Tertullian
Frühchristlicher Apologet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Quintus Septimius Florens Tertullianus oder kurz Tertullian (* nach 150 in Karthago (heute in Tunesien); † nach 220) war ein frühchristlicher Theologe, der apologetische, dogmatische und aszetische Werke verfasste. Als wohlhabender Laie widmete er sich in Karthago der Schriftstellerei. Dabei kam ihm die sehr gute rhetorische Ausbildung zustatten, die er vor seiner Bekehrung genossen hatte. Er war ein strenger Moralist. Deshalb sprach ihn die Neue Prophetie (Montanismus) an, mit der er sich seit etwa 207/208 identifizierte. Seine späten Werke zeigen montanistischen Einfluss. Einen Bruch mit der katholischen Kirche bedeutete das aber nicht, auch dogmatisch änderte sich nichts.

Tertullian prägte Begriffe und Konzepte, die später in der christlichen Theologie große Bedeutung erhalten sollten. Beispielsweise verwendete er erstmals den Begriff Trinität, um das Konzept der Dreieinigkeit Gottes auszudrücken, und setzte Impulse bei der Erklärung des Verhältnisses von menschlicher und göttlicher Natur in Christus.
Aus Tertullians Schriften entsteht ein farbiges Bild vom Alltag in einer nordafrikanischen Stadt der Kaiserzeit; sie sind die wichtigsten Quellen für das christliche Gemeideleben dort, dessen Anfänge im Dunklen liegen.
Name
Am Ende seiner Schrift De virginibus velandis teilte Tertullian seinen Gentilnamen mit: er nannte sich Septimius Tertullianus. Die nordafrikanischen Septimii waren mit Ausnahme jener in Leptis Magna (zu denen Kaiser Septimius Severus gehörte) im 2. Jahrhundert meist bescheidenen Standes.[1] Der volle Name Q. Septimius Florens Tertullianus begegnet erst in mittelalterlichen Manuskripten, er wird aber nicht in Zweifel gezogen.[2] Timothy D. Barnes zufolge ist dieser Name „farblos“ – Tertulliani gab es überall im Römischen Reich, Personen namens Florens sind zwar selten bezeugt, aber nach dem gleichen Muster gebildete Namen wie Valens und Crescens waren gängig und deuten eher auf niedrigen sozialen Status. Welche Position Tertullian in der karthagischen Gesellschaft innehatte, ist seinem Namen ebenso wenig zu entnehmen wie eine punische oder römische Abstammung.[3]
Leben
Zusammenfassung
Kontext
Als Quellen für die Biografie Tertullians dienen vor allem seine 31 erhaltenen Schriften. Spätantike Autoren bieten weitere biografische Informationen; es ist aber sehr wahrscheinlich, dass diese aus Tertullians Schriften herauskombiniert wurden:
- Der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea († 339 oder 340) zeigte sich in seiner Kirchengeschichte generell wenig interessiert an der Christenheit des lateinischen Westens, soweit dortige Entwicklungen keine Konsequenzen für den Osten des Reichs hatten. Bei Tertullian war seine einzige Quelle eine schlechte Übersetzung von dessen Hauptwerk, dem Apologeticum, ins Griechische, die er auf biografische Informationen durchsah.[4]
- Hieronymus († 420) widmete Tertullian ein Kapitel in seinem kirchlichen Schriftstellerkatalog (De viris illustribus), doch konnte Barnes zeigen, dass die dort gebotenen Informationen, teils vermittelt über Eusebius, aus Tertullians Schriften entnommen wurden; die einzige Ausnahme ist eine Geschichte über Bischof Cyprians Hochschätzung von Tertullians Schriften, die Hieronymus aus der mündlichen Überlieferung kannte.[5]
Familiärer Hintergrund
Den größten Teil seines Lebens verbrachte Tertullian, soweit bekannt, in seiner Heimatstadt Karthago. Seinen eigenen Angaben zufolge waren die Eltern Heiden.[6] Hieronymus behauptete, dass Tertullians Vater ein römischer Offizier im Rang eines centurio proconsularis gewesen sei. Doch Barnes argumentiert, dass diese Information aus Tertullians Apologeticum herausgesponnen wurde und das Amt zu Tertullians Zeit noch nicht existiert habe.[7] In der Tat ist Hieronymus hier abhängig vom Apologeticum. Die Entscheidung ist aber dadurch erschwert, dass die Handschriften bei der fraglichen Textstelle nicht übereinstimmen: Tertullian erwähnte, dass in Nordafrika das Kinderopfer üblich gewesen sei, bis der Prokonsul Tiberius die Praxis unterbinden und die Priester hinrichten ließ; „Zeuge ist die Miliz meines Vaters (teste militia patris nostri)“ – so die Lesart des meist höher bewerteten Codex Fuldensis; der Mehrheitstext (sogenannte Vulgata) bietet dagegen: teste militiae patriae nostrae, führt also allgemein eine Miliz aus Tertullians afrikanischer Heimat als Zeugen an.[8] Da die Lesart des Fuldensis sinnvoller ist, hält Tobias Georges gegen Barnes fest: „Tertullians Vater war daher vermutlich in der Tat Centurio.“[9] Henrike Maria Zilling weist zusätzlich darauf hin, dass Tertullians Schriften oft den Eindruck vermitteln, er sei „von einem soldatischen Hintergrund geprägt“ worden.[10]
Rhetorikunterricht
Tertullian gehörte zu der kleinen Minderheit der Karthagener, denen eine gründliche Bildung zuteilwurde, und das deutet auf einen gewissen Wohlstand der Herkunftsfamilie. Seine Schriften lassen erkennen, dass er Rhetorikunterricht erhalten hatte. Er konnte seine Traktate sowohl in geschliffenem Latein als auch auf griechisch verfassen und zeigt souveräne Kenntnis der klassischen Literatur.[11] Besonders vertraut war er mit Sueton, Plinius, Tacitus und vor allem Juvenal.[12]
Ob Tertullian Jurist war oder nicht, ist in der Forschung umstritten. Auch Rhetoriker wie Cicero und Quintilian konnten auf juristische Formulierungen und Argumentationsmuster zurückgreifen.[13] Konrad Vössing gibt zu bedenken, dass im Westen des Römischen Reichs keine formalisierte Ausbildung (Rechtsstudium) zwischen dem Rhetorikunterricht und dem Beginn einer Anwaltstätigkeit lag. „Die erfolgreichen Absolventen der Rhetorikschule waren offenbar durchaus qualifiziert für das Plädieren vor Gericht […] Der Ehrgeiz der Advokaten bezog sich ebenso wie die Erwartung der Klienten in erster Linie auf die rhetorisch-literarische Ebene.“[14]
Jurist in Rom?
