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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mitterteich (nordbairisch Miderdeich) ist eine Stadt im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth, Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterteich und liegt an der bayerischen Porzellanstraße.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 57′ N, 12° 15′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Tirschenreuth | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Mitterteich | |
Höhe: | 519 m ü. NHN | |
Fläche: | 39,38 km2 | |
Einwohner: | 6644 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 169 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 95666 | |
Vorwahl: | 09633 | |
Kfz-Kennzeichen: | TIR, KEM | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 77 141 | |
Stadtgliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Kirchplatz 12 95666 Mitterteich | |
Website: | www.mitterteich.de | |
Erster Bürgermeister: | Stefan Grillmeier (CSU) | |
Lage der Stadt Mitterteich im Landkreis Tirschenreuth | ||
Die durch Glas- und Porzellanfabrikation bekannte Stadt liegt an der bayerischen Porzellanstraße im Oberpfälzer Stiftland, ca. 30 km nördlich von Weiden.
Pechbrunn 6 km |
Konnersreuth 7 km |
Waldsassen 8 km |
Leonberg 3 km | ||
Wiesau 6 km |
Falkenberg 10 km |
Tirschenreuth 11 km |
Die Stadtgemeinde Mitterteich hat elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Großensterz, Mitterteich, Pechbrunn (nur Gemarkungsteil 1), Pleußen (nur Gemarkungsteil 1) und Wiesau (nur Gemarkungsteil 1).[4]
Mitterteich wurde erstmals 1185 mit dem Namen „Dich“ in einer päpstlichen Schutzbulle erwähnt. Das Dorf gelangte 1277 in den Besitz des Klosters Waldsassen. 1501 erhielt Mitterteich als Neugründung des Klosters an der Straße von Nürnberg nach Eger (Cheb) Marktrechte. Diese wurden am 12. August 1516 um die Rechte erweitert, Bier auszuschenken und Wochenmärkte abzuhalten. Gleichzeitig verlieh Abt Andreas Metzel das (mit Unterbrechung) bis heute verwendete Wappen. Zudem bekamen die Mitterteicher das Recht, die niedere Gerichtsbarkeit auszuüben. Im Jahre 1565 wurde in Mitterteich eine lutherische Pfarrei eingerichtet. Durch neue Marktfreiheiten seit 1568 wuchs die wirtschaftliche Bedeutung des Marktes weiter. Es durften Viehmärkte abgehalten und Salzhandel betrieben werden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Marktgemeinde fast völlig zerstört. Eine katholische Pfarrei wurde 1665 gegründet. Durch die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinien Mitterteich – Eger und Schwandorf – Mitterteich in den Jahren 1864 und 1865 brach auch in Mitterteich das Industriezeitalter an. 1882 siedelte sich eine Glashütte an, die mit der Produktion von Spiegel- und Tafelglas begann. 1886 gründete Ludwig Lindner die erste Porzellanfabrik (später Porzellanfabrik Mitterteich AG), der 1899 die Porzellanfabrik Julius Rother folgte.
Seit 1932 ist Mitterteich eine Stadt. Im Jahre 1951 wurde eine Knabenschule gebaut, 1955 erfolgte im benachbarten Kloster Fockenfeld die Gründung eines privaten Gymnasiums für Jungen. 1964 folgte der Neubau der Grundschule und 1973 der einer Hauptschule. 1977 wurde das Zwischenlager Mitterteich errichtet, in dem unter anderem kontaminierte Stahlteile aus dem Kernkraftwerk Gundremmingen bei Günzburg zwischengelagert werden. 1988 wurde mit einer umfassenden Stadtsanierung zur Verschönerung des Stadtbildes begonnen.
2005 wurde nach langem Ringen die Porzellanfabrik Mitterteich geschlossen. Nach Schließung der beiden Werke wurde das Werk A teilweise abgebrochen und neu erschlossen, so entstand ein Museum für Glas und Porzellan, sowie auch zusätzliche Räume für Vereine und örtliche Firmen, das Werk B gehört seitdem zur Firma Glapor. Die Marke der Porzellanfabrik wurde an ein türkisches Unternehmen verkauft, welches auch heute noch den Werksverkauf mit der Marke "Mitterteich" im ehemaligen Werk A der Fabrik betreibt. Im Zuge der Neuordnung des Areals wurde das Bahnareal und die Straßenführung entscheidend geändert.
Am 18. März 2020 verhängte das Landratsamt Tirschenreuth aufgrund der COVID-19-Pandemie im Landkreis Tirschenreuth für die Stadt Mitterteich die erste Ausgangssperre in der Bundesrepublik Deutschland, nachdem dort zuvor fünfundzwanzig Fälle der Krankheit bestätigt worden waren.[5][6]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Großensterz mit den Gemeindeteilen Kleinsterz und Hammermühle eingegliedert. Am 1. Juli 1972 kam ein Teil der aufgelösten Gemeinde Pleußen mit den Gemeindeteilen Steinmühle und Gulg hinzu.[7] Gebietsteile der Gemeinde Pechbrunn (Großbüchlberg, Kleinbüchlberg, Oberteich und Pechofen) folgten am 1. Mai 1978.[8]
Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 7290 auf 6596 um 694 bzw. um 9,5 %.
In Mitterteich gibt es eine katholische und eine evangelisch-lutherische Pfarrei. Die katholische Pfarrkirche St. Jakob wurde 1890 errichtet, die evangelische Kirche im Jahre 1897, beide im neoromanischen Stil. Weiterhin besteht ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas. 2011 waren fast 80 % der Bevölkerung römisch-katholisch.
Nach der Gemeinderatswahl 2020 sind im Stadtrat vier Fraktionen vertreten:[9][10]
CSU | SPD | Freie Wähler | Wählergemeinschaft
„Zukunft Mitterteich“ |
Gesamt | ||||||
2020 | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze |
39,2 | 8 | 19,5 | 4 | 18,5 | 4 | 22,8 | 4 | 100 | 20 |
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Stefan Grillmeier (CSU).[11] Er gehört kraft seines Amtes ebenfalls dem Gemeinderat an.
Blasonierung: „Über blauem Wellenbalken in Schwarz ein silberner Pfahl, darin ein linksgewendeter schwarzer Abtstab; unten in Silber nebeneinander drei grüne Blumen.“[12] | |
Das Wappen ist seit 1615 bekannt und wurde 1967 erneuert. |
Vom 26. Februar bis 1. März 1959 fand unter der Leitung des örtlichen Billardclubs im „Gasthof zum Bären“ die 26. Deutsche Dreiband-Meisterschaft statt. Sieger wurde zum 15. Mal der Duisburger August Tiedtke.[13]
In Mitterteich ist der Osterbrauch des Oierhiartns besonders lebendig geblieben.
Mitterteich liegt an der A 93, der B 15 und der B 299. Die Bahnstrecke Wiesau–Cheb ist stillgelegt. Die nächsten Bahnstationen sind Wiesau (Bahnstrecke Weiden–Oberkotzau) und Marktredwitz (Bahnstrecke Nürnberg–Cheb).
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