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übersetzte Fassung biblischer Schriften Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Bibelübersetzung gibt die Heiligen Schriften des Judentums und des Christentums in einer anderen als den ursprünglichen Sprachen wieder, dem Hebräischen und Aramäischen im Fall der jüdischen Bibel, dem Altgriechischen im Fall der christlichen Bibel.
Noch vor dem Abschluss der jüdischen Bibel entstand die erste Übersetzung der Tora ca. 250 v. Chr. Diese in den folgenden Jahrhunderten um weitere Texte ergänzte und überarbeitete Übersetzung war Grundlage sowohl für jüdische Philosophen wie Philon von Alexandria als auch für die Autoren der christlichen Bibel.
Bis Ende 2023 war die christliche Bibel oder Teile davon in 3686 Sprachen übersetzt worden. Gesamtübersetzungen liegen in 743 Sprachen vor, das vollständig übersetzte christliche Neue Testament in 1682 und Teilübersetzungen in weiteren 1261 Sprachen.[1] Damit ist die christliche Bibel das am weitesten verbreitete und auch das am häufigsten übersetzte Buch der Welt.
Aufgrund des permanenten Sprachwandels und da Sprachwissenschaften und Geschichtsforschung immer wieder neue Erkenntnisse hervorbringen, müssen die Übersetzungen im Laufe der Zeit immer wieder angepasst werden. Alte Übersetzungen werden daher in Bibelrevisionen immer wieder überarbeitet oder durch neuere Übersetzungen ersetzt oder verdrängt.
Um 250 v. Chr. begann die Übersetzung der Tora in die damalige Weltsprache, das Griechische. Träger war ein Kollektiv gelehrter Diaspora-Juden in Alexandria, der noch von Alexander dem Großen gegründeten Metropole in Ägypten; Adressaten waren das hellenistische Judentum und die nichtjüdischen, vom Hellenismus geprägten Oberschichten im damaligen Orient.
Der Aristeasbrief stellte die Entstehung dieser Übersetzung legendarisch dar. Er schildert und rechtfertigt die Übersetzung des Pentateuchs aus dem Hebräischen ins Griechische, genannt Septuaginta (lateinisch für „siebzig“, abgekürzt LXX oder G).
Weil die Alte Kirche sie in ihr Griechisches Altes Testament (AT) übernahm und in ihrem Sinne auslegte, schuf das Judentum revidierte griechische Übersetzungen, die den Wortlaut hebräischer Vorlagen stärker als die LXX zu bewahren versuchten und zum Teil auch auf anderen hebräischen Textvorlagen beruhen. Die älteste davon ist die Revision des Aquila (um 125), der jedes Wort, jeden Buchstaben und sogar jedes Morphem genau wiederzugeben versuchte. Die kai-ge-Revision des Zwölfprophetenbuchs (um 150) ging um 200 in die Gesamtrevision des Theodotion ein. Sie beruht auf einer anderen hebräischen Vorlage als die LXX, die mit einigen jüngeren Qumranhandschriften verwandt ist. Die Revision des Symmachus (um 170) war dagegen an einer flüssigen griechischen Sprache interessiert und daher freier in der Wortwahl.
Diese Revisionen konnten sich im Judentum jedoch nicht durchsetzen und gerieten später in Vergessenheit. Stattdessen konzentrierten sich die jüdischen Schriftgelehrten seit dem Verlust des Jerusalemer Tempels (70) und der Eigenstaatlichkeit (135) auf die Vereinheitlichung und buchstabengetreue Weitergabe aller Hebräisch abgefassten und kanonisierten Schriften des Tanach. Dies führte bis etwa 1000 zu einem autoritativen Masoretentext. Außerdem sammelten und verschrifteten die Rabbiner ihre lange Zeit mündlich tradierten Bibelauslegungen und Diskussionen. Daraus entstand bis etwa 600 der Talmud.
Nach dem babylonischen Exil (539 v. Chr.) löste das Aramäische das Hebräische als Alltagssprache der Juden ab. Hebräisch blieb aber die Sprache des jüdischen Gottesdienstes. Für die Masse der Bevölkerung wurden Teile der Bibel ins Aramäische übersetzt. Die ältesten bekannten Übersetzungen (Targumim) sind Teil der Schriftrollen vom Toten Meer und entstanden um 200 v. Chr. Sie übersetzten das 3. Buch Mose und das Buch Hiob.
Diese Übersetzungen galten nicht als vollwertiger Ersatz der hebräischen Bibeltexte, sondern sollten bei deren Studium und Auslegung helfen. Während einige wortgetreu übersetzten, gingen andere in freie Paraphrasen der hebräischen Vorlagen über und ergänzten diese mit predigthaften Auslegungen (Midraschim) und Nacherzählungen (Haggada). Einige Targumim übersetzten den gesamten Pentateuch, andere die Prophetenbücher und weitere Bücher der hebräischen Bibel. Spät entstandene Schriften (Ketubim) enthalten aramäische Passagen, die neben hebräische Kapitel gestellt oder in sie integriert wurden.
Bis zum 5. Jahrhundert entstanden unter anderem der Targum Jonathan für die Prophetenbücher (Nebi'im) und der Targum Onkelos für die fünf Bücher Mose (Tora).
Viele Urchristen lernten die heiligen Schriften Israels durch die Septuaginta kennen und nutzten diese für ihre eigene Missionsarbeit in den griechischsprachigen Gebieten. Im Neuen Testament (NT) finden sich einige Zitate daraus.
Origenes stellte in seiner Hexapla (240–245) sechs Textfassungen des AT in Spalten nebeneinander: den ihm bekannten hebräischen Text, dessen griechische Transkription, die Revisionen von Aquila, Symmachus und Theodotion sowie (5. Spalte) die von ihm selbst überarbeitete Septuaginta. Diese Fassung wurde ihrerseits oft in weitere Sprachen übersetzt und damit sehr einflussreich. Auch Lukian von Antiochia überarbeitete die Septuaginta um 300, zum Teil nach älteren hebräischen und griechischen Textvorlagen.
Die christlich revidierte Septuaginta umfasste auch die griechisch abgefassten, später deuterokanonisch genannten jüdischen Schriften. In dieser Form blieb sie bis etwa 380 der maßgebende Bibeltext für die Christen und die wichtigste Vorlage für spätere christliche Bibelübersetzungen. Die Griechisch-Orthodoxe und die Zypriotisch-Orthodoxe Kirche verwenden sie bis heute.
Die syrische Übersetzung des AT begann zwischen 40 und 70. Seit etwa 170 sind erste Altsyrische NT-Übersetzungen der Evangelienharmonien des Tatian bekannt. Bis 500 setzte sich unter ihnen die Peschitta als maßgebende syrische Übersetzung durch. Sie beruht sowohl auf einigen frühen Targumim als auch auf jüdischen Fassungen der Septuaginta. Sie ist bis heute in einigen Kirchen der Region in Gebrauch.