Einen Romaufenthalt erwähnte Tertullian in De cultu feminarum.[15]
Unter den Severerkaisern verfasste ein römischer Jurist Tertullianus Werke, aus denen die Digesten Justinians fünf Fragmente zitieren; er wird dort als „Interpret des alten Rechts“ (iuris antiqui interpres) bezeichnet. Die Identität dieses nur mit seinem Cognomen bekannten Juristen mit dem Christen Septimius Tertullianus wird von einigen Historikern für möglich gehalten.[16] Dafür spricht, dass beide ungefähre Zeitgenossen waren und das Cognomen Tertullianus nicht häufig ist. Vor allem aber bezeichnete Eusebius Tertullian als einen im römischen Recht erfahrenen Juristen, der in der Stadt Rom berühmt gewesen sei.[17] Barnes lehnt diese Identifikation entschieden ab und verweist darauf, dass Eusebius mit lateinischen Autoren generell wenig vertraut war und seine Bezeichnung des Christen Tertullian als in Rom tätigen berühmten Juristen aus dem Proömium des Apologeticums herauskombiniert worden sei: Tertullian wandte sich hier an den Magistrat seiner Heimatstadt Karthago, aber in der von Eusebius benutzten schlechten Übersetzung las sich das so, als wende sich Tertullian an den römischen Senat.[18] Barnes’ Argumentation ist die Forschung mehrheitlich gefolgt; Zilling meint dagegen, Tertullian habe seine Rhetorikausbildung mit dem Berufsziel Anwalt betrieben und sich deshalb mit der Jurisprudenz vertraut gemacht. „Aller Wahrscheinlichkeit nach arbeitete er eine Zeitlang erfolgreich in Rom als Anwalt, als lehrender und schreibender Privatmann ging der [zum christlichen Glauben] Bekehrte nach Karthago zurück […]“[19]
Christlicher Schriftsteller in Karthago


Welche Gründe Tertullian veranlassten, dem Christentum beizutreten, ist unbekannt. Gern wird vermutet, dass ihn die Standhaftigkeit der Märtyrer beeindruckt habe.[20] Susanne Hausammann erwägt, dass Tertullian vom moralischen Zustand der paganen Gesellschaft „angewidert“ gewesen sei und ihm die Christen zunächst als Gruppe erschienen seien, die gemeinschaftlich und individuell einer hohen Moral nachlebten – die Enttäuschung sei absehbar gewesen.[21] Als er Mitte der 190er Jahre in Karthago mit ersten Veröffentlichungen hervortrat, war Tertullian mit einer Christin verheiratet und lebte in recht wohlhabenden Verhältnissen. Über Kinder des Paares verlautet nichts.[22] Eine Hauptaufgabe sah er in der Abgrenzung des Christentums gegen Heidentum und Judentum, aber auch gegen Häretiker, also „Apologie nach allen Seiten“. Er kannte und benutzte die ältere apologetische Literatur, darunter die Werke des Theophilus von Antiochia, Justins des Märtyrers, des Miltiades und des Irenäus von Lyon.[23]
In der stilistisch brillianten, aber inhaltlich dunklen Schrift De pallio begründete Tertullian, warum er die Toga des Römers gegen den Philosophenmantel (pallium) eingetauscht habe. Er wandte sich darin an die pagane Oberschicht Karthagos. Wenn man den Text als autobiographisches Zeugnis und nicht nur als literarische Fingerübung liest, lassen sich ihm Hinweise darauf entnehmen, dass Tertullian dem Ritterstand (ordo equester) angehörte.[24]
Hieronymus zufolge gehörte Tertullian als Presbyter (Priester) dem Klerus der Kirche von Karthago an; dies steht aber in eklatantem Widerspruch zu Tertullians Selbstaussagen. Letzterer schloss sich mehrfach mit seinem Lesepublikum zu „wir Laien“ zusammen und betonte die hohen moralischen Standards, die für Laien gelten. Am deutlichsten wurde er in De exhortatione castitatis: „Sind wir Laien denn nicht auch Priester?“[25]
In der älteren Literatur wurde Tertullian gern als Lehrer für Taufbewerber (Katechumenen) dargestellt; seine Schriften erlauben aber nach der Analyse Ulrich Neymeyrs diesen Schluss nicht. Neymeyr fasst zusammen: „In seinen Schriften wandte er sich an Heiden, Katechumenen und Christen. Mündliche Unterweisung erteilte er in der Form von Ansprachen […]. Darüber hinaus war er Ratgeber und Mahner für Mitchristen, die sich mit theologischen oder praktischen Fragen an ihn wandten.“[26]
Dass Perpetua und Felicitas im Jahr 203 in der Arena von Karthago das Martyrium erlitten, kann Tertullian kaum entgangen sein. Er war aber nicht beteiligt an der Abfassung ihrer Passio. Diese enthält nämlich frühchristliche Jenseitsvorstellungen, die Tertullian ablehnte.[27]
Hinwendung zur Neuen Prophetie (Montanismus)
