In einer Urkunde von Bischof Otto I. von Bamberg aus dem Jahre 1119 wurde „Rupertus de Bibra“ als Zeuge genannt. „Pertholdus (Berthold) de Bibra“ und dessen Söhne „Pertholdus (Berthold)“ und „Tagino“ wurden ab 1151 in Urkunden erwähnt. Ein weiterer „Degenhart de Bibra“ war 1234 Zeuge bei einer Handlung des Bischofs Hermann von Würzburg. Im Würzburger Bistum wurde der Familie auch das Erbmarschallamt übertragen und RitterHermann von Bibra wurde 1375 Erbburgmann des Stiftes Fulda auf Schloss Salzungen.
Zum Familienbesitz gehörte unter anderem Bibra bei Meiningen. Die Familie war während des 13. Jahrhunderts eng mit dem Kloster Rohr und im 14. Jahrhundert mit dem Kloster Veßra verbunden. Die Burgen in Bibra, Irmelshausen und Brennhausen sind noch im Besitz der Familie. Irmelshausen und Brennhausen sind zwei der sehenswerten Wasserschlösser in Franken und werden oft in Kalendern und Bildbänden gezeigt. Burg Bibra ist die Burg in Thüringen mit dem längsten durchgehenden Besitz einer Familie seit Beginn der Aufzeichnungen. Viele Mitglieder der Familie leben heute in Australien und den USA.
Valentinischer Stamm (lutherisch), Stammvater: Valentin von Bibra († 1595)
1. Linie: Adelsdorf (früher Euerheim), Stammvater: Christoph Erhard (1656–1706)
2. Linie: Gleicherwiesen, (evangelisch-anglikanisch); Stammvater: Georg Friedrich von Bibra (1659–1718). Die Linie Gleicherwiesen lebt seit dem frühen 19. Jahrhundert in Australien. Ausgewandert ist Franz Ludwig von Bibra (* 1783 in Bamberg; † 1823 in Van Diemensland, Tasmania/Australien). Bibra Lake, ein Vorort von Perth in Western Australia, ist nach Benedict von Bibra (* 8. Juli 1809 in Messina; † 2. Februar 1884 in Howrah/Indien) benannt, der im Sommer 1843 dort Land kaufte.
3. Linie Schwebheim, erloschen mit Ernst (1871–1952) und Hans von Bibra (1873–1955)
Bernhardinischer Stamm, Stammvater: Bernhard von Bibra (1562–1609)
1. Linie Brennhausen (katholisch und evangelisch-presbyterianisch)
2. Linie von und zu Bibra, (lutherisch); Stammvater: Karl Friedrich von Bibra (1739–1807)
3. Linie Irmelshausen, (lutherisch); Stammvater: Hanns Christoph von Bibra (1602–1636)
3. Linie, 1. Älterer Ast, 1. Zweig
3. Linie, 1. Älterer Ast, 2. Zweig, Stammvater: August Wilhelm (1775–1844). Erloschen mit Berthold von Bibra (1902–1944), gefallen
3. Linie, 2. Jüngerer Ast, Stammvater: Ludwig Friedrich von Bibra (1748–1806)
Das Stammwappen zeigt in Gold einen steigenden schwarzen Biber mit roter Zunge und silbergeschupptem Schwanz. Auf dem (gekrönten) Helm sind zwei das Schildzeichen wiederholende Flügel mit einwärtsgekehrten Bibern. Die Helmdecke ist schwarz-golden.
Wappengrafik von Otto Hupp im Münchener Kalender von 1916
Ortswappen in Verbindung mit der Familie von Bibra
Mehrere Gemeindewappen in Thüringen und Unterfranken erinnern an das Geschlecht. An der Kontroverse über die Aufnahme des Bibers aus dem Wappen der Bibra scheiterte 1983 die Annahme eines Gemeindewappens für Schwebheim.[1][2]
Heinrich Karl von Bibra (Karl Siegmund) (* 1666; † 1734), Regimentschef des fränkischen Kreises[3] (10. März 1713) und Bamberg (28. Juni 1730), Generalfeldmarschallleutnant, Vater Heinrich Fürstbischof und Abt von Fulda, erster Besitzer des Bibra Palais (auch Bibra Haus) in Bamberg, Ausbau unter Johann Dientzenhofer
Kilian von Bibra (* um 1425; † 1494), Generalvikar des Würzburger Fürstbischofs
Konrad III. von Bibra (* 1490; † 1544), Würzburger Fürstbischof und Herzog in Franken
Lorenz von Bibra (* 1459; † 1519), Würzburger Fürstbischof und Herzog in Franken
Nikolaus von Bibra (* 1. Viertel des 13. Jahrhunderts; † nach 1307), er verfasste ab 1281 den Occultus Erfordensis, eine wichtige Quelle zur Erfurter Stadtgeschichte im ausgehenden 13. Jahrhundert
Otto Siegfried von Bibra (* 1914, † 1993), evangelischer Pfarrer und Autor geistlicher Bücher
Siegmund von Bibra (Philipp Anton von Bibra; seit seiner Profess 1768 Siegmund von Bibra; * 1750; † 1803), deutscher höherer Beamter und Schriftsteller
Gerhard Friedrich Albrecht: Genealogischer Staats-Calender auf das Jahr MDCCLXXVI. Verlag des adelichen Handbuch-Comptoirs, Frankfurt/M. 1776, S. 15–25. (Digitalisat)
Marina von Bibra: Heinrich VIII. – Fürstbischof von Fulda. In: Gerhard Pfeiffer (Hrsg.), Fränkische Lebensbilder, Bd. 4, 213–229. Würzburg 1971. ISBN 3-86652-704-7.
Martin Stingl: Reichsfreiheit und Fürstendienst. Die Dienstbeziehungen der von Bibra 1500 bis 1806. in: Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Reihe IX; 41, Degener & Co. Neustadt an der Aisch 1994, S. 238–239.
Werner Wagenhöfer:
Die Bibra: Studien und Materialien zur Genealogie und zur Besitzgeschichte einer fränkischen Niederadelsfamilie im Spätmittelalter. Degener & Co, 1998; ISBN 3-7686-9147-0.
Grablegen des Niederadels im Spätmittelalterlichen Franken – das Beispiel der Bibra, Wirtschaft – Gesellschaft – Mentalitäten im Mittelalter, Festschrift zum 75. Geburtstag von Rolf Sprandel, Franz Steiner Verlag, Stuttgart, 2006, ISBN 3-515-08882-2, S. 335–359. ISBN 978-3-515-08882-4.
Michael Müller: Fürstbischof Heinrich von Bibra und die katholische Aufklärung im Hochstift Fulda (1759–88). Wandel und Kontinuität des kirchlichen Lebens. 451 pp., in: Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diözese Fulda, Bd. 28, Parzeller, Fulda 2005. ISBN 3-7900-0368-9.
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