Daneben ist die 615/617 entstandene so genannte Syrohexapla des Bischofs Paul von Tella von wissenschaftlicher Bedeutung, weil sie den Hexaplatext (5. Spalte) übersetzte. Dabei bewahrte sie alle redaktionellen Zeichen des Origenes für Überschüsse der Septuaginta gegenüber dem hebräischen Text oder umgekehrt. So erlaubt sie eine Rekonstruktion der noch nicht revidierten Septuaginta.
Bis 200 entstanden im Christentum verschiedene lateinische Übersetzungen des AT, zusammengefasst als Vetus Latina oder Itala bezeichnet. Maßgebend wurde jedoch die an die Septuaginta angelehnte lateinische Übersetzung des Hieronymus, die 382–420 entstandene Vulgata. Sie wurde in zahlreichen Revisionen seit dem 7. Jahrhundert in der römisch-katholischen Kirche zum bis heute maßgeblichen Bibeltext, insbesondere in der ab 1592 verbindlichen Fassung der sogenannten (Sixto-)Clementina. Danach gab es lange Zeit keine weiteren lateinischen Bibelübersetzungen. Ab 1969 erschien eine Neuübersetzung auf Basis moderner Bibelausgaben, die 1979 promulgierte Nova Vulgata.
Ab dem 3. Jahrhundert entstanden Übersetzungen des Neuen Testamentes in verschiedene koptische Dialekte. Neben dem Syrischen und Lateinischen wird das Koptische daher in der umfangreichen textkritischen Ausgabe des griechischen Neuen Testamentes (Editio Critica Maior) als Standardzeuge geführt.[2] Da die Handschriftenüberlieferung teilweise sehr fragmentiert ist, müssen die auf viele Museen verteilten Bruchstücke wieder neu zusammengeführt werden. In einigen Fällen können aus dem koptischen Text in Kombination mit anderen Übersetzungen Varianten des Neuen Testamentes rekonstruiert werden, die in der griechischen Originalsprache verloren gegangen sind.[3]
Die Ostkirchen verwendeten außerhalb des griechischen Sprachraums schon früh Übersetzungen in der jeweiligen Landessprache. Um 350 n. Chr. entstand die gotische Wulfila-Bibel; Bischof Wulfila „bemüht sich, ein griechisches Wort immer durch das gleiche Äquivalent wiederzugeben“.[4] Dennoch hielt er sich nicht sklavisch an die Textvorlagen.
Zudem gab es eine armenische Bibelübersetzung, nach der Tradition zuerst 411 aus der syrischen Übersetzung, jedoch schon im Jahre 434 aus dem Griechischen, das heißt, aus der griechischen Originalfassung für das Neue Testament und aus der Septuaginta und der Hexapla des Origenes für das Alte Testament. Diese Version wurde zur autoritativen armenischen Bibelübersetzung. Eine Übersetzung in des benachbarte Georgisch entstand wenig später, nämlich in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts.[5]
Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert wurden die Schriften, die den umfassenderen Kanon der äthiopischen Bibel bilden, aus dem Griechischen ins Altäthiopische übersetzt.
Im frühen 9. Jahrhundert entstand mit dem in den Mondseer Fragmenten enthaltenen Matthäusevangelium in althochdeutscher Sprache die älteste überlieferte Übersetzung eines Bibelteils in ein deutsches Idiom.
Gegen Mitte des 9. Jahrhunderts wurden die Brüder Kyrill und Methodios vom Patriarchen Photios I. mit der Übersetzung der Bibel ins Slawische beauftragt und übersetzen sie ins Slawische von Saloniki. Sie benutzten dabei das von ihm entworfene glagolitische Alphabet. Diese heute Altkirchenslawisch genannte Sprachform wurde für lange Zeit zur Sakralsprache vieler Slawen.
Die arabische Übersetzung des Alten Testaments durch den jüdischen Gelehrten Saadia Gaon (882–942) ist unter dem Namen Tafsir bekannt geworden.
Um 800 gab Karl der Große die Revision der lateinischen Bibel durch Alkuin in Auftrag.
Nach der ersten überlieferten Übersetzung einer biblischen Schrift ins Deutsche im frühen 9. Jahrhundert entstanden in den folgenden Jahrhunderten viele weitere Übersetzungen von Teilen der Bibel. Insgesamt sind etwa 70 deutsche Übersetzungen vor der Reformation nachweisbar, darunter verschiedene Evangelienharmonien.
Im 11. Jahrhundert zeigt Notker Labeos kommentierende Übersetzung „eine neue Stufe übersetzerischen Könnens“, was sich anhand seiner Bibelzitate vor allem in der Freiheit der Wortstellung gegenüber der Vorlage ablesen lässt.[6]
Die über 50 Wien-Münchener Evangelienfragmente gelten als Überreste der einzig bekannten Bibelübersetzung des 12. Jahrhunderts.
Erste komplette deutsche Übersetzungen des Neuen und des Alten Testaments entstanden im 14. Jahrhundert. Die älteste überlieferte Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche ist eine Augsburger Pergamenthandschrift von 1350. Mit der in Prag entstandenen so genannten Wenzelsbibel gab es Ende des 14. Jahrhunderts auch eine handschriftliche Übersetzung des Alten Testaments, allerdings ohne die Kleinen Propheten.[7] Im 14. und 15. Jahrhundert entstanden auch außerhalb der Klöster eine Vielzahl zum Teil hochwertiger mittelhochdeutscher Übersetzungen, auf die Martin Luther und andere zurückgreifen konnten. Eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Übersetzung samt Kommentaren des sogenannten Österreichischen Bibelübersetzers wird seit 2016 von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften herausgegeben.[8]
Schon 11 Jahre nach dem Druck der lateinischen Bibel durch Johannes Gutenberg erschien eine erste deutschsprachige Bibel als gedrucktes Buch, die Mentelin-Bibel. Ihr Drucker und Verleger war Johannes Mentelin in Straßburg 1466. Bis zu Luthers Neuem Testament (1522) erschienen 14 oberdeutsche und von 1478 an 4 niederdeutsche Vollbibeln im Buchdruck, einige davon mit Holzschnitten illustriert, dazu viele Ausgaben einzelner Bibelteile. Es waren Übersetzungen der lateinischen Vulgata in das spätmittelalterliche Deutsch. Der Text wirkte auch damals altertümlich und schwer verständlich, die Übersetzer vermieden so jedoch, von der katholischen Kirche als Häretiker verurteilt zu werden. Die Lübecker Bibel (1494) gilt als die bedeutendste volkssprachliche Bibel vor der Reformation im Niederdeutschen. Die neuhochdeutsche Schriftsprache bildete sich erst im Gefolge der Reformation.[9]
1382 vollendete John Wyclif, der 1415 postum als Ketzer verurteilt wurde, mit seinen Übersetzungskollegen seine früher begonnene Bibelübersetzung aus der Vulgata ins Englische. Sie wurde die erste maßgebliche Übersetzung in England nach dem Frühmittelalter. Es sind etwa 200 Handschriften überliefert. Auf der IV. Synode von Oxford 1408 wurde das Lesen von Wyclifs Bibelübersetzung verboten, bevor diese nicht von „häretischen Stellen gereinigt“ und durch den Erzbischof zugelassen würde.[10] Die Grundlagen für die heutige englische Bibel legte in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts William Tyndale mit seiner Bibelübersetzung.