Der um 172 im kleinasiatischen Phrygien entstandene Montanismus (Selbstbezeichnung: Neue Prophetie) verbreitete sich schnell unter den Christen im gesamten Mittelmeerraum. Er verband das Auftreten von Prophetinnen und Propheten mit Endzeiterwartung und einer rigoristischen Ethik: Eine Wiederheirat nach Tod des Partners war verboten, für schwere Sünden (Unzucht, Mord und Götzendienst) gab es aus montanistischer Sicht keine Vergebung.[28]
Die nordafrikanischen Montanisten verblieben in den vorhandenen kirchlichen Strukturen. Zilling vermutet, dass Tertullian durch eine Prophetin, die in seiner Hausgemeinde auftrat, um 207 in Kontakt mit der Neuen Prophetie kam. Er schrieb ihre Visionen nieder, die sie während der Gemeindegottesdienste erlebte (also nicht abseits des Gemeindelebens in einem montanistischen Zirkel) und stellte seine sprachlichen Fähigkeiten in den Dienst des karthagenischen Montanismus.[29] Ihn sprachen die strenge Askese und die Betonung der Monogamie an; die Endzeiterwartung trat dagegen bei ihm zurück, und weltflüchtige Züge radikaler Montanisten teilte Tertullian nicht. Gegen den Anspruch zeitgenössischer Bischöfe, schwere Sünden vergeben zu können, betonte Tertullian in De pudicitia, gestützt auf die Autorität der Neuen Prophetie, solches stehe allein Gott zu. Tertullian vollzog durch die Hinwendung zum Montanismus keinen Bruch mit seinen bisherigen Anschauungen, aber er radikalisierte sich und ließ es auf den Konflikt mit der kirchlichen Hierarchie ankommen.[30]
Die letzten Lebensjahre Tertullians liegen im Dunkeln. Hieronymus zufolge erreichte er ein hohes Alter.
Werk
Zusammenfassung
Kontext
Dem „begnadeten Stilisten“ Tertullian fehlt nach Einschätzung Claudio Moreschinis oft die „terminologische und konzeptionelle Präzision“; er konnte allerdings auch nicht auf dem Werk systematisch denkender Vorgänger aufbauen.[31]
Hermeneutik
Im Gegensatz beispielsweise zu Clemens von Alexandria strebte Tertullian keine Synthese des christlichen Glaubens mit der zeitgenössischen Bildung an. Die meisten Künste und Wissenschaften seien nämlich Werk des Teufels, die Philosophie sei die Quelle aller Häresien. Seinen christlichen Lesern empfahl er eine Schlichtheit (simplicitas), die nur jene Weisheit nutze, die mit dem Willen Gottes übereinstimme. Allerdings ist unübersehbar, dass Tertullians Werk die gründliche rhetorische Schulung des Autors voraussetzt.[32]
Die Bibel, richtig gelesen, rückte bei Tertullian zum zentralen Mittel christlicher Erkenntnis auf. Er bevorzugte den Literalsinn, um spekulativen gnostischen Bibelinterpretationen die Grundlage zu entziehen. Den Kanon des Neuen Testaments thematisierte er nicht direkt, benutzte aber alle später dazu gerechnteten Bücher außer dem 2. Petrusbrief, dem Jakobusbrief und dem 2. und 3. Johannesbrief. Er kannte nicht-kanonische Schriften wie etwa die Henochliteratur, den Hirten des Hermas und die Acta Pauli und äußerte sich dazu zunehmend kritischer. Zu Tertullians Zeit waren Teile der Bibel bereits ins Lateinische übersetzt (Vetus Latina); Tertullian nutzte diese Übersetzungen, da sie ja in den Gemeinden in Gebrauch waren, übersetzte aber situationsbezogen in seinen Schriften auch selbst biblische Passagen aus dem Griechischen.[33]
In seinem Bibelgebrauch zeigte Tertullian deutliche Präferenzen, etwa für Jesaja und mehrere Paulusbriefe. Das Evangelium nach Lukas verwendet er intensiver als das Evangelium nach Johannes, obwohl er in der Auseinandersetzung mit Marcion das von diesem allein anerkannte Evangelium nach Lukas als nicht von einem Augenzeugen geschrieben abwertete. An den Rändern der Bibel wurden manche später anerkannte Bücher bei Tertullian kaum verwendet: Im Alten Testament verwendete er von den deuterokanonischen Büchern nur die Weisheit Salomos sowie die Zusätze zum Buch Daniel.[34]
Da die Bibel nicht für alle Probleme eine passende Antwort bereithalte und außerdem manchmal schwer verständlich sei, nahm Tertullian zwei weitere Autoritäten hinzu: natura und disciplina. Auch ihnen sei der Wille Gottes zu entnehmen:
„Von Gott kommt die hl. Schrift, von Gott die Natur, von Gott die Disziplin. Was diesen dreien zuwider läuft, ist nicht von Gott. Wenn sich die hl. Schrift unbestimmt hält, dann spricht die Natur klar und deutlich, und nach ihrem Zeugnis kann die Schrift nicht mehr unbestimmt bleiben. Wenn die Natur zu Zweifeln Raum lässt, so zeigt uns die Disziplin, was Gott wohlgefälliger sei.“
– Tertullian: De virginibus velandis 16,2.
