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Landkreis in Thüringen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Nordhausen ist der nördlichste Landkreis von Thüringen. Der 1952 in der DDR gegründete Kreis Nordhausen ist deckungsgleich mit dem heutigen Landkreis Nordhausen. Von 1816 bis 1952 gehörte der überwiegende Teil der Region zum Landkreis Grafschaft Hohenstein. Er ist der einzige Landkreis in den Neuen Ländern, der seit der Wiedervereinigung unverändert besteht.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 51° 30′ N, 10° 44′ O |
Bundesland: | Thüringen |
Verwaltungssitz: | Nordhausen |
Fläche: | 712,93 km2 |
Einwohner: | 82.179 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | NDH |
Kreisschlüssel: | 16 0 62 |
NUTS: | DEG07 |
Kreisgliederung: | 15 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Grimmelallee 23 99734 Nordhausen |
Website: | landkreis-nordhausen.de |
Landrat: | Matthias Jendricke (SPD) |
Lage des Landkreises Nordhausen in Thüringen | |
Im Norden wird der Landkreis vom Harz begrenzt, im Süden von den Höhenzügen des Dün, der Hainleite und der Windleite. Die höchste Erhebung befindet sich mit 634 m ü. NN im Harz, an der Grenze zu Niedersachsen. Es ist der einzige Thüringer Landkreis, der Anteil am Harz hat.
Nachbarkreise sind im Norden und Osten die beiden sachsen-anhaltischen Landkreise Harz und Mansfeld-Südharz, im Süden der Kyffhäuserkreis, im Westen der Landkreis Eichsfeld und im Nordwesten die niedersächsischen Landkreise Göttingen und Goslar.
Die größten Flüsse sind die Helme, die Zorge und die Wipper. Außerdem befinden sich noch einige mit Wasser gefüllte Karsterscheinungen im Landkreis Nordhausen wie das Große Seeloch bei Kleinwechsungen.
Die erwähnenswertesten Standgewässer sind die Kiesteiche zwischen Nordhausen und Heringen, die Laugenstapelbecken bei Wipperdorf, der Speicher bei Schiedungen, die Talsperre Neustadt und zwei Teiche am Riedgraben bei Werther.
Die Südharzer Karstlandschaft in den Kreisen Nordhausen, Mansfeld-Südharz und dem Altkreis Osterode am Harz ist einzigartig und für den Naturschutz und die nachhaltige Regionalentwicklung von großer Bedeutung. Sie ist daher in Teilen als Biosphärenreservat ausgewiesen. Außerdem existiert dazu der Karstwanderweg.
Im Jahr 2024 befinden sich 16 ausgewiesene Naturschutzgebiete im Landkreis.
Mittelpunkt und Verwaltungssitz ist die Stadt Nordhausen, die von 1220 bis 1802 Freie Reichsstadt war. Im Mittelalter bestanden auf dem Gebiet des heutigen Landkreises neben der Reichsstadt Nordhausen die Grafschaften Lohra, Klettenberg und Hohnstein; die Grafen von Hohnstein nahmen bis zu ihrem Aussterben im Mannesstamm 1593 eine dominierende Stellung ein.
Durch den Westfälischen Frieden fiel das Kreisgebiet 1648 zum Großteil an Kurbrandenburg. Im Jahre 1802 verlor Nordhausen seinen Reichsstadtstatus. 1816 entstand ein Kreis Nordhausen innerhalb der neugebildeten preußischen Provinz Sachsen. 1888 wurde der Kreis in Kreis Grafschaft Hohenstein umbenannt. Nordhausen war von 1882 bis 1945 kreisfreie Stadt.
Im April 1945 wurde das Kreisgebiet von der US-Armee besetzt, darauf der Sowjetischen Besatzungszone zugeschlagen und gehörte ab 1949 der DDR an. In diesem Zusammenhang wurde im Juli 1945 die Stadt Bad Sachsa in den Landkreis Osterode eingegliedert, kam also in die Britische Besatzungszone, dem späteren Niedersachsen. Grund war der Wunsch, die Bahnlinie Northeim–Nordhausen zumindest bis Ellrich durchgängig befahrbar zu lassen.
Im Oktober 1945 wurde Nordhausen Kreisstadt des nun wieder in Landkreis Nordhausen umbenannten Kreises. Daraus ging bei der Auflösung der Länder 1952 der Kreis Nordhausen hervor, der Teil des Bezirks Erfurt wurde.
Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 gehört der Kreis, wie schon von 1945 bis 1952 als Landkreis Nordhausen, dem Land Thüringen an. Als einziger Kreis blieb er von der Thüringer Kreisreform 1994 unberührt.
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(1) Bevölkerungszahl nach Ergebnissen des Zensus 2011 nach unten korrigiert. Alle Zahlen ab 2011 basieren auf Ergebnissen des Zensus 2011.
Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2024 gab es im Landkreis Nordhausen 67.332 Wahlberechtigte.
Der Kreistag zählt 46 Mitglieder; das Ergebnis der Wahl zum Kreistag führte zu folgender Sitzverteilung:
Partei | Sitze | |
CDU | 11 (−1) | |
AfD | 15 (+6) | |
DIE LINKE | 5 (−3) | |
GRÜNE | 2 (−1) | |
SPD | 6 (−1) | |
Bürgerliste Südharz | 5 (+2) | |
FDP | 2 (−1) | |
HEIMAT | 0 (−1) |
Der Landrat ist kraft Amtes stimmberechtigtes Mitglied.