1271 entstand die mittelniederländische Reimbibel des flämischen Dichters Jacob van Maerlant. Er bearbeitete den lateinischen Text der Historia Scholastica von Petrus Comestor und ließ in die gereimte Bibelerzählung historische Erklärungen, Bemerkungen und Kommentare einfließen.
1477 erschien die erste gedruckte Bibel, die sogenannte Delfter Bibel, die auf eine Übersetzung von 1360 zurückgeht. Sie bestand nur aus dem Alten Testament, zudem wurden die Psalmen weggelassen.[11]
Mit der Christianisierung Polens 966 entstanden auch erste biblische Kurztexte aus verwandten slawischen Sprachen wie dem Tschechischen und Altslawischen, die für Predigten verwendet wurden. Erste erhaltene Bibeltexte finden sich aber erst in den Heiligkreuz Predigten (ca. 1350) und in den Gnesener Predigten (um 1400). Der dreisprachige Florianer Psalter wurde 1825 in der Abtei des heiligen Florian zu Linz entdeckt und 1834 veröffentlicht. Er entstand um 1400, liegt in lateinischer, deutscher und polnischer Sprache vor wurde und enthält die älteste polnische Bibelhandschrift. Der zusätzlich enthaltene Puławer Psalter stammte aus den Jahren um 1500. Das vollständige Alte Testament, die Königin-Sophie-Bibel erschien erstmals in höfischen Büchersammlungen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.[12]
Die erste vollständige Bibelübersetzung in die tschechische Sprache ist um 1360, wahrscheinlich im Augustinerkloster Roudnice, entstanden.[13]
Sie wurde zu Beginn des 15. Jahrhunderts u. a. von Jan Hus revidiert und 1488 in Prag zum ersten Mal gedruckt und ist als Prager Bibel bekannt geworden. Nur ein Jahr später wurde nur 70 Kilometer östlich von Prag die Kuttenburger Bibel gedruckt.[14]
Mitte des 15. Jahrhunderts entstand die so genannte Hussitenbibel, eine ungarische Übersetzung, die wahrscheinlich auf Anhänger von Jan Hus zurückgeht. Sie war im Fürstentum Moldau weit verbreitet.
Die erste Bibelübersetzung in eine romanische Sprache, eine Übertragung der Vulgata ins Valencianische, stammt vom Karthäuser-Ordensgeneral Bonifatius Ferrer (1355–1417), dem älteren Bruder von Vinzenz Ferrer. Erst 1478 wurde sie gedruckt. Ihre Nachfolgerin ließ bis zum Jahr 1790 auf sich warten.
Die erste Bibelübersetzung in die baskische Sprache stammt vom Labourdinen Pfarrer Joanes Leizarraga (1506–1601). Erst 1571 wurde sie gedruckt, nur zwei Jahre später als die Bibelübersetzung in Spanisch, auch wenn Baskisch keine offizielle Amtssprache war.
Die erste vollständige Bibelübersetzung in die italienische Sprache fertigte der Mönch Niccolò Malermi aus dem Lateinischen an; sie erschien 1471 in Venedig.[15]
1080 widerrief Gregor VII. die Erlaubnis seines Vorgängers, die slawische Sprache im katholischen Gottesdienst zu verwenden (Altslawischer Ritus). Er begründet dies u. a. damit, dass „es dem allmächtigen Gott nicht ohne Grund gefallen habe, dass die Heilige Schrift in gewissen Gegenden verhüllt sei, damit sie nicht bei allseitiger Zugänglichkeit gewöhnlich werde und der Verachtung anheimfalle oder von mittelmäßigen Menschen falsch verstanden werde und so in Irrtum führe.“[16]
Die bibelzentrierten Massenbewegungen der Katharer und der Waldenser, die eigene Übersetzungen auf Grundlage der Vulgata angefertigt hatten, veranlassten die Päpste zu verstärkter Kontrolle der Bibelrezeption. 1199 verbot Innozenz III. in einem Schreiben an den Bischof von Metz die Lektüre der Bibel in privaten Zusammenkünften („occultis conventiculis“), obgleich das Verlangen, die göttlichen Schriften zu lesen und zu studieren, nicht zu tadeln, sondern vielmehr zu empfehlen sei. Auf den Synoden von Toulouse (1229) und Tarragona (1234) wurde Laien der Besitz von Bibelübersetzungen untersagt.
Auf der Synode von Tarragona im Jahre 1234 bestimmten die spanischen Bischöfe nach einem Dekret von König Jakob I., dass es jedem verboten sei, eine romanische Übersetzung der Bibel zu besitzen. Die Kirche erlaubte keine Übersetzung der Bibel in die Umgangssprachen.
Durch die Reformation im 16. Jahrhundert begann auch für die Bibelübersetzung und -verbreitung ein neues Zeitalter. Dass erst die Reformation dem Volk die Bibel gegeben habe, ist zwar ein weit verbreiteter Irrtum, durch die Reformation kam es jedoch zu einer bis dahin nicht gekannten weiten Verbreitung der Bibel im Volk. Besonders oft und schon früh wurden wichtige liturgische Stücke übersetzt, wie z. B. das Vaterunser, das Hohelied und v. a. die Psalmen. Einige große Klöster wie Fulda und St. Gallen spielten eine Vorreiterrolle in der Bibelübersetzung und -verbreitung.
Luthers Schriftprinzip sola scriptura („allein durch die Schrift“) bewirkte ein verstärktes Interesse am biblischen Urtext. Die hebräische Sprache wurde bis dahin fast ausschließlich von jüdischen Gelehrten erforscht, da man in der römischen Kirche die lateinische Vulgata als ausreichend erachtete. Entscheidende Impulse für die Hebräischrezeption empfing der Reformator Philipp Melanchthon von dem ersten nichtjüdischen Hebraisten, seinem Onkel Johannes Reuchlin, der bei Jacob ben Jechiel Loans Unterricht genommen hatte.