Der dreieine Gott
Gott, der Schöpfer
Gegen Marcion, der den (nur) gerechten Gott des Alten Testaments vom guten Gott, dem Vater Jesu Christi, getrennt hatte, legte Tertullian Wert darauf, die Gerechtigkeit und Güte Gottes zusammenzudenken. Der gute Gott erschuf den Menschen demnach mit einer Ausrichtung auf das Gute, aber auch mit einem freien Willen. Er lasse allerdings zu, dass gefallene Engel den Menschen zum Bösen verführen. Denn der Mensch habe die Fähigkeit, ihnen zu widerstehen und wie Christus das Böse zu besiegen. Jeder Mensch kann sich laut Tertullian für das Gute entscheiden und damit den ihm vom Schöpfer zugedachten Status einnehmen.[35]
Tertullian war von einem stoischen Materialismus beeinflusst, dem zufolge alles Existierende einen Körper hat; folglich nahm er an, dass auch Gott Körper sei.[36]
Christus, Gottes Sohn
In Auseinandersetzung mit dem Monarchianismus prägte Tertullian die für die Trinitätstheologie im lateinischen Raum zentralen Begriffe substantia und persona. Tertullian klärte diese Thematik für sich allerdings erst in einem längeren Prozess. Am Anfang beschrieb er das Hervorgehen des Sohnes aus dem Vater mit Metaphern: Beide verhielten sich zueinander wie Lichtstrahl und Sonne, Bach und Quelle, Frucht und Wurzel. In seiner montanistischen Zeit, in der Streitschrift gegen Praxeas, gelangte Tertullian zu mehreren Klärungen: Der Sohn als Logos war demnach schon vor Erschaffung der Welt „im Vater“, der den Sohn „als Zweiten in Bezug auf sich selbst durch einen Akt innerhalb seiner selbst schuf“; insofern sei der Sohn anders und geringer als der Vater.[37] In Jesus verbinde sich Göttliches und Menschliches nicht als „eine Art Mischung, wie das Elektrum aus Gold und Silber besteht“; vielmehr handle es sich um einen „Doppelzustand, der nicht in einer Vermischung, wohl aber in einer Verbindung besteht […] Fleisch wird weder Geist noch der Geist Fleisch; sie können sich aber ganz gut in Einem finden. Aus ihnen bestand Jesus, dem Leibe nach Mensch, dem Geiste nach Gott.“[38] Da sich die Auferstehungshoffnung für Tertullian darauf gründete, dass Jesus in Geburt, Leben, Tod und Auferstehung einen in jeder Hinsicht menschlichen Körper hatte und keinen Scheinleib, folgerte er, dass Maria nach seiner Entbindung zwar weiterhin von ihrem Mann unberührt, aber nicht mehr Jungfrau gewesen sei.[39]
Heiliger Geist
Zu Tertullians Zeit stand die Christologie im Zentrum des theologischen Nachdenkens; die Pneumatologie war weniger entwickelt. Das lässt sich auch bei Tertullian beobachten. Im Apologeticum ist der Geist (spiritus) die dritte Person der Trinität, scheint aber fast mit Gott-Sohn ineinanderzufließen. In De praescriptione haereticorum heißt es, der Geist, dessen Aufgabe die Leitung der Christen sei, werde nur von Gott-Sohn gesandt. In der Streitschrift gegen Praxeas ging Tertullian, nun als Montanist, darüber hinaus: Der Geist werde vom Vater her vom Sohn gesandt, um als Paraklet die Heiligung der Gläubigen zu bewirken. Damit lieferte er eine für die weitere Dogmengeschichte fruchtbare Formulierung.[40]
Anthropologie
Die Lebensaufgabe des Menschen ist nach Tertullian die Rückkehr (recapitulatio) in seinen schöpfungsgemäßen Urzustand (primordium). Der Sündenfall habe dem Menschen nicht die Fähigkeit genommen, dieses Ziel zu erlangen – insofern vertrat Tertullian ein optimistisches Menschenbild. Das Christenleben diene freilich nicht dazu, sich in der Welt einzurichten, sondern den Kampf gegen die Mächte des Bösen aufzunehmen und als Sieger daraus hervorzugehen. Jesus Christus sei als magister Lehrer und Vorbild; an seinem Leben lasse sich jene disciplina ablesen, die den Christen im Alltag Orientierung gebe. Am höchsten stand für Tertullian das Martyrium. Aber auch die Christen, deren Alltag undramatisch verlief, konnten Elemente der Christusnachfolge verwirklichen, etwa durch Enthaltsamkeit und Fasten sowie Verzicht auf Schmuck und Schönheitspflege. Wenn sie schon nicht unverheiratet bleiben wollten, sollten sie jedenfalls nach dem Tod des Partners auf die zweite Ehe verzichten. Im Berufsleben war alles tabu, was sie in Berührung mit paganen Kulten brachte. In ihrer Freizeit hatten sie all die öffentlichen Vergnügungen zu meiden, die eine religiöse Komponente hatten: Wagenrennen, Bühnendarstellungen und Wettkämpfe. Der Rückzug aus dem öffentlichen Leben, den Tertullian zunehmend strenger forderte, stand in Spannung zum Selbstbild der Christen als vorbildliche Bürger, das Tertullians apologetische Schriften zeichneten.[41]
Apologetik gegen Nichtchristen
Heiden

Tertullian plante ein umfangreiches Werk zur Verteidigung des christlichen Glaubens gegenüber der paganen Mehrheitsgesellschaft (Ad nationes, um 197). Darin ging er besonders auf dien Vorwurf ein, die Vernachlässigung des Kults der traditionellen Götter habe zu Krisen in der römischen Gesellschaft geführt. Das Material der beiden Bücher Ad nationes arbeitete Tertullian größtenteils in sein Hauptwerk ein:
