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deutsche Organisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband e. V. (DGSV) ist der deutsche Dachverband für Sport von Gehörlosen und Menschen mit Hörbehinderung.
Deutscher Gehörlosen-Sportverband e. V. | |
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Gegründet | 7. August 1910 |
Gründungsort | Köln |
Präsidentin | Katharina Pape |
Vereine | 102[1] |
Mitglieder | 7.265[1] |
Verbandssitz | Von-Hünefeld-Str. 12 50829 Köln |
Website | www.dg-sv.de |
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Turner, Kegler und Schachspieler zusammen und bildeten Sportgemeinschaften. Mit der Gründung des „Taubstummen Turnvereinigung Berlin“, am 18. Oktober 1888, wurde der Grundstein für ein organisiertes Sportwesen gelegt. Im folgenden Jahr wird der Verein in „Taubstummen Turnverein 'Friedrich' Berlin“ umbenannt und um eine Frauenabteilung erweitert, 1896 kam eine Jugendabteilung dazu. Führende Person bei der Gründung des Vereins war der Schulrat Albert Gutzmann, der erste Direktor einer Taubstummenschule in Deutschland, der für Taubstumme den Turnunterricht einführte. Andere Sportgemeinschaften folgten dem Beispiel vom „Taubstummen Turnverein 'Friedrich' Berlin“ und gründeten deutschlandweit weitere Vereine.
Am 21. August 1910 wurde der „Verband Deutscher Taubstummen-Vereine für Leibesübungen“ (VDTVfL) unter dem Vorsitz von Hermann Hauboldt in Köln gegründet.
1913 kam es zu dem ersten Zusammentreffen von taubstummen Turnern aus ganz Deutschland im Rahmen des Deutschen Turnfestes in Leipzig. Es wurde der „Ausschuss zur Förderung des Turnens unter den Taubstummen“ (AFTT) gegründet. Einige Ausschussmitglieder strebten die Auflösung des „Verband Deutscher Taubstummen-Vereine für Leibesübungen“ an, dies blieb jedoch ohne Erfolg. Bei dem außerordentlichen Turntag, im Mai 1914 in Halle, wurde der Ausschuss zum „Verband deutscher Taubstumm-Turnvereine“ umbenannt. Eine komplette Einigung zwischen Ausschuss und Verband bleibt aus, da der Ausbruch des Ersten Weltkrieges den Turnsport der Gehörlosen fast zum Erliegen bringt.
1919 wird beim Turntag in Bielefeld der „Verband deutscher Taubstummen Turn- und Sportvereine“ (VDTTSV) gegründet, eine Verschmelzung zwischen dem VDTTVfL und dem AFTT.
Auf dem Verbandstag 1921 in Magdeburg ändert der Verband seinen Namen in „Verband Deutscher Taubstummen-Vereine für Leibesübungen“ (VDTVfL). Im Jahr 1924 wurde bei dem Verbandstag in Nürnberg ein „Reichsausschuss deutscher Taubstummen-Verbände für Leibesübungen“ gegründet, alle Gruppen die im VDTVfL waren, bekamen ihre Selbstständigkeit zurück. Nun nannte sich der Verband „Verband deutscher Taubstummen Turn- und Sportvereine“ (VDTTSV). Im Jahr 1933 gab es nur noch den VDTTSV.
Unter dem Vorsitz von Heinrich Siepmann organisierte sich der Gehörlosensport im Jahr 1946 neu. Der Deutsche Gehörlosen-Sportverband (DGSV) wird in Hannover gegründet.
Der Verbandstag ist höchstes Organ des DGSV und findet jedes Jahr im November, am Wochenende nach Buß- und Bettag, statt.
Aufgaben:
Zusammensetzung des Verbandstages:
Zusammensetzung des Vorstandes:
Zusammensetzung des Präsidiums:
Der Sportdirektor hat beratende Stimme im Präsidium.
Bundesland: | Landesverband: |
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Baden-Württemberg: | Gehörlosen-Sportverband Baden-Württemberg e. V. |
Bayern: | Bayerischer Gehörlosen-Sportverband e. V. |
Berlin: | Gehörlosen-Sportverband Berlin-Brandenburg e. V. |
Brandenburg: | Gehörlosen-Sportverband Berlin-Brandenburg e. V. |
Bremen: | Landes–Gehörlosen–Sportverband Bremen e. V. |
Hamburg: | Gehörlosen-Sportverband Hamburg e. V. |
Hessen: | Hessischer Gehörlosen-Sportverband e. V. |
Mecklenburg-Vorpommern: | Gehörlosen-Landessportverband Mecklenburg-Vorpommern |
Niedersachsen: | Gehörlosen-Sportverband Niedersachsen e. V. |
Nordrhein-Westfalen: | Gehörlosen-Sportverband Nordrhein-Westfalen e. V. |
Rheinland-Pfalz: | Gehörlosen-Sportverband Rheinland-Pfalz e. V. |
Sachsen: | Gehörlosen-Sportverband Sachsen e. V. |
Sachsen-Anhalt: | Gehörlosensportverband Sachsen-Anhalt e. V. |
Schleswig-Holstein: | Gehörlosen-Sportverband Schleswig-Holstein e. V. |
Thüringen: | Gehörlosen-Sportverband Thüringen e. V. |
Alle Kinder und Jugendliche in den Mitgliedsvereinen des DGSV und die gewählten Vertreter der dgsj bilden die Deutsche Gehörlosen-Sportjugend (dgsj). Die dgsj ist als Träger der freien Jugendhilfe gemäß § 75 SGB III und als Jugendorganisation bei den Spitzenverbänden der Deutschen Sportjugend anerkannt. Sie tritt für die Mitbestimmung und Mitverantwortung der Kinder und Jugendliche ein.