1527 erschien eine deutsche Übersetzung der prophetischen Bücher des Alten Testaments mit dem Titel Alle Propheten nach hebräischer Sprache verdeutscht von Ludwig Hätzer und Johannes Denck. Luther, Zwingli u. a. griffen bei ihren Übersetzungen des hebräischen Textes auf diese Wormser Propheten zurück.[17] Trotz ihrer Bedeutung geriet sie auf den Index der Reformatoren, da die beiden Übersetzer der Täuferbewegung angehörten.
Die seit der Reformation maßgeblichen Grundtextausgaben waren geprägt vom so genannten „Textus receptus“, einem Grundtext in Griechisch und Latein, der erstmals von Erasmus von Rotterdam herausgegeben wurde und beim Drucker Johann Froben in Basel 1516 erschienen ist. Einige ältere Manuskripte haben an einigen Stellen Abweichungen, die auch theologisch bedeutsam sind. Diese haben die meisten Übersetzungen der Neuzeit geprägt.
Zu größerer Verbreitung deutschsprachiger Bibeln kam es erst durch die 1522 mit der Übersetzung des Neuen Testaments begonnene und bis 1534 komplett vorliegende Lutherbibel und die in den Jahren 1524 bis 1529 zunächst in Teilübersetzungen, dann 1530 und 1531 als Vollbibel erschienene Zürcher Bibel, die unter der Leitung von Huldrych Zwingli und Leo Jud übersetzt und von Christoph Froschauer gedruckt wurde. Die Zürcher Bibelübersetzung diente mit ihren alemannischen Spracheigenheiten zunächst der besseren Verständlichkeit für Süddeutsche und Eidgenossen, die sich damals mit dem Lutherdeutsch schwertaten. Zudem war sie zunehmend auf philologisch-exegetische Genauigkeit bei der Übertragung der hebräischen und griechischen Urtexte bedacht. Je stärker die theologischen Differenzen zwischen Luther und Zwingli in der Folge des Abendmahlsstreits aufbrachen, desto mehr spiegelten sich diese auch in den Zürcher Bibeleditionen wider.[18] Die auf Luther basierende, aber schon vor seiner Vollbibel erschienene niederdeutsche Lübecker Bibel (1533/34) war der Prototyp für weitere reformatorische Bibelübersetzungen in nordeuropäischen Ländern wie Dänemark oder Schweden.
Die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern 100 Jahre zuvor begünstigte den Siegeszug der Bibelverbreitung in der jeweiligen Muttersprache. Luther brach mit der Tradition der Wort-für-Wort-Übersetzungen der Vulgata und wurde dafür auch kritisiert. Er verteidigte sich mit dem Hinweis, dass der Wort für Wort übersetzte Text kein Deutsch sei, weil keiner so reden würde. Er habe aber Deutsch und nicht Lateinisch oder Griechisch reden wollen und daher bei seiner Übersetzung „dem Volk aufs Maul geschaut“[19].
Als Reaktion auf die Lutherbibel veröffentlichte die katholische Kirche auf fürstliches Drängen hin, jedoch mit Bedenken, zögerlich so genannte Korrekturbibeln.
Die Liesveldt Bibel wurde von Jacob van Liesvelt als erste vollständige niederländische Bibel 1526 in Antwerpen nach lateinischen und deutschen Vorlagen übersetzt und gedruckt. Sie wurde in derselben Stadt bis 1542 nachgedruckt, danach bekam Liesvelt Schwierigkeiten mit der Obrigkeit und wurde 1545 als Ketzer verurteilt und hingerichtet. Die Täufer nahmen diese Bibel nach Emden mit, wo sie von Willem Gailliart erneut gedruckt wurde. Das Alte Testament wurde zuvor nach der lateinischen Übersetzung von Erasmus von Rotterdam überarbeitet.
Jan Utenhove, ein Flame aus Gent, übersetzte 1556 in Emden das Neue Testament aus dem Griechischen; wegen einer eigenwilligen Sprache und Form setzte es sich jedoch nicht durch.
Die Biestkens Bibel wurde vom Drucker Nicolaes Biestkens 1560 veröffentlicht. Sie basierte auf einer Übersetzung der Lutherbibel in die niederdeutsche Mundart und wurde in Täuferkreisen verwendet.
Johannes Dyrkinus profitierte von Utenhove und übersetzte 1559 in Emden auch das Neue Testament aus dem Griechischen. Mit der Übersetzung des Alten Testaments von Martin Luther wurde es durch Gottfried van Winghen 1562 zur Emder Bibel oder Deux-aes-Bibel zusammengestellt. Sie sollte die nächsten Jahrzehnte die wichtigste Bibel der Reformierten sein.
Der Kanoniker Nicolaas van Winghe aus Löwen schuf die Löwener Bibel 1548, die auch in Antwerpen gedruckt und von der katholischen Kirche autorisiert wurde. Die Moerentof Bibel von 1599 wurde bis ins 19. Jahrhundert zur Bibel der Katholiken.
1619 wurde an der reformierten Dordrechter Synode eine Bibelübersetzung aus den Grundsprachen beschlossen. Mehrere Übersetzer und Revisoren aus verschiedenen Regionen des Landes machten sich danach in der Universitätsstadt Leiden an die akribische Arbeit. Die daraus entstandene Statenvertaling-Bibel (deutsch: Staatenübersetzung) wurde 1637 bei Paulus Aertsz. van Ravensteyn gedruckt. In der Folge wurde aus ihr sowohl in den Familien als auch in den reformierten Kirchen vorgelesen, so dass sie eine sprachbildende, kulturprägende und einigende Wirkung entfalten konnte.[20][21]
1539 übersetzte der katholische Priester und Professor der Krakauer Akademie Walenty Wróbel Żołtarz Dawidów (deutsch: Psalter Davids), und 1541 Dichter Mikołaj Rej Psałterz Dawidów (Psalter Davids).
Die Lutherische Königsberger Bibel von Stanislaw Murzynowski war die erste evangelische Übersetzung des Neuen Testaments und wurde 1551 bis 1553 von Jan Suklecjan in Königsberg gedruckt.
Als Reaktion übersetzte Marcin Bielski 1556 das Neue Testament, das in der Druckerei von Scharffenberg in Krakau herausgekommen war. 1561 erschien in der gleichen Druckerei mit der Leopolita-Bibel oder Scharffenberg-Bibel die erste ganze Bibel. Der eigentliche Übersetzer ist nicht bekannt, der Text wurde vom Priester Jan Nicz berichtigt und vorbereitet, der den Übernamen Jan Leopolita (deutsch: Jan Lemberger) trug.