In einer fiktiven Redesituation wandte sich Tertullian als Sprecher der Christen an die „Statthalter des römischen Reiches“ (Romani imperii antistes), die über die Christen zu Gericht saßen; anwesend gedacht war eine feindselige pagane Menge, die Tertullian auch des Öfteren ansprach. In zweiter Linie wandte sich Tertullian mit dem Apologeticum an seine Mitchristen, denen er Argumente für die Diskussion mit gebildeten Heiden bot.[42] Die Christen sind demnach gute Staatsbürger. Da die pagane Mehrheit sich durch Vorurteile leiten lasse, seien die Christen durch Denunziation und Rechtsunsicherheit gefährdet. Christenverfolgungen führten aber laut Tertullian erst recht dazu, dass das Christentum neue Mitglieder gewinne.[43]
In De testimonium animae (um 200 verfasst) vertrat Tertullian die These, jede menschliche Seele sei von Natur aus christlich (anima naturaliter christiana), sie bezeuge die Einheit und Güte Gottes, der sich in Jesus Christus offenbart habe. Der Heide, der den Impulsen der eigenen Seele folge, werde zum Christentum geführt.[44]
Durch die Erwähnung einer Sonnenfinsternis ist die Schrift Ad Scapulam ins Jahr 212 datierbar. Tertullian wandte sich darin angesichts aktueller christenfeindlicher Unruhen an einen römischen Statthalter, wiederholte die aus dem Apologeticum bekannte Argumentation, die Schaffung neuer Märtyrer bescherte dem Christentum weiteren Missionserfolg. Tertullian ergänzte: Die Christen zu verfolgen, schädige die ganze Provinz auch wirtschaftlich.[45]
Juden
In Karthago gab es zu Tertullians Zeit eine lateinischsprachige jüdische Gemeinde, die durch archäologische und epigraphische Befunde bekannt ist. Tertullian zeigt sich in seiner Bibelexegese, insbesondere im Bilderverbot und in der Ethik, von ihr beeinflusst. In Adversus Iudaeos bestritt Tertullian eine Sonderstellung Israels und behauptete, Gott habe das mosaische Gesetz nicht nur den Juden, sondern auch (mit Modifikationen) anderen Völkern gegeben. Seit Jesus Christus auf Erden erschienen sei und das Christentum allen Völkern verkündigt werde, gelte ein neues Gesetz.[46]
Kirche und Taufe
In der Kirche werden Tertullian zufolge die heiligen Schriften gemäß der auf Christus und die Apostel zurückgehenden Überlieferung (Regula fidei) ausgelegt; ihre Mitglieder leben unter Leitung des Heiligen Geistes gemäß einer anspruchsvollen Ethik. Jede häretische Bibelauslegung, die an der Regula fidei vorbei zu eigenen Erkenntnissen kommt, wies Tertullian in De praescriptione haereticorum pauschal ab. Auch in seiner montanistischen Zeit blieb Tertullian diesen Grundsätzen treu; nur ausnahmsweise wertete er den Heiligen Geist höher als das Bibelwort, das er, soweit möglich, nach dem Literalsinn auslegte.[47]

Viel rezipiert wurde Tertullians Rede von der „Mutter Kirche“ (ecclesia mater). Er hatte diese Metapher nicht erfunden, die auch bei Irenäus von Lyon und Clemens von Alexandria begegnet – dort aber als Ernährerin und Trösterin der als ihre Kinder vorgestellten Christen. Mit Tertullian beginnt etwas Neues: Die Mutter Kirche tritt neben Gott den Vater; beide sind in dieser Metaphorik die Eltern der als Geschwister verstandenen Christen.[48] Tertullian erkannte das monarchische Bischofsamt an, da es Apostolizität, Einheit und Heiligkeit der Kirche garantiere. Wenn ein Bischof aber die disciplina in der Kirche nicht bewahren könne, „so wird die Authentizität der Kirche unabhängig vom Amt auch durch den Geistbesitz von Laien gewährleistet.“[49]
In militärischer Begrifflichkeit bezeichnete Tertullian in seiner Schrift De baptismo die Taufe als den Fahneneid (sacramentum), den der Neuchrist dem Feldherrn der militia Christi leiste. Als Bürger des neuen, himmlischen Jerusalem dürfe der Getaufte nicht mehr sündigen. Ständige Martyriumsbereitschaft zeichne ihn als echtes Glied der Kirche Christi aus. Insbesondere im Berufsleben könne er vor die Situation gestellt werden, pagane Bräuche ablehnen zu müssen. Der Soldatenberuf sei daher für Christen unmöglich, wie Tertullian insbesondere in der Schrift De corona militis ausführte. Christen sollten vor dem Martyrium nicht fliehen und sich ihm nicht durch Schutzgeldzahlung entziehen, liest man in De fuga in persecutione.[50] Tertullian warb als erster für den Taufaufschub, der in der Alten Kirche allgemein üblich wurde, bis Theologen der nachkonstantinischen Zeit sich dagegen aussprachen. Der Taufinteressent solle warten, bis er herangewachsen und im christlichen Glauben unterrichtet sei.[51]
Jenseitsvorstellungen
Zwischenzustand nach dem Tod
