Klassifikation der Gebirgsgruppen der Alpen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Partizione delle Alpi (deutsch „Einteilung der Alpen“) ist eine Klassifikation der Gebirgsgruppen der Alpen hauptsächlich in der italienischen Literatur, welche teilweise auch in Frankreich und der Schweiz verwendet wird. Die Partizione verwendet eine Dreiteilung der Alpen entlang des Alpenbogens, mit Alpi Occidentali (Westalpen), Alpi Centrali (Zentralalpen) und Alpi Orientali (Ostalpen).
Die grundlegende Unterteilung[1] beruht auf den drei Großgruppen (italienischparti ‚Teile‘). Diese werden in 26 sezione (‚Sektionen‘) und 112 gruppi (‚Gruppen‘) unterteilt.[2]
Die Alpi Centrali, deutsch Zentralalpen, französisch Alpes Central ziehen sich vom Col Ferret zum Brennerpass (Passo del Brennero). Höchster Berg ist der Monte Rosa (4634m).
Die Alpi Orientali, deutsch Ostalpen, frz. Alpes Orientales ziehen sich vom Brenner bis nach Rijeka (ital. Fiume), einschließlich Istrien und Gorski kotar. Der Großglockner (3798m) ist hierbei der höchste Gipfel.
Der Begriff der Zentralalpen ist aber nicht mit den Zentralalpen innerhalb der Nord-Süd-Gliederung der Ostalpen zu verwechseln.
Diese Alpengliederung wurde 1926 anlässlich des IX.Congresso Geografico Italiano aufgestellt und in dem Werk Nomi e limiti delle grandi parti del Sistema Alpino (‚Namen und Umgrenzung der großen Teile des Systems der Alpen‘) publiziert.
Die Gliederung umfasst die Gesamtheit der Alpen, und nicht nur die, die in das Staatsgebiet Italiens fallen. Trotzdem ist diese Klassifikation auf Italien fokussiert, weil sie keine Zweiteilung verwendet, und im Allgemeinen die Einteilungen, die in anderen Staaten üblich ist, nicht berücksichtigt. Sie gilt auch als fehlerhaft, weil sie Gebiete miteinbezieht, die nach Stand der Forschung nicht Teil der Alpen sind.
Als grundlegenden Missstände und Ungereimtheiten werden angeführt:[3]
Das Massif des Maures, das tektonisch und erdgeschichtlich nicht zum System der Alpen gehört, wird einbezogen.[4]
Die Monts de Vaucluse, Montagne de Lure und das Luberonmassiv werden in der französischen Literatur nicht zu den Voralpen der Dauphiné, sondern der Provence gerechnet, weil sie in dieser Region liegen. Außerdem enthalten die provencalischen Alpen auch die ‚Voralpen von Digne‘ (Préalpes de Digne), die unter Prealpi di Provenza (Provenzalische Voralpen, Préalpes de Provence) geführt werden.
In die Prealpi svizzere (Schweizer Voralpen) sind nördlichere Gebiete einbezogen, die nach der schweizerischen geographischen Literatur nicht zum Alpenraum gehören, sondern zum Schweizer Mittelland, als Teil des nördlichen Alpenvorlandes.
Die Alpi Noriche (Norische Alpen) enthalten ein viel zu ausgedehntes Gebiet im Vergleich dazu, welche Gruppen die österreichische Literatur angibt (so inkludierte man die Tuxer Alpen, die ganzen Tauern, die Alpen der Steiermark und Kärntens in die Norischen Alpen).
Die Alpi bavaresi (Bayrische Alpen), die Alpi salisburghesi (Salzburger Alpen) und die Alpi austriache (Österreichische Alpen) beruhen auf altertümlichen Konzepten, die Begriffe sind im deutschsprachigen Raum ganz anders besetzt.
Der Karst im weiteren Sinne und Istrien, die heute zu den Dinariden gerechnet werden, werden zu den Alpen gerechnet.
Modernere Varianten dieses Systems finden sich in Standardwerken wie dem Dictionaire encyclopédie des Alpes (2006)[5] oder Il Grande Dizionario Enciclopedico delle Alpi (2007).[6]
Um sich die Gruppen zu merken, die den Alpenhauptkamm bilden, lernt man in italienischen Grundschulden die Phrase: MA COn GRAn PENa LE RE-CA GIÙ, alternativ auch länger, aber leichter zu merken: MA COn GRAn PEna LE RETI AnTonio CAla Giù ossia: Marittime, Cozie, Graie, Pennine, Lepontine, Retiche, Atesine, Carniche, Giulie, zit. nach Marazzi:La Suddivisione …S.1.
Enrico Camanni (Hrsg.):Il Grande Dizionario Enciclopedico delle Alpi. In collaborazione con il Club Alpino Italiano. Priuli & Verlucca, 2007, ISBN 978-88-8068-392-6 (italienisch, Il Grande Dizionario… priulieverlucca.it [abgerufen am 20.Dezember 2009] Federica Beux, Francesca Panero, Pierangela Piazza (Beitr.); Anna Maria Foli (Übers.)).
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