Die Brester Bibel (oder Radziwiłł Bibel, Calvinische Bibel, Pinczówer Bibel) wurde 1563 in Brest herausgegeben. Hauptinitiator und Förderer war der Fürst Nikolaus von Radziwill, übersetzt wurde sie aus dem Hebräischen und Griechischen von einer Gruppe calvinistischer Übersetzer. Dank ihrer knappen, flüssigen und reichhaltigen Sprache wurde das Neue Testament häufig verwendet und viermal nachgedruckt.[22]
Die Nieświeżer Bibel oder Budny Bibel wurde vom arianischen Schriftsteller Szymon Budny 1572 in Nieśwież veröffentlicht. Der wortgetreuen Übersetzung aus den Grundsprachen sind Bemerkungen und Fußnoten der Polnischen Brüder angefügt. Das Neue Testament erfuhr 1574 und 1584 eine Neuauflage.
1599 erschien die Wujek-Bibel, die zuvor vom katholischen Priester Jakub Wujek übersetzt worden war. Die Qualität dieser Bibel zeigte sich darin, dass sie bis weit ins 20. Jahrhundert mit kleinen Korrekturen unter Katholiken in Gebrauch war.
1632 wurde die Danziger Bibel in der Druckerei Hünefeld gedruckt, die vom Priester Daniel Mikołajewski übersetzt worden war. Für seine wortgenaue Übersetzung hatte er sowohl katholische als auch evangelische Bibeln als Vorlagen benutzt. Sie setzte sich bei den Evangelischen mehrheitlich durch und wurde daher zwanzigmal nachgedruckt.[23]
Nachdem der slowenische Reformator Primož Trubar[24] bereits das Neue Testament aus dem deutschen Text von Martin Luther ins Slowenische übersetzt hatte, verwirklichte Jurij Dalmatin 1584 als erster die Übersetzung der gesamten Heiligen Schrift aus dem Hebräischen beziehungsweise Griechischen in seine Muttersprache.[25] Dabei nahm er die deutsche Fassung von Luther zu Hilfe und bediente sich der gefestigten christlichen Terminologie, wie sie erstmals im slowenischen Sprachraum in den Freisinger Denkmälern gegen Ende des 10. Jahrhunderts auf der Grundlage des Alt-Ladinischen erstellt worden war.[26] Das Slowenische der Dalmatinbibel entsprach als Schriftsprache den sprachlichen Bedürfnissen einer agrarischen und frühurbanen Gesellschaft.
Der Mönch Casiodoro de Reina des Hieronymitenordens kam zum Ende der 1550er Jahre in Kontakt mit dem Luthertum. Um sich der Verfolgung durch die Inquisition zu entziehen, verließ er 1557 das Spanische Königreich. Während seines Exils in den verschiedenen Städten Frankfurt am Main, London, Antwerpen, Orléans und Bergerac, finanziert durch verschiedene Quellen, begann er mit der Übersetzung der Bibel ins Spanische. Dabei verwendete er unterschiedliche Werke als Textquellen. Die Übersetzung des Alten Testaments basierte auf dem hebräischen masoretischen Text. Als Sekundärquelle scheint er die Ferrara Bible auf Ladino und die Vetus Latina stark genutzt zu haben. Die Übersetzung des Neuen Testaments basierte auf dem griechischen Textus Receptus. Für das Neue Testament waren die Übersetzungen von Francisco de Enzinas und Juan Pérez de Pineda eine große Hilfe. Auch hier gebrauchte er die Vetus Latina. Daneben verwendete er wohl auch syrische Manuskripte. Seine Übersetzung wurde 1569 in Basel gedruckt. Eine von Cipriano de Valera revidierte Ausgabe, deshalb Reina-Valera-Bibel genannt, erschien 1602 in Amsterdam.[27]
Erste Bibelübersetzungen in der Reformationszeit waren die Severins Bibel von 1529 und 1537, die Nürnberger Bibel von 1540, die Melantrichs Bibel (erschienen 1552, 1557, 1561, 1570 und 1577) und Veleslavíns Bibel von 1613.
Ende des 16. Jahrhunderts entstand mit der Kralitzer Bibel die erste vollständige tschechische Bibelübersetzung, die auf den Grundtexten beruhte. Sie wurde von den Böhmischen Brüdern 1579 bis 1593 in Kralice nad Oslavou übersetzt. Der Kralitzer Psalter wurde 1579 und 1581 veröffentlicht, das Neue Testament im Taschenbuchformat 1596, und der sechste Teil der Kralitzer Bibel, das Neue Testament, konnte 1601 zum zweiten Mal aufgelegt werden. Eine einteilige Kralitzer Bibel wurde 1596 und 1613 erstellt.
Ein Manuálník, ein Manual, das den Kerngehalt der gesamten Bibel umfasste, wurde von Johann Amos Comenius zusammengestellt und 1658 gedruckt.
Zwischen 1677 und 1715 erschien mit der Sanct-Wenceslaus-Bibel, die von Jesuiten übersetzt worden war, die erste tschechische Bibel, die von der katholischen Kirche herausgegeben wurde.[28]
Ungarische Pfarrer, die in Wittenberg bei Martin Luther und Philipp Melanchton studiert hatten, brachten den neuen evangelischen Glauben, der auf einer neueren, freieren Schriftauslegung der Bibel beruhte, nach Ungarn. So nahm auch das Bedürfnis nach einer neuen ungarischen Bibelübersetzung zu. István Bencédi Székely übersetzte 1548 die Psalmen nach einer Vorlage des Basler Humanisten und Hebraisten Sebastian Münster von 1535. 1551 bis 1565 übersetzte ein Team von Gáspár Heltai in Klausenburg die ganze Bibel. Finanziert wurde sie durch Johann Sigismund Zápolya und weitere evangelisch gewordene Adlige. 1565 bis 1567 übersetzte der reformierte Pfarrer Peter Melius Teile des Alten Testaments und das Neue Testament. Er war vorwiegend exegetisch motiviert und teilweise auch durch die in Osteuropa starke rabbinische jüdische Tradition beeinflusst. 1586 erschien ein weiteres Neues Testament von Tamás Félegyhazi in Debrecen, dem reformierten Zentrum Ungarns.
Auch die ab 1570 wirkenden Unitarier Miklos Bogati Fazaka und der Sabbatianer Simon Péchi fertigten eigene Bibel- oder Bibelteilübersetzungen an.
Die katholische Reaktionen auf die evangelischen Bibeln erfolgten durch Jesuiten: Miklós Telegdi legte in seinen Predigten Bibeltexte aus, die 1577 bis 1580 in Wien und Nagyszombat gedruckt wurden. György Káldi übersetzte die ganze Bibel, die nach einem langen katholischen Genehmigungsverfahren 1626 in Wien veröffentlicht werden konnte.