Der Glaube an die körperliche Auferstehung war für Tertullian die Essenz des Christentums.[52] Aber nur der Märtyrertod sei der „Schlüssel“, der einem Menschen unmittelbar die Tür zum Himmel öffne. Alle übrigen Verstorbenen, auch die Gerechten, warten im Hades bis zum Ende der Welt, von dem Tertullian in millenaristischer Tradition annahm, es stehe nahe bevor. Dann erst finde eine allgemeine Totenauferstehung und das Weltgericht statt.[53] In De anima beschrieb er den Hades als „einen ungeheuren Raum im Abgrunde der Erde in der Tiefe und … einen entlegenen Schlund im Innern der Erde selbst.“[54] Dort beginnen die Sünder bereits zu leiden, weil sie ahnen, was ihnen im Endgericht bevorsteht und welche Strafe auf sie wartet.[55]

Mit Bezug auf die biblische Beispielerzählung vom reichen Mann und armen Lazarus führte Tertullian in der Streitschrift gegen Marcion aus, es gebe im Hades zwei verschiedene Regionen für Gerechte und Ungerechte. Der Ort der Gerechten sei „nicht so tief“ in der Unterwelt, und sie empfingen dort eine Erfrischung (refrigerium), während sie zuversichtlich auf das Endgericht warteten.[56] Der Begriff refrigerium bezeichnete in der paganen Umwelt das populäre Totenmahl. In De spectaculis behauptete Tertullian zwar, die Christen praktizierten keine Riten an den Gräbern ihrer Toten (non parentamus).[57] Das scheint aber eher Wunschdenken als Realität gewesen zu sein, denn in anderen Schriften ging Tertullian selbstverständlich davon aus, dass die nordafrikanischen Christen Riten an den Gräbern ihrer Verstorbenen vollzogen. Beispielsweise beschrieb er in De monogamia den Besuch einer Witwe am Grab ihres Mannes: „sie betet ja auch für seine Seele, erfleht für ihn mittlerweile die Erquickung (refrigerium interim) und die Teilnahme an der ersten Auferstehung und bringt an den Jahrestagen seines Hinscheidens ein Opfer dar (et offert annuis diebus dormitionis eius).“[58] Tertullian konzedierte, dass die Mitchristen auf das Los eines Christen im Jenseits positiv Einfluss nehmen könnten, sofern dieser nicht schwerste Sünden begangen hatte.[59]
Tausendjähriges Reich
Mit Irenäus von Lyons Geschichtsdeutung erreichte der frühchristliche Millenarismus einen Höhepunkt; Tertullian rezipierte dieses Gedankengut mit montanistischer Einfärbung. Wie Irenäus meinte er, die Existenz des Römischen Reichs halte das Weltende auf, das nach dem Untergang Roms seinen Lauf nehme.[60] In der Streitschrift gegen Marcion referierte Tertullian ausführlich Irenäus’ Konzept: Demnach werde sich das Himmlische Jerusalem auf die Erde heruntersenken, die von Gott geschaffene Stadt, in der die auferstandenen Gerechten all das genießen können, worauf sie zu Lebzeiten verzichteten. Es sei von tausendjähriger Dauer, und die Auferstehung der Gerechten finde je nach ihrem individuellen Verdienst früher oder später in diesem Zeitraum statt. Anschließend werden sie „nachdem sich die Zerstörung der Welt und der Brand des jüngsten Gerichtes vollzogen hat, in einem Nu in die engelhafte Substanz verwandelt, natürlich durch die bekannte Überkleidung mit der Unsterblichkeit, in das himmlische Reich versetzt werden.“[61] Der Zweck des Millenniumsgedankens bei Tertullian ist es, dass die Gerechten mit Freude in der Gegenwart Gottes belohnt werden. Je nach Verdienst gebe es im Neuen Jerusalem Auszeichnungen und Abstufungen, aber die Gerechten führten dort ihr Leben in Gemeinschaft – wer zu Lebzeiten als Christ mehrmals heiratete, werde peinlicherweise auf mehrere Partner treffen.[62]
Endgericht
Biblischen Aussagen folgend, lehrte Tertullian eine Wiederkunft Christi, vor dessen Richterstuhl alle Menschen erscheinen müssten. Er war dabei vor allem am Los der Verdammten interessiert, auf das er in seinen Schriften immer wieder einging. Da sie in ihrem Körper gesündigt hätten, stelle der allmächtige Gott sie in dieser Körperlichkeit wieder her, damit sie ewige Qualen erleiden könnten. Tertullian nahm den stoischen Gedanken der Ekpyrosis auf, um ein Höllenfeuer zu imaginieren, „welches das, was es verbrennt, nicht verzehren, sondern es zugleich wiederherstellen würde.“[63] Es ist, wie Jenseitsvorstellungen bei Tertullian generell, kein Symbol, sondern massive Realität: „ein unterirdischer Behälter eines geheimnisvollen Feuers zum Zweck der Strafe.“[64] Dass Tertullian die Höllenstrafen so ausmalte, war eine Konsequenz aus seinem gegen Marcion hochgehaltenen optimistischen Grundsatz, dass Gott sowohl gerecht als auch gut sei. Das ungerechte Leiden von Unschuldigen, vor allem die Qualen der christlichen Märtyrer, lasse Gott zu, weil es im Jenseits eine gerechte Strafe für die Täter gebe.[65]
Wirkungsgeschichte
Durch seinen scharfen, glänzenden Stil gilt Tertullian als Vater des Kirchenlateins. Er ist der Erste im christlichen Kontext, bei dem die Begriffe trinitas für griechisch τριάς trias („Dreifaltigkeit“ Gottes) oder damnatio für ἀνάϑεμα anathema („Verdammung, Verurteilung“) historisch greifbar werden.
