Froschmühle (fränkisch: Frosch-mil[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Froschmühle liegt in der Gemarkung Mittelramstadt.[4]
Schnelle Fakten Stadt Leutershausen ...
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Die Einöde liegt am Kümmelbach, früher auch „Weiherbach“ oder „Mühlgraben“ genannt,[5] einem linken Zufluss der Altmühl. Dieser Bach speist auch die Leutershauser Weiher, die unmittelbar westlich des Ortes liegen. Circa einen halben Kilometer östlich liegt das Schloßbuckfeld. Die Kreisstraße AN 23 führt nach Rammersdorf (0,2 km nördlich) bzw. nach Leutershausen (1 km südwestlich).[6]
Die Mühle soll ein „sehr hohes Alter“ haben.[7] Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie jedoch erst 1579 als „Froschmüll“. Der Ortsname bedeutet „Zur Mühle am Froschwasser“.[8] Laut einem Bericht des brandenburg-ansbachischen Stadtvogteiamts Leutershausen von 1608 gehörte Froschmühle zur Realgemeinde Winden.[9] Weitere Angaben finden sich erst in einem Bericht von 1681. Hier wurde vermerkt, dass sie ins Amt Colmberg lehen- und gültbar war, ins Amt Leutershausen vogt- und steuerbar und ins Amt Brunst gerichtsbar.[10] Die Mühle erhielt vom Kastenamt Ansbach jährlich acht Klafter Brennholz, wofür sie viermal im Jahr Weißgeld zu entrichten hatte.[11] Froschmühle wurde während des Dreißigjährigen Kriegs abgebrannt und musste wieder aufgebaut werden. Laut der Vetterschen Oberamtsbeschreibungen von 1732 hatte die Mühle den Zehnt nach St. Peter in Leutershausen zu entrichten.[7] Das Kastenamt Colmberg blieb bis zum Ende des Alten Reiches Grundherr der Mühle.[12][13] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt die Froschmühle bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 19 des Ortes Winden.[14] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[15]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Froschmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Leutershausen und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Mittelramstadt zugewiesen.[16] Die Froschmühle stellte zeitweise auch den Gemeindevorsteher (1846/1856: Johann Georg Käfer).[17][18] Am 1. Januar 1972 wurde Froschmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Leutershausen eingemeindet.[19][15]
Baudenkmal
- Mittelalterliches Steinkreuz aus Blasensandstein, 200 Meter nordwestlich der Froschmühle am Fußweg Leutershausen – Winden[20]
Einwohnerentwicklung
Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
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Froschmühle ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Peter (Leutershausen) gepfarrt.[14] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst) gepfarrt.[29]
- Johann Kaspar Bundschuh: Froschmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 228 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 79.
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 95.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Hermann Schreiber: Leutershausen. Leutershausen 1975, ISBN 3-922175-02-3, S. 378–382.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 79. Dort folgendermaßen transkribiert: „froschmíl“.
Repertorium des topographischen Atlasblattes. Ansbach. 1833, S. 83.
H. Schreiber: Leutershausen, S. 379.
E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 79.
Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte, 21/1, 14r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 716.
Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 82. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 720.
Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 127, 1134. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 696.
Johann Bernhard Fischer: Froschmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, OCLC 159872968, S. 105 (Digitalisat).
J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 228.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 929.
M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1000 f.
Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
H. Schreiber: Leutershausen, S. 350.
Denkmäler in Bayern. Bd. 5, Mittelfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, München 1986, S. 266.
Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.