1590 erschien die Vizsoly-Bibel beim Drucker Bálint Mantskont in Vizsoly, die von einer Gruppe um Gáspár Károlyi übersetzt und von Adligen finanziert worden war. Albert Szenci Molnár überarbeitete einige Jahre später die geschätzte Vizsoly-Bibel, die dann 1608 in Hanau und 1612 in Oppenheim gedruckt werden konnte.[29]
Bereits im 19. Jahrhundert wurde ein erneuter Ruf nach leser- und verständnisorientierter Bibelsprache laut. 1819 erschien die Bibelrevision von Johann Friedrich von Meyer („Bibel-Meyer“), der sich um eine sprachliche Modernisierung bemühte, ohne den Charakter der Lutherbibel aufzugeben.
Im Zuge der Erweckungsbewegung nahm die Erstellung der Elberfelder Bibel (NT 1855; AT 1871) Gestalt an, bei der die Wörtlichkeit der Übersetzung Vorrang vor sprachlicher Schönheit hatte.
Leander (eigentl. Johann Heinrich) van Eß sah seine Lebensaufgabe in der Verbreitung der Bibel unter dem katholischen Volk. Seine Übersetzungen beruhen auf der Vulgata (NT 1807) und auf den Ursprachen (AT 1822/1836).
Unter Katholiken war die Bibelübersetzung des Joseph Franz von Allioli, Professor für orientalische Sprachen, weit verbreitet und wurde bis zur Erstellung der Einheitsübersetzung in der Liturgie verwendet (1830–1834). Sie beruht auf der Vulgata, berücksichtigt aber in den Anmerkungen den hebräischen bzw. griechischen Text.
Je nachdem, welches Ziel mit einer Übersetzung hauptsächlich verfolgt wird, entsteht ein Text, der sich einer der vier folgenden Hauptgruppen oder Klassen von Übersetzungen zuordnen lässt. Die Zuordnung ist dann schwierig, wenn die Übersetzer sich mehreren Zielen gleichzeitig verschrieben haben. So nimmt z. B. die Einheitsübersetzung eine Mittelposition zwischen einer philologisch möglichst präzisen und einer kommunikativen, leichter verständlichen Übersetzung ein.
Sie versuchen, in großer Loyalität zum Ausgangstext in die Zielsprache zu übersetzen, und dies möglichst in derselben Form (Strukturtreue). Diese Übersetzungen haben einen wissenschaftlichen Anspruch und sind oft von einem Expertenkollektiv verfasst. Sie geben Aufschluss über die Gründe für im Detail gewählte Formulierungen und machen sie so transparent und nachprüfbar.
Viele moderne Bibelübersetzungen sollen die Bibel einem breiten Leserkreis verständlich machen, zugleich aber auch religiöse und sprachliche Traditionen bewahren.[53] Sie übersetzen daher zum einen in die Alltagssprache ihrer Leser, zum anderen übernehmen sie eingebürgerte theologische Zentralbegriffe wie Evangelium, Taufe, Sünde, Jünger und andere.
Der Ausdruck „Übertragung“ kennzeichnet zumeist eine freiere, nicht primär an der Ursprache, sondern an der Wirkung orientierte Bibelübersetzung. Übersetzungsfachleute verwenden den Ausdruck selten oder gar nicht.
Die oft von Einzelpersonen erstellten „Übertragungen“ sind bewusst subjektiv-eigenwillig, um einen bestimmten Aspekt des Urtextes zu beleuchten: etwa die Übersetzung des Markusevangeliums von Walter Jens. Wieder andere stellen eine mehr künstlerische Auseinandersetzung mit dem Urtext dar, so die Übersetzung von Jörg Zink, die sich stellenweise bereits auf dem Weg zu einer Bearbeitung befindet.
Von Bearbeitungen spricht man, wenn der Inhalt stark angepasst wird. Dabei kann unterschieden werden:
Bearbeitungen sind oft keine Übersetzungen im engeren Sinne, sondern gehen von einer vorhandenen Übersetzung aus. Man bezeichnet sie dann als intralingual („innerhalb derselben Sprache“) oder intrakulturell („innerhalb derselben Kultur“).
Das Ergebnis einer Übersetzung hängt von einer Reihe vorgegebener Einflussgrößen ab:
Bibelübersetzungen sollen eine Brücke von einer fremden, vergangenen Kultur und Denkweise zu modernen Lesern schlagen. Die alten, heute toten Sprachen der Urtexte mit ihrer eigentümlichen Ausdrucksweise (Grammatik, Lexik) stellen hohe Anforderungen an die Übersetzungsarbeit. Im Falle des Alten Testaments kommt erschwerend dazu, dass außerhalb dessen so gut wie keine althebräischen Schriften überliefert sind, die als Vergleichsmaterial dienen könnten.
Neben sprachlichen spielen auch inhaltliche Verständnisschwierigkeiten bei der Übersetzung der Bibel eine Rolle. Schon die biblischen Schriften selbst bezeugen diese mehrfach (z. B. 2 Petr 3,16 EU).
Für AT und NT liegen eine Reihe voneinander abweichender Handschriften vor. Eine Bibelübersetzung setzt daher die Auswahl einer Textversion voraus. Einige Bibelausgaben bieten Varianten aus unterschiedlichen Ursprungstexten als Fußnoten.
Für die hebräische Bibel sind die bedeutendsten Texte der hebräische masoretische Text und die griechische Septuaginta. Der masoretische Text wird in protestantischen Kirchen traditionell als der verlässlichere angesehen. Orthodoxe Kirchen bevorzugen dagegen traditionell die Septuaginta, die bereits eine Übersetzung vom Hebräischen ins Griechische darstellt. Frühere katholische Übersetzer gingen meist von der ersten Fassung der Vulgata aus. Wie Hieronymus nehmen heute auch katholische Übersetzer meist hebräische Ausgangstexte als Grundlage. Moderne wissenschaftliche Übersetzungsarbeit zieht sämtliche verfügbaren antiken Übersetzungen und Bibelhandschriften heran.
Für das NT gibt es eine Vielzahl an Sekundärquellen und Manuskripten, deren wichtigste (Codex Vaticanus, Codex Sinaiticus) aus dem 4. Jahrhundert stammen und seit dem 19. Jahrhundert Grundlage aller traditionellen Übersetzungen sind. Dabei ist nicht gesagt, dass diese ältesten Handschriften auch die verlässlichsten sind. Im 4. Jahrhundert waren die Schriften der Bibel schon relativ weit verbreitet. Signifikante Änderungen des Textes wären – wenn man solche unterstellt – logistisch kaum machbar gewesen, da diese in allen Handschriften der damaligen Welt hätten vorgenommen werden müssen. Man vertraute deshalb auch Handschriften aus späteren Zeiten, wo sie untereinander im Wesentlichen gleich sind, und spricht in diesem Zusammenhang vom „Mehrheitstext“ oder auch „byzantinischen Text“.
Die Schriften der Bibel gelten als die bestüberlieferten Texte des Altertums. Als man 1947 in Qumran Jesaja-Abschriften aus der Zeit vor der christlichen Zeitrechnung fand, enthielten sie nur marginale Abweichungen von dem heute in hebräischen Bibelausgaben stehenden Text.