So beeinflusste Tertullian nachhaltig einige Kirchenväter, vor allem Cyprian von Karthago und Augustinus von Hippo, die ebenfalls im Gebiet des heutigen Tunesien und Algerien wirkten, und somit die gesamte westliche Kirche. In dem theologischen Lehrschreiben des Papstes Leo der Große an das Konzil von Chalcedon, dem so genannten Tomus ad Flavianum, tauchen ähnliche Begriffe auf.
Gedenktag
Textausgaben und Übersetzungen
Zusammenfassung
Kontext
Titel lateinisch | Titel deutsch | CSEL | Fontes Christiani | BKV (Übersetzer: Heinrich Kellner) | Datierung[67] |
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Ad martyras | An die Märtyrer | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | An die Märtyrer. In: Tertullian, private und katechetische Schriften(= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
Ad nationes | An die Nationen | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | 206 oder früher (Barnes) | ||
Ad Scapulam | An Scapula | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | An Scapula. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
Ad uxorem | An die Gattin | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Die zwei Bücher an seine Frau. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
Adversus Hermogenem | Streitschrift gegen Hermogenes | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Tertullian, Gegen Hermogenes, übersetzt von Volker Lukas (= FC, Band 92) | Gegen Hermogenes. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
Adversus Iudaeos | Streitschrift gegen die Juden | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Tertullian, Gegen die Juden, übersetzt von Regina Hauses (= FC, Band 75) | Gegen die Juden. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
Adversus Marcionem | Streitschrift gegen Marcion | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Tertullian, Gegen Marcion, übersetzt von Volker Lukas, 4 Bände (= FC, Band 63) | Die fünf Bücher gegen Marcion. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) |
Adversus omnes haereses | Streitschrift gegen alle Häresien | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | |||
Adversus Praxean | Streitschrift gegen Praxeas | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Tertullian, Gegen Praxeas (mit Hippolytos, Contra Noetum), übersetzt von Hermann Josef Sieben (= FC, Band 34) | Gegen Praxeas. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) |
Adversus Valentinianos | Streitschrift gegen die Valentinianer | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Tertullian, Gegen die Valentinianer und Über den Leib Christi, übersetzt von Volker Lukas (= FC, Band 84) | Gegen die Valentinianer. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) |
Apologeticum | Apologeticum | Quinti Septimi Florentis Tertulliani apologeticum, secundum utramquae libri recensionem. Tertulliani editionis, partis II. volumen prius (= CSEL Band 69, Open Access) | Tertullian, Verteidigung des christlichen Glaubens, übersetzt von Tobias Georges (= FC, Band 62) | Apologetikum. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften, (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
De anima | Die Seele | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Über die Seele. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De baptismo | Die Taufe | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Tertullian, Von der Taufe / Vom Gebet, übersetzt von Dietrich Schleyer (= FC, Band 76) | Über die Taufe. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
De carne Christi | Das Fleisch Christi | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Tertullian, Gegen die Valentinianer und Über den Leib Christi, übersetzt von Volker Lukas (= FC, Band 84) | Über den Leib Christi. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 206 oder früher (Barnes);
208/212 (Fredouille) |
De carnis resurrectione | Die Auferstehung des Fleisches | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Über die Auferstehung des Fleisches. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De corona militis | Die Krone des Soldaten | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Vom Kranze des Soldaten. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De cultu feminarum | Die Schönheitspflege der Frauen | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Über den weiblichen Putz. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
De exhortatione castitatis | Aufforderung zur Keuschheit | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Über die Aufforderung zur Keuschheit. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De fuga in persecutione | Die Flucht in der Verfolgung | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | Über das Fliehen in der Verfolgung. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De idololatria | Der Götzendienst | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Über den Götzendienst. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes);
211/212 (Fredouille) | |
De ieiunio adversus psychicos | Das Fasten: Streitschrift gegen die Psychiker | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Über das Fasten, gegen die Psychiker. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De monogamia | Die einmalige Ehe | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | Über die einmalige Ehe. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De oratione | Das Gebet | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Tertullian, Von der Taufe / Vom Gebet, übersetzt von Dietrich Schleyer (= FC, Band 76) | Über das Gebet. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
