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Ortsteil von Bleicherode Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolkramshausen ist ein Ortsteil der Stadt und Landgemeinde Bleicherode im thüringischen Landkreis Nordhausen nahe der Bundesautobahn 38. Wolkramshausen liegt im Tal der Wipper, nördlich der Hainleite.
Wolkramshausen Stadt und Landgemeinde Bleicherode | |
---|---|
Koordinaten: | 51° 25′ N, 10° 44′ O |
Höhe: | 206 m |
Fläche: | 10,84 km² |
Einwohner: | 936 (31. Dez. 2017) |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 99752 |
Vorwahl: | 036334 |
Lage des Ortsteils Wolkramshausen in der Stadt Bleicherode | |
Wollersleben | Werther | Hain |
Nohra | Kleinfurra | |
Hainrode | Wernrode |
Die Gemeinde gibt 834 als Jahr der urkundlichen Ersterwähnung an. Nach Wolfgang Kahl finden sich aber bereits Belege aus der Zeit zwischen 802 und 817.[1]
Auf dem östlichen Teil des Zengenberges, einem Berg am Nordrand der Hainleite westlich von Wernrode, befand sich eine Burg, die der Sicherung der Orte Wernrode und Wolkramshausen diente. Außerdem kontrollierte und sicherte man mit der Befestigung den Handelsweg über die Hainleite. Die Hochfläche der Burg ist noch durch einen zwei Meter hohen und acht Meter breiten Wall mit Graben zu erkennen.[2]
In der Zeit des europäischen Hochbarocks (1650–1720) entwickelte sich Wolkramshausen, besonders durch die Familien „von Wilcke“ und von Wurmb zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrums des Landadels in der Wipper-Ebene. Im 18./19. Jahrhundert siedelten sich weitere Familien des Land- bzw. des Beamtenadels in Wolkramshausen an und bauten mehrere stattliche Herrenhäuser. Der Ort wurde durch diese Entwicklung umgangssprachlich im 19. Jahrhundert als Klein Paris bezeichnet.[3]
Durch einen am 19. Juni 1816 in Berlin abgeschlossenen Staatsvertrag trat Schwarzburg-Rudolstadt das Dorf Wolkramshausen und das Vorwerk Utterode an Preußen und somit an den Kreis ab. Fortan gehörte der Ort zur preußischen Provinz Sachsen. Im 19. Jahrhundert war Wolkramshausen für den Zuckerrübenanbau und seine Zuckerfabrik bekannt.
In den 1920er Jahren bestanden im Ort mehrere Rittergüter. Es gab u. a. ein 100 ha Gut des Majors a. D. Max von Burkersroda.[4] Des Weiteren bestand ein 96 ha Gut, genannt Neuer Hof, des Otto Koch. Das Rittergut der Alice von Wilcke, mit damaligen Wohnsitz in Dessau, hatte einen Umfang von gut 91 ha, es lag in der Verwaltung durch Thilo von Wilcke. Zum Schloss-Anwesen Hue de Grais gehörten 69 ha Fläche im Besitz der Erben des Grafen Robert Hue de Grais, das Gut war verpachtet.[5]
Während des Zweiten Weltkrieges mussten mehr als 1.000 Kriegsgefangene sowie Männer und Frauen aus den besetzten Ländern West- und Osteuropas in der Heeresmunitionsanstalt Zwangsarbeit leisten, wobei 145 Personen im Jahre 1942 bei einer Explosion ums Leben kamen. In drei Barackenlagern in Wolkramshausen, Wernrode und Ludwigshall waren sie untergebracht.[6]
Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Gemeinden Wolkramshausen, Friedrichsthal, Kleinbodungen, Kraja, Hainrode, Nohra, Wipperdorf und Etzelsrode sowie die Stadt Bleicherode zur neuen Stadt und Landgemeinde Bleicherode zusammen. Die Gemeinde Wolkramshausen war Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Hainleite. Zur Gemeinde gehörte der Ortsteil Wernrode, der etwa 2 km südlich des Hauptortes liegt.
Blasonierung: In Gold auf einem mit einem silbernen Wellenbalken belegten grünen Dreiberg ein aufrechter rechtsgewendeter schwarzer Wolf, mit roter Bewehrung und roter Zunge, in den Vorderpranken ein silbernes Fachwerkhaus mit schwarzem Gebälk haltend.[7]
Der Gemeinderat in Wolkramshausen bestand zuletzt aus acht Ratsmitgliedern:
(Stand: Kommunalwahl 2014)
Ortschaftsbürgermeister: Daniel Braun (pl)
Im Bahnhof Wolkramshausen zweigt die Bahnstrecke Wolkramshausen–Erfurt von der Bahnstrecke Halle–Hann. Münden ab. Ein 220 kV-Umspannwerk mit dezentralem Bahnstromumformerwerk befindet sich beim Bahnhof.
Zerstört:
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