Die meisten Übersetzungen werden ständig überarbeitet. Bedingt durch den natürlichen Sprachwandel können einst treffende, leichtverständliche Formulierungen in Vergessenheit geraten und müssen deshalb ersetzt werden. Wo Luther „Eidam“ verwendete, steht heute „Schwiegersohn“, statt „Farren“ heißt es „Rind“. Neue linguistische oder historische Erkenntnisse können Überarbeitungen notwendig machen. Nicht zuletzt beeinflussen auch Erfahrungen in der Glaubenspraxis, die mit vorangegangenen Übersetzungen gemacht wurden, spätere Übersetzungen – beispielsweise Luther, der die Glaubenssätze seiner Zeit mit großer Entschlossenheit umzusetzen versuchte, aber daran scheiterte und aus dieser Erfahrung heraus eine Neuinterpretation der Paulusbriefe entwickelte.
Aufgrund der unterschiedlichen Struktur verschiedener Sprachen im Allgemeinen ist eine Eins-zu-eins-Übersetzung nicht möglich. Wie Friedrich Schleiermacher herausstellte, gibt es im Wesentlichen zwei Strategien, mit diesem Problem umzugehen: Entweder passt man den Inhalt an den Leser an und nimmt dadurch Kompromisse in der Genauigkeit in Kauf, oder man verlangt vom Leser, sich an den Inhalt anzupassen und nimmt damit Kompromisse in der Verständlichkeit in Kauf. Man nennt diese Strategien auch „zieltextorientiert“ und „ausgangstextorientiert“ oder „wirkungstreu“ und „strukturtreu“, wobei zu betonen ist, dass „-treu“ hier hauptsächlich die Absicht der Übersetzer meint.[54]
Der ausgangstextorientierte Ansatz stellt die Forderung, den Urtext strukturtreu in Bezug auf Wortwahl (lexikalisch), Wortbau (morphologisch), Satzbau (syntaktisch) oder Sprachklang (phonetisch) wiederzugeben.
Strukturtreue Übersetzungen wollen den Leser in die Lage versetzen, den Text selbst so studieren zu können, als ob er die Originalsprache beherrsche. Dabei wird in Kauf genommen, dass er fremde Begriffe erlernen und sich gegebenenfalls historische Kenntnisse aneignen muss, um den Text zu verstehen. Diesen Nachteil versucht man durch Fußnoten und Anmerkungen, beigefügte Lexika und Kommentare auszugleichen. Da eine kompromisslose Einhaltung des strukturtreuen Ansatzes nicht möglich ist, bergen diese Übersetzungen die Gefahr, dass sich der Leser in einer falschen Sicherheit wiegt, denn gewisse Verluste gegenüber dem Original sind beim Übersetzen unvermeidbar und manche Ausdrücke sind wörtlich übersetzt nicht verständlich oder werden sogar falsch verstanden.
Dem Begriff „strukturtreu“ sind folgende Begriffe untergeordnet:
Der zieltextorientierte Ansatz stellt die Forderung, den Urtext wirkungstreu wiederzugeben. Dabei steht die angenommene beabsichtigte Wirkung im Mittelpunkt, die der Text in der Ausgangssprache und Ausgangskultur hatte. Dieselbe Wirkung wird mit Hilfe der Zielsprache in der Zielkultur angestrebt. Notwendige inhaltliche Entfernung vom Original wird hingenommen, um dem Leser einen leichtverständlichen, gut lesbaren Text zu bieten.
Diese Übersetzungen sind naturgemäß stark von der theologischen und weltanschaulichen Prägung der Übersetzer beeinflusst, da das Ergebnis von deren Interpretation des Originals abhängt. Dies muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, denn so können Übersetzungsvarianten forciert werden, die allgemein anerkannte Glaubenssätze klar zum Ausdruck bringen. Für die theologische Meinungsbildung, die sich auf den exakten Wortlaut der Bibel gründen möchte, eignen sich diese Übersetzungen kaum.
Die Forderung nach Einfachheit und Eindeutigkeit birgt die Gefahr, den Text auch dort zu vereinfachen, wo das Original nicht einfach und nicht eindeutig ist. Dadurch wird dem Leser unter Umständen das falsche Gefühl vermittelt, er habe die betreffende Passage verstanden. Diesen Nachteil versucht man teilweise durch Fußnoten auszugleichen, in denen alternativ ausgangstextorientierte Übersetzungen geboten werden.
Dem Begriff „wirkungstreu“ sind folgende Begriffe untergeordnet:
Die Mischformen stellen Kompromisse zwischen beiden Typen dar, wobei entweder das ausgangstextorientierte oder das zieltextorientierte Prinzip bevorzugt wird und das jeweils entgegengesetzte Prinzip zum Ausgleich der Nachteile herangezogen wird. Ziel ist eine so genannte sinntreue Wiedergabe des Urtextes.
Eine Übersetzung ist … | |||||||
strukturtreu (ausgangstextorientiert) in Bezug auf … | sinntreu (gemischt), dabei … | wirkungstreu (zieltextorientiert), enthält … | |||||
Phonetik (Aussprache) |
Morphologie (Wortbau) |
Syntax (Satzbau, Grammatik) |
Lexik (Wortschatz) |
bevorzugt strukturtreu | bevorzugt wirkungstreu | notwendige Textmodifikation | notwendige und nicht notwendige Textmodifikation |
bearbeitend, wenn … | |||||||
adressatenvariant (richtet sich an eine Zielgruppe, an die sich der Urtext nicht richtete) |
intentions- oder funktionsvariant (verfolgt eine Absicht, die der Urtext nicht verfolgte) |
medienvariant (bedient sich eines anderen Mediums) |
Die Klassifizierung einer Bibelübersetzung[55] ist nur näherungsweise möglich. Auch eine stark wirkungsorientierte Übersetzung ist immerhin insofern strukturtreu, dass sie die biblischen Geschichten in der ursprünglichen Reihenfolge wiedergibt. Eine Interlinearübersetzung ist in Bezug auf die Reihenfolge der Worte strukturtreu, sie kann aber in jeder anderen Hinsicht wirkungsorientiert sein. Sie müsste dann eingrenzend syntaktisch strukturtreu genannt werden. Die als extrem strukturtreu geltende Buber/Rosenzweig-Übersetzung berücksichtigt beispielsweise nach Ansicht von Gelehrten einige strukturelle Phänomene des hebräischen Verbs überhaupt nicht.[56] Selbst die strukturtreueste Übersetzung wird letzten Endes das Ziel verfolgen, dieselbe Wirkung hervorzurufen, wie der Urtext. Die meisten Übersetzungen enthalten im Detail auch bearbeitende Elemente. Man kann deshalb Bibelübersetzungen nur tendenziell klassifizieren. Es stellt sich dabei nicht die Frage, ob sondern inwieweit eine Übersetzung strukturtreu, wirkungstreu oder bearbeitend ist.