De paenitentia | Die Buße | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | Über die Busse. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
De pallio | Das Pallium | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | Über das Pallium oder den Philosophenmantel. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes);
217 oder später (Fredouille) | |
De patientia | Die Geduld | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars III. (= CSEL Band 47, Open Access) | Über die Geduld. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
De praescriptione haereticorum | Prozesseinreden gegen Häretiker | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera. Tertulliani editionis partis II. volumen posterius (= CSEL Band 70, Open Access) | Tertullian, Vom prinzipiellen Einspruch gegen die Häretiker, übersetzt von Dietrich Schleyer (= FC, Band 42) | Die Prozesseinreden gegen die Häretiker. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 206 oder früher (Barnes) |
De pudicitia | Die Ehrbarkeit | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Über die Ehrbarkeit. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
De spectaculis | Die Schauspiele | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Über die Schauspiele. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
De testimonio animae | Das Zeugnis der Seele | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Das Zeugnis der Seele. In: Tertullian, private und katechetische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 7). München 1912. (Online) | 206 oder früher (Barnes) | |
De virginibus velandis | Die Pflicht der Jungfrauen, sich zu verschleiern | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars IV. (= CSEL Band 76, Open Access) | Über die Verschleierung der Jungfrauen. In: Tertullians sämtliche Schriften, Band 2: Die dogmatischen und polemischen Schriften. Köln 1882. (Online) | 207/208 oder später (Barnes) | |
Scorpiace | Heilmittel gegen Skorpionstich | Quinti Septimi Florentis Tertulliani opera, pars I. (= CSEL Band 20, Open Access) | Arznei gegen Skorpionstich. In: Tertullian, apologetische, dogmatische und montanistische Schriften (= BKV, 1. Reihe, Band 24). Kempten / München 1915. (Online) | 206 oder früher (Barnes);
211/212 (Fredouille) |
Literatur
Zusammenfassung
Kontext
Fachlexika
- Christel Butterweck: Tertullian. In: Theologische Realenzyklopädie (TRE). Band 33, de Gruyter, Berlin / New York 2002, ISBN 3-11-017132-5, S. 93–107.
- Marco Frenschkowski: Tertullian. In: BBKL- XI, 1996, Sp. 695–720.
- Peter Habermehl: Tertullianus 2. Q. Septimius Florens T. In: Der Neue Pauly, Band 12/1, 2002, Sp. 173–177.
- Claudio Moreschini: Tertullian. In: Religion in Geschichte und Gegenwart (RGG). 4. Auflage. Band 8, Mohr-Siebeck, Tübingen 2005, Sp. 172–174.
Gesamtdarstellungen
- Timothy D. Barnes: Tertullian: A Historical and Literary Study. 2. Auflage. Clarendon, Oxford 1985, ISBN 0-19-814362-1.
- David E. Wilhite: Tertullian the African. An Anthropological Reading of Tertullian’s Context and Identities. De Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-019453-1.[68]
- Henrike Maria Zilling: Tertullian. Untertan Gottes und des Kaisers. Schöningh. Paderborn 2004, ISBN 978-3-506-71333-9. (Digitalisat)[69]
Einzelthemen
- Wiebke Bähnk: Von der Notwendigkeit des Leidens. Die Theologie des Martyriums bei Tertullian. (= Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Band 78) Göttingen 2001, ISBN 3-525-55186-X.[70]
- Marcin Domagała: The Morally Perfect Figure in the Writings of Seneca and Tertullian — A Comparative Analysis. In: Journal of Early Christian History, Band 14 (2024), S. 27–39.
- Jean-Claude Fredouille: Tertullien et la conversion de la culture antique. Études Augustiniennes, Paris 1972.
- Tobias Georges: Die christlichen Apologeten des 2. Jahrhunderts und ihr Verhältnis zur antiken Philosophie: Justin und Tertullian als Exponenten unterschiedlicher Grundorientierungen? In: Early Christianity, Band 3 (2012), S. 321–378.
- Andreas Gerstacker: Der Heeresdienst von Christen in der römischen Armee. Studien zu Tertullian, Clemens und Origenes (= Millennium-Studien, Band 93). De Gruyter, Berlin / Boston 2021. (Open Access)
- Eliezer Gonzalez: The Fate of the Dead in Early Third Century North African Christianity: The Passion of Perpetua and Felicitas and Tertullian (= Studien und Texte zu Antike und Christentum, Band 83). Mohr Siebeck, Tübingen 2014.
- Thomas P. O’Malley: Tertullian and the Bible: Language, Imagery, Exegesis (= Latinitas christianorum primaeva, Band 21). Dekker & Van de Vegt, Nijmegen 1967.
- Eric Osborn: Tertullian, First Theologian of the West. Cambridge University Press, Cambridge 1997.
- David Rankin: Tertullian and the Church. Cambridge University Press, Cambridge 1995.
- Georg Schöllgen: Ecclesia Sordida? Zur Frage der sozialen Schichtung frühchristlicher Gemeinden am Beispiel Karthagos zur Zeit Tertullians. Aschendorff, Münster 1984.
- Eva Schulz-Flügel: Tertullian: Theologie als Recht. In: Wilhelm Geerlings (Hrsg.): Theologen der christlichen Antike: Eine Einführung. WBG, Darmstadt 2002, S. 13–32.
- Matthias Wellstein: Nova Verba in Tertullians Schriften gegen die Häretiker. Teubner, Stuttgart / Leipzig 1999.
Weblinks
Commons: Quintus Septimius Florens Tertullianus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Anmerkungen
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