Am 29.Juli traten die Läufer zu sechzehn Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Athleten – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale am gleichen Tag. Aus den sechs Viertelfinals kamen wieder die jeweils zwei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – in die nächste Runde, das Halbfinale. Die beiden Vorentscheidungen und das Finale wurden am 30.Juli durchgeführt. In den Halbfinals qualifizierten sich jeweils die ersten Drei – hellblau unterlegt – für das Finale.
Für das Rennen gab es keinen ausgesprochenen Favoriten, auch in den Vor- und Zwischenläufen hatte sich niemand besonders herauskristallisiert. Nach zwei Fehlstarts, verursacht von Wilfred Legg und Frank Wykoff, lag Percy Williams von Beginn an vorn und lief zur Goldmedaille. Er hatte mit seinem Trainer Bob Granger in seinem Hotelzimmer in Amsterdam mit einer an die Wand gelehnten Matratze an seinem noch nicht perfekten Start gefeilt und in Grangers Augen so den letzten Schliff als Grundlage für seine erste Goldmedaille geschaffen.
Mit seinem Sieg über 200Meter zwei Tage später wurde Percy Williams zum ersten Sprintdoppelolympiasieger, der nicht aus den USA kam.[2] Außerdem war dies der erste kanadische Olympiasieg über 100Meter.
Zum ersten Mal blieb die US-Mannschaft in dieser Disziplin ohne Medaillengewinn.
Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 186–188