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Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (FÖV) in Speyer wird von Bund und Ländern gemeinsam getragen und ist das nationale deutsche Verwaltungsinstitut. Es ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung mit der gesetzlichen Aufgabe der Forschung und Beratung im Bereich der Verwaltungswissenschaften, insbesondere im Rahmen interdisziplinärer Forschung. Besondere Berücksichtigung finden die praktischen Aufgaben und Bedürfnisse der öffentlichen Verwaltung auf allen nationalen und internationalen Ebenen. Das FÖV ist Teil eines weltweiten Wissenschaftsnetzwerkes und kooperiert mit nationalen und internationalen Organisationen. Der Direktor des FÖV und Leiter des Bereichs Politik- und Verwaltungsberatung ist der Rechtswissenschaftler Jan Ziekow. Am Institut gibt es die Forschungsschwerpunkte „Transformation des Staates in Zeiten der Digitalisierung“ und „Europäischer Verwaltungsraum“. Zu den Beratungseinheiten des FÖV gehören das Institut für Gesetzesfolgenabschätzung und Evaluation (InGFA), das Institut für Verwaltungsreform (InVR) und das Institut für Verwaltungskommunikation (InVK). Ergänzt wird das Angebot durch die Forschungsstelle öffentlicher Dienst (FÖD).
Das Institut ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts. Es untersteht der Aufsicht des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Das Institut wird aufgrund einer Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern im Rahmen von Art. 91 b GG von den Vertragsschließenden gemeinschaftlich finanziert.
Wissenschaftler aus dem In- und Ausland können zu Fellows am Institut berufen werden. Sie arbeiten mit wissenschaftlichen Referenten an interdisziplinären Projekten in Forschung und Beratung.
Begleitet wird die Arbeit des FÖV durch den Institutsverwaltungsrat.[1] Dieser wahrt die Interessen der Institutsträger und besteht aus 21 Vertretern des Bundes und der Länder. Des Weiteren bewertet der Beirat,[1] bestehend aus Wissenschaftlichen Beirat und dem Nutzerbeirat, die Arbeit des FÖV.
Rechtsgrundlagen[4] sind die §§ 67-70 des Verwaltungsuniversitätsgesetzes DUVwG[5], die Landesverordnung über das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung[6] vom 10. Dezember 2015 (GVBl. RLP, 531) und die Institutsordnung des Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung[7] vom 22. Juni 2017 (StAnz RLP,673).
Das Forschungsprogramm des FÖV wird regelmäßig überarbeitet und für 3 Jahre verabschiedet. Die Forschungsthemen werden in Programmbereichen bearbeitet. Derzeit gibt es zwei Programmbereiche[8] zu den Themen „Transformation des Staates in Zeiten der Digitalisierung“ und „Europäischer Verwaltungsraum“. Leiter des Programmbereichs „Transformation des Staates in Zeiten der Digitalisierung“ ist Mario Martini, Leiter des Programmbereichs „Europäische Verwaltungsraum“ ist Ulrich Stelkens.
Neben der Forschung bietet das FÖV verschiedene Beratungsleistungen für Politik und Verwaltung an. Zu den Beratungseinheiten des FÖV gehören das Institut für Gesetzesfolgenabschätzung und Evaluation (InGFA), das Institut für Verwaltungsreform (InVR) und das Institut für Verwaltungskommunikation (InVK).
Durch das InGFA[9] werden Folgen und Auswirkungen von Gesetzgebungsvorhaben und politischer Maßnahmenpakete analysiert und bewertet. Zum InGFA gehört auch das Kompetenzzentrum Jugend-Check (KomJC) mit Sitz in Berlin. Aufgabe des KomJC ist die Durchführung und Weiterentwicklung des Prüf- und Sensibilisierungsinstruments „Jugend-Check“.
Das InVR[10] berät Politik und Verwaltung zu Themen der Verwaltungsmodernisierung wie bspw. Verwaltungsprozessmanagement, Bürgerbeteiligungsverfahren, Verwaltungsstruktur- und Gebietsreformen.
Projekte zur Vereinfachung der Verwaltungssprache stehen im Fokus der Tätigkeit des InVK.[11]
Die Arbeitsergebnisse des Instituts werden in Fachzeitschriften publiziert, erscheinen bei externen Verlagen.[12] oder in den hauseigenen Publikationsreihen „Speyerer Forschungsberichte“[13] bzw. „FÖV Discussion Papers“[14] Alle Publikationen sind auch auf dem Dokumenten- und Publikationsserver (DoPuS) des Forschungsinstituts und der Universität Speyer zu finden.
Mit Stand Januar 2019 sind insgesamt 291 Forschungsberichte und 86 Discussion Papers erschienen.
Das FÖV ist Mitglied in Netzwerken, so des International Institute of Administrative Sciences (IIAS), European Group for Public Administration (EGPA), International Association of Schools and Institutes of Administration (IASIA), International Association of Centers for Federal Studies (IACFS), Transatlantic Policy Consortium (TPC) und DeGEval – Gesellschaft für Evaluation e.V.[15]
Das Forschungsinstitut unterhält zudem Kooperationen zu Einrichtungen wie Accademia Europea di Bolzano (EURAC, Europäische Akademie Bozen) in Südtirol, Akademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung beim Präsidenten der Russischen Föderation (RANEPA) in St. Petersburg, Bahrain Institute of Public Administration (BIPA) in Seef, China Society of Administrative Reform (CSOAR) in Beijing, Escola d’Administració Pública de Catalunya (EAPC, Schule für öffentliche Verwaltung von Katalonien) in Barcelona, Korea Institute of Public Administration (KIPA) in Seoul, Korea Legislation Research Institute in Sejong-si, Wirtschaftshochschule Moskau, School of Public and Environmental Affairs (SPEA) der Indiana University Bloomington in den USA, Staatliche Juristische Universität in Taschkent in Usbekistan, Universidade Federal Fluminense (UFF) in Rio de Janeiro.[16]
Das FÖV befindet sich in Speyer in der Metropolregion Rhein-Neckar.
Das Gebäude steht auf dem Campus der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer an der Freiherr-vom-Stein-Str. 2 in zweiter Reihe westlich hinter dem Gebäudekomplex von Sep Ruf. Das Treppenhaus des 1984 als Anbau zum Lehrstuhlgebäude der Universität errichtete Bürogebäudes ist mit Fresken von Paul in den Eicken geschmückt.
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