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herausragende Person(en) des Christentums Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Kirchenvater (von lateinisch pater ecclesiae zu altgriechisch πατὴρ ἐκκλησιαστικός patḗr ekklēsiastikós) wird ein christlicher Autor der ersten acht Jahrhunderte n. Chr. bezeichnet, der entscheidend zur Lehre und zum Selbstverständnis des Christentums beigetragen hat und deshalb mit dem Ehrentitel Kirchenlehrer ausgezeichnet wurde, und dessen Leben als heiligmäßig gilt.
Gemeinhin wird die Epoche der Kirchenväter gleitend abgegrenzt. Formal setzt sie dort ein, wo Autoren nicht mehr selbst an der Produktion neutestamentlicher und urchristlicher Schriften beteiligt sind, sondern bereits beginnen, diese Schriften zu kommentieren. Die Zeit der Kirchenväter endet mit der Spätantike – die Kirchenväter werden dann selbst zur literarischen Quelle und theologischen Autorität.
Die katholische Kirche beurteilt einen Kirchenvater anhand der folgenden vier Kriterien:
Im Abendland (Okzident) werden Ambrosius, Hieronymus, Augustinus und Gregor der Große als die großen Kirchenväter bezeichnet. Im Morgenland (Orient) meint man damit Athanasius, Basilius, Gregor von Nazianz und Johannes Chrysostomus.
Kirchenlehrer müssen stets angesehene und anerkannte Dogmatiker der Theologie sein. Ihre Lebensdaten spielen dabei keine Rolle. Die genauen Kriterien für diese Gruppe lauten:
Alle großen Kirchenväter sind Kirchenlehrer, auch die des Orients. Durch Hinzunahme weiterer verdienter Dogmatiker wurde der Kreis der Kirchenlehrer auf inzwischen 36 erweitert. Sie können durchaus der Eigenschaft der antiquitas genügen, wie Hilarius von Poitiers oder Leo der Große zeigen.
Eine dritte Gruppe wird von der katholischen Kirche als Kirchenschriftsteller bezeichnet; das sind frühchristliche Autoren, die nicht als orthodox oder heilig gelten. Zu dieser Gruppe gehören Origenes und Tertullian.
Von der orthodoxen Kirche werden alle bedeutenden christlichen Autoren in ihrem Bereich, auch solche aus neuerer Zeit bis in die Gegenwart, zu den Kirchenvätern gerechnet, wobei bezüglich Rechtgläubigkeit keine Totalität verlangt wird. Einen besonderen Stellenwert genießen die Autoren des Orthodoxen Kanonischen Rechts, zu denen auch die meisten klassischen griechischen Kirchenväter gehören: Dionysius von Alexandria, Gregorius von Neocäsarea, Athanasius der Große, Basilius der Große, Gregor von Nyssa, Gregor von Nazianz, Amphilochius, Timotheus von Alexandria, Theophilus von Alexandria, Kyrill von Alexandria, Genadius von Konstantinopel, Johannes IV. (Patriarch), Tarasius von Konstantinopel und Nicephorus der Bekenner. Auch Johannes Chrysostomos, der Stifter der Chrysostomosliturgie, ist neben Basilius dem Großen und Gregor von Nazianz einer der Drei Heiligen Hierarchen (siehe auch weiter unten).
Die evangelische Theologie kennt einen Begriff des Kirchenvaters nicht in dem Sinne, dass die Kirchenväter als Autoritäten neben die Bibel treten. Die Kirchenväter werden unter die Väter und Mütter im Glauben subsumiert.
In der abendländischen Kunst werden insbesondere zwei verschiedene Vierergruppen dargestellt (vgl. Kirchenlehrer):
Eine selten dargestellte Vierergruppe, die in einer gewissen Beziehung zu den Kirchenvätern steht, sind die „Vier Weltweisen“.
Bekannte Darstellungen, vor allem der lateinischen Kirchenväter, finden sich auf Kanzeln, etwa der gotischen Kanzel im Wiener Stephansdom. Auf dem Kanzelkorb befinden sich Darstellungen der vier Kirchenväter Augustinus, Ambrosius, Gregor der Große und Hieronymus, die gleichzeitig die vier Temperamente und vier Lebensalter symbolisieren.
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