Loading AI tools
deutscher Schauspieler und Regisseur (1901-1979) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Fritz Diez (* 27. Februar 1901 in Meiningen; † 19. Oktober 1979 in Weimar) war ein deutscher Schauspieler, Theaterintendant und Regisseur. Er stellte in mehreren Spielfilmen Adolf Hitler dar.
Fritz Diez verließ nach der achten Klasse die Volksschule[1] und wollte Ingenieur werden[2]. Zunächst machte er im Gaswerk eine Elektromonteur-Lehre, danach arbeitete er als Elektriker, Hausinstallateur und Schmied.[2][3] Den Theaterliebhaber drängte es nach mehr als nur dem Zuschauen, so schlich er sich einmal in selbstgemachter Kostümierung in die Statisterie ein.[1] Über einige „offizielle“ Statistenrollen[2][1] rutschte er 1919[4] ins erträumte Metier. Um darin Fuß zu fassen nahm er in Meiningen Schauspielunterricht an der Hochschule für Schauspielkunst und debütierte auch dort 1920 noch als Schauspielschüler[5] und 1922 schließlich als Ensemblemitglied[4] auf der Bühne. In den folgenden 13 Jahren spielte er an Bühnen in Eisenach, Hanau, Flensburg, Bremerhaven, Würzburg, Baden-Baden und Eger.[3] Die Beobachtung einer Prügelattacke zweier Reichswehrsoldaten gegen einen Wehrlosen ließ ihn 1924 in Eisenach erstmals über die politischen Verhältnisse nachdenken.[5][1] 1928 sympathisierte er mit der KPD, 1932 trat er in die Partei ein.[4][5][1][6][7] Am 6. März 1933 wurde ihm dies zum Verhängnis, denn aufgrund der neuen Machtverhältnisse im Land verlor er von einem Tag auf den anderen seine Anstellung.[8][4][1] In der Folgezeit erlebte er ein Spießrutenlaufen mit Denunziationen, Verhaftungen und Verhören.[4] 1935 emigrierte er in die Schweiz[2][4], wo er am Theater in St. Gallen spielte und sich politisch betätigte[8][5][7], was eigentlich – unter Androhung der Ausweisung – untersagt war[1].
1946 kehrte er nach Meiningen zurück, wo er sich für die Konstitution des Kulturbundes der DDR engagierte[4], Posten in ihm übernahm[5] sowie als Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter, von 1947 bis 1954 auch als Intendant, am Meininger Theater tätig war[2][8]. Hier leistete er eine beachtliche Aufbauarbeit, die im Zusammentrommeln von Arbeitskräften nebst Zusammenkratzen von Geldmitteln für eine Drehbühne gipfelte.[1][9] Anschließend wurde er als Generalintendant an das Landestheater nach Halle berufen.[10][2][3] Dem weiterhin hohen Arbeitspensum musste seine Gesundheit Tribut zollen und folglich er selbst diese Funktion aufgeben.[6] Seit 1958 war er Schauspieler und Regisseur in Dresden, am Deutschen Theater Berlin und an der Volksbühne Berlin.[8] Zusätzlich gab er viele Gastspiele an anderen Theatern.
1952 debütierte er bei der DEFA mit einer Hauptrolle im Film Schatten über den Inseln.[4] Er wirkte vor allem in Propagandafilmen für Kino und Fernsehen mit und etablierte sich schnell als herausragender Charakterdarsteller.[8] International bekannt wurde er in seiner Paraderolle: In mehreren Filmen der DEFA, aber auch in ausländischen- und Fernsehproduktionen[4][1], insgesamt etwa zehnmal, verkörperte Diez Adolf Hitler so einprägsam, dass sich nachfolgende Darsteller an dieser Leistung messen lassen müssen[7].
Verheiratet war er mit der Schauspielerin Martha Beschort-Diez, die er in Eisenach kennengelernt hatte.[4] Beide verbrachten ihren Lebensabend im Weimarer Marie-Seebach-Stift, einem Altenheim für Bühnenkünstler.[5][1] Doch das Heim bedeutete keineswegs Beschaulichkeit durch Berufsaufgabe; Fritz Diez stand weiterhin für Gastrollen, zuletzt als Butler in Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame, und Gespräche mit allen, die ihn dazu einluden, zur Verfügung.[1][11] Kurz vor seinem Tod wurde er am 7. Oktober 1979 zum Ehrenbürger der Stadt Meiningen ernannt.[12]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.