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deutschsprachige christlich-theologische Enzyklopädie mit Schwerpunkt der Evangelischen Kirche Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Lexikonreihe Religion in Geschichte und Gegenwart (abgekürzt RGG; in den ersten drei Auflagen noch „Die Religion …“) ist ein Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft. Der inhaltliche Schwerpunkt der RGG liegt im (evangelischen) Christentum. Daneben werden jedoch auch viele Themen aus anderen Religionen sowie inzwischen aus Philosophie, Ethik, Politikwissenschaft, Ökonomie, Psychologie, Soziologie, Literatur und sonstigen angrenzenden Bereichen behandelt. In kurzen, inhaltlich intensiven Artikeln werden Personen, Begriffe, Orte, Ereignisse, Institutionen und Vieles mehr aus unterschiedlichen Perspektiven erklärt. Es überwiegt dabei eine Theologie liberaler Prägung.
Die 1. Auflage wurde von Friedrich Michael Schiele und Leopold Zscharnack herausgegeben. Sie erschien von 1909 bis 1913 im Verlag J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) in Tübingen und stellte eine Zusammenfassung der Forschungen in der Theologie bis zum 19. Jahrhundert und einen Blick über den traditionellen Fächerkanon hinaus dar. Sie entstand aus den Heften für Religion in Geschichte und Gegenwart aus der liberalen religionsgeschichtlichen Schule innerhalb der Theologie und bildet noch heute ein viel gelobtes Beispiel für eine souveräne Position der Theologie innerhalb der Wissenschaft.
Die 2. Auflage erschien von 1927 bis 1931 und wurde von Hermann Gunkel und Leopold Zscharnack herausgegeben. Sie stellte eine völlige Neubearbeitung dar. Eine größere Verknüpfung von „Religion und Kultur“ und eine intensivere Darstellung außerchristlicher Religionen wurde aufgenommen. Auch die veränderte Situation der Theologie nach dem Ersten Weltkrieg spiegelt sich in den einzelnen Artikeln wider.
Die 3. Auflage gab Kurt Galling heraus; sie erschien von 1957 bis 1965. Die RGG3 zeichnet, ähnlich wie die vorherige Ausgabe, ein Bild der theologischen Situation. Die Neubesinnung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, die Verarbeitung des Geschehenen und eine stärker werdende Ökumene flossen in die Ausgabe mit ein.
Die 3. Auflage liegt auch in digitaler Form als Bd. 12 der Digitalen Bibliothek vor.
Die 4. Auflage wurde von Hans Dieter Betz, Don S. Browning, Bernd Janowski und Eberhard Jüngel herausgegeben und erschien von 1998 bis 2005. Sie umfasst mit dem Registerband neun Bände.
In dieser völlig neu bearbeiteten Auflage stellten knapp 4000 Autoren aus 74 Ländern in 15.665 Artikeln und Teilartikeln den Wissensstand, die Methodenproblematik und zukünftige Forschungsfelder dar. Die Autoren kamen dabei nicht alle aus einem theologischen oder religionswissenschaftlichen Kontext. So ist u. a. auch der ehemalige SPD-Vorsitzende Kurt Beck mit einem Artikel über Medienpolitik vertreten. Ergänzend erschien zur deutschen Ausgabe auch ein Abkürzungsverzeichnis. 2008 erschien eine ungekürzte, vergünstigte broschierte Studienausgabe bei UTB. 2020 erschien eine stark vergünstigte Neuausgabe als unveränderter Nachdruck bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt.
Diese Auflage ist auch als Religion Past and Present in englischer Übersetzung bei Brill in Leiden erschienen.
Vergleichbare Fachenzyklopädien sind:
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