Die dgsj führt u. a. Jahrgangs- oder Schüler- und Jugendmeisterschaften durch, außerdem finden Bundesjugendtreffen für junge Sportbegeisterte, in unregelmäßigen Abständen, statt. Die DGSV Bundestrainer nutzen die Gelegenheit bei diesen Veranstaltungen ihre Kader mit neuen Talenten zu ergänzen.
Sie sind für die Organisation und Verwaltung des nationalen Sportwesens verantwortlich, dazu gehören die Durchführung von Deutschen Gehörlosen Meisterschaften, Pokal- und Jugendmeisterschaften, Mitarbeit bei Lehrgängen für Spitzen- und Nachwuchssportler.
In 15 Sportarten ist der DGSV international vertreten, es gibt 19 Nationalkader, in denen ca. 52 Spitzensportler auf z. B. Europa-, Weltmeisterschaften und den Deaflympics (vom IOC anerkannte Olympische Spiele der Gehörlosen), vorbereitet werden.
Alle aufgeführten Fachsparten im Leistungssport werden vom Bundesministerium des Innern (BMI) und von der Stiftung Deutsche Sporthilfe (SDS) gefördert.
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Die nachfolgend aufgeführten Fachsparten werden nicht vom BMI und SDS gefördert.
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ICSD | = | International Committee of Sports for the Deaf |
EDSO | = | European Deaf Sport Organization |
ICCD | = | International Chess Committee of the Deaf |
DIBF | = | Deaf International Basketball Federation |
DOSB | = | Deutscher Olympischer Sportbund |
DGB | = | Deutscher Gehörlosen-Bund |
Aufgaben: Beim DGSV besteht zur Klärung von Fragen zum Leistungssport ein Ausschuss für Leistungssport, dem folgende Personen angehören: Vizepräsident für Leistungssport, Referent für sportliche Angelegenheiten, Sportdirektor, Generalsekretär und je ein gewählter Vertreter der Aktivensprecher, der Trainer und Verbandsfachwarte. Der Ausschuss tritt bei Bedarf zusammen.
Der Ausschuss für sportmedizinische Angelegenheiten besteht zur Behandlung medizinischer Fragen, er setzt sich aus dem Verbandsarzt, dem leitenden Physiotherapeuten, dem Vizepräsident Leistungssport, dem Generalsekretär und dem Sportdirektor zusammensetzt. Er tritt bei Bedarf zusammen.
Für zeitlich begrenzte Aufgaben kann das Präsidium Ad-hoc Ausschüsse bilden. Deren Tätigkeit endet mit der Erfüllung ihres Auftrages. Für Beschlüsse gelten die gleichen Regeln wie für die anderen Ausschüsse auch.
1910–1914: | Hermann Hauboldt | |
1914–1924: | Hermann Zech | |
1924–1933: | Hermann Hauboldt | |
1946–1974: | Heinrich Siepmann (†) | |
1974–1991: | Friedrich Waldow | |
1991–2003: | Hubert Wilhelm | |
2003–2013: | Karl-Werner Broska (†) | |
2013–2017: | Winfried Wiencek | |
2017–2019: | Norbert Hensen | |
2019–2021 | Josef Willmerdinger | |
2021–2022 | Norbert Hensen komm. | |
2022–2023 | Tobias Burz | |
2023-jetzt | Katharina Pape |
Theo Krumscheid (†) | Ehrenmitglied |
Harry Förster (†) | Ehrenmitglied |
Käthi George | Ehrenmitglied |
Peter Fiebiger | Ehrenmitglied |
Winfried Wiencek | Ehrenmitglied |
Personen, die sich durch langjährige verdienstvolle Mitarbeit im DGS oder herausragende sportliche Leistungen ausgezeichnet haben, wird die Ehrennadel verliehen.
Der Verband verleiht zur Würdigung hervorragender sportlicher oder ehrenamtlicher Verdienste seit 1976 die Heinrich-Siepmann-Medaille.
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