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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Horgenzell ist eine Gemeinde im baden-württembergischen Landkreis Ravensburg in Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 48′ N, 9° 30′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Ravensburg | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Horgenzell-Wilhelmsdorf | |
Höhe: | 620 m ü. NHN | |
Fläche: | 56,17 km2 | |
Einwohner: | 5693 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88263 | |
Vorwahl: | 07504 | |
Kfz-Kennzeichen: | RV, SLG, ÜB, WG | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 36 095 | |
LOCODE: | DE 32E | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kornstr. 44 88263 Horgenzell | |
Website: | www.horgenzell.de | |
Bürgermeister: | Volker Restle (CDU) | |
Lage der Gemeinde Horgenzell im Landkreis Ravensburg | ||
Die Gemeinde Horgenzell liegt zwischen Bodensee und oberschwäbischem Hügelland, etwa zehn Kilometer westlich von Ravensburg. Die Entfernung nach Friedrichshafen am Bodensee beträgt etwa 20 Kilometer.
Nachbargemeinden sind Wilhelmsdorf, Fronreute, Berg und die Ortschaften Schmalegg und Taldorf der Stadt Ravensburg (alle Landkreis Ravensburg) sowie die Gemeinden Oberteuringen und Deggenhausertal im Bodenseekreis.
Die Gemeinde Horgenzell entstand 1972 aus den ehemals selbständigen Gemeinden Hasenweiler, Kappel, Wolketsweiler und Zogenweiler. 1974 kam der Ortsteil Tepfenhart dazu.
Zu allen Ortsteilen gehören zahlreiche Wohnplätze:
Die Gemeinde wurde im Jahr 1094 erstmals urkundlich als Horguncella erwähnt. Die Herkunft dieses Ortsnamens ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Das Gebiet der heutigen Gemeinde gehörte bis auf das badische Tepfenhart bis 1803 zur Reichsabtei Weingarten und kam dann mit dieser 1806 zum neu gegründeten Königreich Württemberg, wo es zum Oberamt Ravensburg, dem Vorläufer des heutigen Landkreises, zählte.
Die Gemeinde wurde bei der Gemeindereform am 1. März 1972 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Hasenweiler, Kappel, Wolketsweiler und Zogenweiler gegründet.[2] Der Ort Horgenzell war damals ein Teil der Gemeinde Wolketsweiler.
Horgenzell ist wie das gesamte Umland römisch-katholisch geprägt. Die Gemeinde ist Sitz folgender Pfarreien, die alle zum Dekanat Allgäu-Oberschwaben der Diözese Rottenburg-Stuttgart gehören und mit weiteren Kirchengemeinden auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Wilhelmsdorf in der Seelsorgeeinheit „Zocklerland“ zusammengeschlossen sind:
Die Pfarreien Danketsweiler, Hasenweiler, Pfärrenbach, Ringgenweiler und Zogenweiler werden vom Pfarramt Hasenweiler, die Pfarreien Horgenzell, Kappel und Wilhelmskirch vom Pfarramt Horgenzell betreut.
Hinweis: Eine kirchenrechtliche Besonderheit ist, dass die ehemals badischen Territorien (z. B. Tepfenhart) zum Erzbistum Freiburg gehören; seelsorgerisch werden sie allerdings vom Bistum Rottenburg-Stuttgart betreut.
Die evangelische Kirchengemeinde Bavendorf-Winterbach umfasst Mitglieder, die in 60 Dörfern, Weilern und Einzelhöfen im gesamten Gebiet der Gemeinde Horgenzell und in der Ravensburger Ortschaft Schmalegg leben. Die Diaspora-Gemeinde gehört zum Dekanat Ravensburg und hat 917 Gemeindeglieder (Stand: 2014).
Seit Anfang 2020 sind die evangelische Kirchengemeinde Bavendorf und die evangelische Kirchengemeinde Wälde-Winterbach fusioniert. Die dadurch neu entstandene Gemeinde heißt nun Evangelische Kirchengemeinde Bavendorf-Winterbach.[4]
Der Gemeinderat in Horgenzell besteht aus den gewählten 22 ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister, der den Vorsitz führt und im Gemeinderat stimmberechtigt ist.
Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis[5]. Die Wahlbeteiligung lag bei 69,11 %.