Matthias Jendricke konnte sich bei der Stichwahl am 10. Mai 2015 mit 64,7 Prozent der Stimmen gegen Stefan Nüßle (CDU) durchsetzen. Die Wahlbeteiligung lag bei 26,1 Prozent.[5][6] Bei der Landratswahl am 25. April 2021 trat er gegen Matthias Marquardt (Die Linke) und Jeanette Goedecke (CDU) an und wurde mit 56,5 Prozent bei einer Wahlbeteiligung von 39,5 Prozent im Amt bestätigt.[7][8]
Patenlandkreis ist das Unterallgäu.[9]
Das geschachte Feld steht für die ehemalige Grafschaft Hohnstein, der Baumstumpf für das 1945 schwer zerstörte Nordhausen. Der neu sprießende Zweig steht für eine neue Zukunft unter einem goldenen Himmel, symbolisiert durch das obere Feld.
Eine Übersicht zu den Wappen der Städte und Gemeinden des Landkreises findet man in der Liste der Wappen im Landkreis Nordhausen.
Im Norden des Landkreises stellt der Tourismus einen wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Insbesondere die Orte Rothesütte, Sophienhof, Neustadt/Harz und Ilfeld spielen dabei eine wichtige Rolle, liegen sie doch nur wenige Kilometer vom Brocken, dem höchsten Berg des Harzes, entfernt.
Bis 1990 war der Kalibergbau u. a. in Bleicherode und Sollstedt eine bedeutende Industrie. Im Zuge der Wiedervereinigung wurden alle Bergbaubetriebe geschlossen, wodurch der größte Arbeitgeber der Region verloren ging.
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Nordhausen Platz 351 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Landkreisen mit „Zukunftsrisiken“.[10]
Der Landkreis wird von Osten nach Westen von der A 38 (Südharzautobahn) durchzogen. Parallel zu dieser verlief die Bundesstraße 80 (hinabgestuft zur Landesstraße L 3080). Von Norden nach Süden durchquert die Bundesstraße 4 den Landkreis (im Norden teilweise für LKW gesperrt). Nördlich von Nordhausen zweigt bei Netzkater die wichtige B 81 nach Magdeburg ab. In Richtung Nordwesten führt die B 243 in den Altkreis Osterode und weiter zur A 7.
Wichtigste Eisenbahnstrecke ist die Bahnstrecke Halle–Hann. Münden. Sie ist zweigleisig und seit 1994 elektrifiziert. Weitere wichtige Strecken sind die Linien von Nordhausen nach Herzberg am Harz und Northeim („Südharzstrecke“) und von Wolkramshausen nach Erfurt. Nordhausen ist außerdem der südliche Endpunkt der Harzer Schmalspurbahnen.
Die höchste Bildungseinrichtung im Landkreis ist die Hochschule Nordhausen, gegründet 1997.
Als Oberzentrum ist die Stadt Nordhausen ausgewiesen.
Grundzentren sind Bleicherode, Ellrich, Harztor und Heringen/Helme.[11]
(Einwohner am 31. Dezember 2023[12])
gemeinschaftsfreie Gemeinden
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Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen NDH. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Im Landkreis Nordhausen gibt es ein starkes ehrenamtliches Engagement im Brandschutz. In den 75 Freiwilligen Feuerwehren (FF) sind fast 1.500 Feuerwehrangehörige aktiv. Hinzu kommt die Berufsfeuerwehr in Nordhausen. Während die Städte und Gemeinden für den örtlichen abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe zuständig sind, ist der Landkreis Nordhausen für den überörtlichen und auch vorbeugenden Brandschutz und die überörtliche allgemeine Hilfe sowie den Katastrophenschutz verantwortlich.[13]
Neben ihren örtlichen Aufgaben obliegt es den Stützpunktfeuerwehren, überörtlich im Kreisgebiet andere Feuerwehren zu unterstützen. Die Größen der Ausrückebereiche sind so festgelegt, dass jeder Einsatzort in der Regel innerhalb von 20 Minuten nach der Alarmierung von der Stützpunktfeuerwehr erreicht werden kann. Eine Feuerwehr kann nur als Stützpunktfeuerwehr oder Feuerwehr mit überörtlichen Aufgaben anerkannt werden, wenn sie aufgrund ihrer jederzeit zu gewährleistenden Einsatzbereitschaft in der erforderlichen Stärke und des Ausbildungsstandes der Mitglieder der Einsatzabteilung ständig die ihr zusätzlich vom Landkreis zugewiesene Technik besetzen kann.
Im Landkreis Nordhausen können verschiedenste Lehrgänge für die Angehörigen der Feuerwehren realisiert werden. Dazu zählen beispielsweise Truppausbildungen (Grundlehrgang Truppmann und darauf aufbauend Truppführer), technische Ausbildungen (technische Hilfeleistung, Maschinist, Motorkettensägenführer) sowie Sonderausbildungen (Atemschutzgeräteträger, Sprechfunk).[13]
Im Landkreis sind folgende Hilfsorganisationen durch Stellung eines Rettungsdienstes vertreten:
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