eine in den letzten Jahren stark gewachsene Einwohnerzahl zu verdanken.
Eine Bahnanbindung besteht nicht mehr. Auf dem Abschnitt von Mayen über Polch nach Ochtendung der Bahnstrecke Koblenz-Lützel–Mayen Ost (ehemalige Kursbuchstrecke 603) und der ehemaligen Bahnstrecke Polch–Münstermaifeld befindet sich heute der Maifeld-Radweg.
Die bekanntesten in Polch ansässigen Unternehmen sind Griesson – de Beukelaer, Niesmann+Bischoff, Niesmann-Caravaning, Villeroy und Boch (ab 2024) und die Großbäckerei Die Lohner’s.[11]
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