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | Ergebnis 2019 |
Freie Wähler | 45,87 % | 10 | 39,1 %, 7 Sitze |
Freie Bürger | 41,31 % | 9 | 43,4 %, 8 Sitze |
Grüne | 12,81 % | 3 | 17,6 %, 3 Sitze |
Der Diplom-Verwaltungswirt Volker Restle hatte im Mai 2004 mit 65,3 Prozent gleich im ersten Wahlgang die Bürgermeisterwahl zu seinen Gunsten entschieden. Sein langjähriger Vorgänger war Gerhard Brugger. Im Mai 2012 konnte Restle bei der Wiederwahl 97,7 % der Stimmen erzielen. Im Jahr 2020 erlangte Restle bei der Wiederwahl 96,1 % der Stimmen.[6]
Blasonierung: „In Rot eine silberne (weiße) Stufengiebelspitze, belegt mit einem roten Tatzenkreuz (Kreuzlinger Kreuz).“[7] | |
Wappenbegründung: Am 1. März 1972 wurde die neue Gemeinde Horgenzell durch Vereinigung von Hasenweiler, Kappel, Wolketsweiler und Zogenweiler gebildet. Sie legte ein Wappen fest, in dem das „Kreuzlinger Kreuz“ an den ehemaligen Besitz des Klosters Kreuzungen im namengebenden Weiler Horgenzell wie auch in anderen Teilen der Gemeinde erinnern soll. Der Stufengiebel ist ein Charakteristikum verschiedener Kirchtürme im Gemeindebereich. Alle vier eingangs genannten Teilorte unterstanden zeitweilig der hohen Obrigkeit der vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben, weshalb die österreichischen Farben Silber (Weiß) und Rot gewählt worden sind. Das Innenministerium hat das Wappen und die Flagge am 18. Juni 1975 verliehen. |
Wappen der ehemals eigenständigen Gemeinden
In vier Musikvereinen wird in den Ortsteilen Hasenweiler, Horgenzell, Wilhelmskirch und Zogenweiler die Blasmusik gepflegt. Neben kirchlichen Chören gibt es einen Jugendchor und einen Männergesangverein.
In Horgenzell war der Hauptsitz der Raiffeisenbank Ravensburg eG mit acht Filialen. Seit 2016 ist der Hauptsitz in neuen Firmensitz in Ravensburg.
Horgenzell liegt an der Landesstraße 288 (Ravensburg–Pfullendorf) und der Landesstraße 290 (Friedrichshafen–Saulgau).
Die Gemeinde ist mit einigen Buslinien unter anderem mit Ravensburg verbunden und gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an.
Bis auf den Ortsteil Horgenzell haben die Teilorte keine Straßennamen. Die Grundstücke sind straßenweise durchnummeriert, so dass die Straßen beispielsweise mit „1-99“ benannt sind. Die Adresse setzt sich dann aus dem Teilort und der Hausnummer zusammen, zum Beispiel „Wilhelmskirch 372“. Auf diese Weise konnten die ehemals eigenständigen Gemeinden und Wohnplätze ihre Ortsnamen auch nach der Gemeindereform behalten.
Im Ortsteil Wilhelmskirch wurde von 1951 bis 2015 der Sender Ravensburg für Mittelwelle betrieben. Die Deutsche Telekom verbreitete von hier aus das Programm des Deutschlandfunks auf der Frequenz 756 kHz mit einer Leistung von 100 kW. Der Sendebetrieb des Deutschlandfunkes endete am 31. Dezember 2015 Die Sender wurden am 24. Januar 2018 abgebaut und verschrottet. Damit verschwanden zwei weit hin sichtbare Orientierungspunkte dieser Region.
Horgenzell ist Sitz einer Gemeinschaftsschule, die von Schülern aus Horgenzell und den umliegenden Gemeinden besucht wird. Für die Klassenstufen 1 und 2 bestehen noch Außenstellen in Danketsweiler und Kappel. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei kommunale, einen römisch-katholischen und einen privat betriebenen Kindergarten.
Im Ortsteil Hasenweiler betreiben die Zieglerschen Anstalten die heilpädagogische Spezialeinrichtung Haslachmühle für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit geistiger Behinderung und Hör-/Sprechbehinderung.
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