Reuth bei Erbendorf

Gemeinde im Landkreis Tirschenreuth in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reuth bei Erbendorfmap

Reuth bei Erbendorf (amtlich: Reuth b.Erbendorf) ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Tirschenreuth. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Krummennaab.

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Hauptstraße mit Schloss Reuth
Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 49° 51′ N, 12° 7′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Tirschenreuth
Verwaltungs­gemeinschaft: Krummennaab
Höhe: 476 m ü. NHN
Fläche: 16,91 km2
Einwohner: 1093 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 65 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92717
Vorwahlen: 09681, 09682, 09683
Kfz-Kennzeichen: TIR, KEM
Gemeindeschlüssel: 09 3 77 149
Gemeindegliederung: 16 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchplatz 1
92717 Reuth b.Erbendorf
Website: www.reuth-b-erb.de
Erster Bürgermeister: Werner Prucker (FW)
Lage der Gemeinde Reuth b.Erbendorf im Landkreis Tirschenreuth
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Karte
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Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt nahe Erbendorf zwischen Steinwald und dem Naturschutzgebiet Waldnaabtal.

Gemeindegliederung

Es gibt 16 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

Es gibt die Gemarkungen Reuth b.Erbendorf (nur Gemarkungsteil 1), Röthenbach a.Steinwald und Trautenberg (nur Gemarkungsteil 1).[4]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bis zum 19. Jahrhundert

Das Adelsgeschlecht der Trautenberger war von 1337 bis 1601 Besitzer der Burg Reuth bzw. der Gutsherrschaft Reuth. Der Besitz ging 1602 durch Heirat an Georg Friedrich von Unruh über und gelangte an die verwandte Familie der Sparnecker.

In die Zeit der Familie von Sparneck in Reuth (1628–1744) fiel die Gründung der Schloßbrauerei Reuth 1742. Aus der Tradition des Braurechtes in Form einer Hausbrauerei entstand 1742 ein gewerblicher Betrieb. Die Freiherren von Reitzenstein kauften die Hofmark Reuth 1772 und übten bis 1848 die Grundherrschaft und Niedergerichtsbarkeit aus.

Am 15. August 1864 erhielt der Ort Reuth einen Bahnhof.[5] Die Bahnstrecke führte zunächst von Weiden nach Eger.

KZ-Außenlager

Vom 12. Januar 1945 bis zum 22. April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, existierte im Ort ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Häftlinge verrichteten Zwangsarbeit für die Bäckerei Paul Röthgen, die das KZ Flossenbürg mit Brot belieferte.[6] Bei den Häftlingen handelte es sich um fünf Deutsche und zwei Holländer, die alle den Zeugen Jehovas angehörten. Sie waren unter dem Dach der Bäckerei untergebracht und wurden von einem älteren SS-Mann bewacht.[7]

Eingemeindungen

Im Jahr 1945 oder 1946 wurde ein Teil der bis dahin selbständigen Gemeinde Trautenberg eingegliedert. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern kam am 1. Januar 1972 Röthenbach am Steinwald hinzu.[8]

Einwohnerentwicklung

Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1179 auf 1137 um 42 bzw. um 3,6 %.

Politik

Bürgermeister:[9]

Erster Bürgermeister ist Werner Prucker (Freie Wähler), sein Stellvertreter Johann Neugirg (Freie Wähler).

Gemeinderat:[10]

Der Gemeinderat hat 12 Mitglieder:

(Stand: Kommunalwahl am 15. März 2020)

Wappen

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Wappen Gde. Reuth bei Erbendorf
Blasonierung: „In Rot zwei silberne Schrägbalken, deren vorderer mit drei blauen Spitzen belegt ist.“[11]

Die Gemeinde führt das Wappen seit 1982.

Bau- und Bodendenkmäler

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St. Katharina in Reuth
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Marienkirche Premenreuth (2012)

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ansässige Unternehmen

Persönlichkeiten

Literatur

  • Peter Braun: Die Herren von Sparneck – Stammbaum, Verbreitung, Kurzinventar. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 2002.
  • Adalbert Busl: Die Entfernung der böhmischen Landeshoheitszeichen im Jahre 1801. In: Wir am Steinwald 11, 2003. S. 56–60.
  • Harald Fähnrich: Lustgarten und Spielgarten der Herrschaft Reuth. In: HEIMAT – Landkreis Tirschenreuth 12, 2000. „Zunftring, Graf und Judenstein“, Beiträge zur Geschichte unserer Heimat zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald, S. 50–62.
  • Michael Schaudig: 250 Jahre Schloßbrauerei Reuth 1742–1992. Reuth 1992.
  • Andreas Schwohnke: Zwischen Wittelsbach und Habsburg: Reuth bei Erbendorf, ein böhmisches Lehen in der Oberen Pfalz. In: HEIMAT – Landkreis Tirschenreuth 19, 2007. „Burgstall, Schlacht und Howernessl“, Beiträge zur Geschichte unserer Heimat zwischen Fichtelgebirge und Böhmerwald, S. 136–159.
  • Rudolph von Reitzenstein, Hermann von Reitzenstein-Reuth: Geschichte der Veste Reuth, Bayreuth 1865, online
Commons: Reuth bei Erbendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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