Eine Bewertung hängt neben den Erwartungen des Lesers von den Zielen der Übersetzer ab. Strukturtreue Übersetzungen lassen sich in Bezug auf ihre Strukturtreue objektiver bewerten, da die Einhaltung der Vorgaben überprüfbar ist. Bei so genannten wirkungstreuen Übersetzungen kann oft nicht objektiv festgestellt werden, ob die Übersetzung im Detail tatsächlich dieselbe Wirkung bei der Zielgruppe hervorruft, wie das Original in der Ursprungskultur. Insbesondere lässt sich nicht feststellen, ob der Übersetzungsvorschlag begründet, zufällig oder gar willkürlich ist. Theologische Prädispositionen fließen am leichtesten in zieltextorientierte Übersetzungen (beziehungsweise zieltextorientierte Elemente) ein.
Bezeichnung | Jahr | Kurzinfo | Leseprobe – wo nicht anders angegeben, Matthäus 18,23–24 |
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Nestle-Aland (27. Auflage) | 2001 | NT, koine-griechischer Text zum Vergleich | 23 Διὰ τοῦτο ὡμοιώθη ἡ βασιλεία τῶν οὐρανῶν ἀνθρώπῳ βασιλεῖ, ὃς ἠθέλησεν συνᾶραι λόγον μετὰ τῶν δούλων αὐτοῦ. 24 ἀρξαμένου δὲ αὐτοῦ συναίρειν προσηνέχθη αὐτῷ εἷς ὀφειλέτης μυρίων ταλάντων. |
Weber-Gryson Vulgata | 2007 | NT, AT, lateinischer Text zum Vergleich für Vulgataübersetzungen | 23 ideo adsimilatum est regnum caelorum homini regi qui voluit rationem ponere cum servis suis 24 et cum coepisset rationem ponere oblatus est ei unus qui debebat decem milia talenta |
Mondseer Fragmente | 800 | Matthäus, Vulgataübersetzung, altbairische Abschrift eines altrheinfränkischen Originals, fragmentarisch erhalten | Bidiu ist galih *** der uuelta sezzen *** Enti so aer *** |
Althochdeutscher Tatian | 830 | Übersetzung des lateinischen Diatessaron des Tatian von Viktor von Capua, Althochdeutsch | Bidiu gibilidot ist himilo richi manne cuninge ther dar uuolta redea sezzan mit sinen scalcon. Inti mittiu her bigonda redea sezzan, braht uuard imo ein, ther scolta zehen thusunta talentono. (Capitel 99, Satz 1) |
Österreichischer Bibelübersetzer | ca. 1330 | NT + Apokryphen in Harmonisierung mit eigener chronologischer Perikopenreihenfolge (Klosterneuburger Evangelienwerk), AT (Schlierbacher Altes Testament), Vulgataübersetzung + ausführlicher Kommentar, mittelbairisches Mittelhochdeutsch | dauon ist daz himelreich geleicht einē menschn̄ der ein chuͤnig was • vnd wolt reẏtuͤng legē mit seinē knechten • Vnd do er an gehebt het di reytuͤng zelegen • do wart im einer fuͤr pracht d' scholt im zehen tauͤsent phunt lege
[…] der chuͤnig ist vns' herre ih'us xpūs • D' ist chuͤnig himels vnd ertreichs • di reẏtuͤng di er mit vns hat vmb vnser suͤnde • wan̄ alle vnser schulde w'dēt offenleich her fuͤr gezalt • vnd do der chunig begonde reẏten vnser getat vnd vnsereuͤ werch • vnser wort vnd vnser gedanck • wan̄ er selb gesprochn̄ hat • Von allem muͤzigē worte muͤz d' mensch wid' reyten • an dem leczten tage • Ach h're got wi ein swereuͤ reẏtuͤng deuͤ ist • vn̄ deuͤ reẏtuͤng ist iczūt alle tage • mit vns • aber dort wirt vns lon gegeben dar nach vnd wir dē himelischen vater vnd chunig gedint haben wol oder uͤbel […] daz ist der Sprichet Remigius d' vnzelleicher suͤnde schuldig ist Vnd do er niht het da er mit gulte • daz ist daz er niht zeit het sein suͤnde ze puͤzen wan̄ der mensch mag von im selb in schuld vnd in suͤnde wol vallen • er mag ab' von im selb an vnsers h'ren genade niht gepuͤsen Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: dauon ist daz himelreich geleicht eine[m] mensch[e]n der ein ch[ü]nig was • vnd wolt re[y]t[ü]ng lege[n] mit seine[n] knechten • Vnd do er an gehebt het di reyt[ü]ng zelegen • do wart im einer f[ü]r pracht d[er] scholt im zehen ta[ü]sent phunt legen […] der ch[ü]nig ist vns[er] herre ih[e]us [christ]us • D[er] ist ch[ü]nig himels vnd ertreichs • di re[y]t[ü]ng di er mit vns hat vmb vnser s[ü]nde • wa[nn] alle vnser schulde w[er]de[n]t offenleich her f[ü]r gezalt • vnd do der chunig begonde re[y]ten vnser getat vnd vnsere[ü] werch • vnser wort vnd vnser gedanck • wan[n] er selb gesproch[e]n hat • Von allem m[ü]zige[n] worte m[ü]z d[er] mensch wid[er] reyten • an dem leczten tage • Ach h[er]re got wi ein swere[ü] re[y]t[ü]ng de[ü] ist • v[nd] de[ü] re[y]t[ü]ng ist iczu[n]t alle tage • mit vns • aber dort wirt vns lon gegeben dar nach vnd wir de[m] himelischen vater vnd chunig gedint haben wol oder [ü]bel […] daz ist der Sprichet Remigius d[er] vnzelleicher s[ü]nde schuldig ist Vnd do er niht het da er mit gulte • daz ist daz er niht zeit het sein s[ü]nde ze p[ü]zen wa[nn] der mensch mag von im selb in schuld vnd in s[ü]nde wol vallen • er mag ab[er] von im selb an vnsers h[er]ren genade niht gep[ü]sen |
Matthias von Beheim Evangelienbuch | 1343 | Evangelien, Vulgataübersetzung, hallisches Mittel-Mittelhochdeutsch | Darūe ist glich daz riche d' himele. einē meschin eime kunige. d' rechenūge wolde setzin mit sinē knechte. Vn̄ do h' begonde rechenūge zů setzin. Do wart ime einer vorb''cht. d' was schuldic zcen tusēt pfūt.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Daru[mm]e ist glich daz riche d[er] himele. eine[m] meschin eime kunige. d[er] rechenu[n]ge wolde setzin mit sine[n] knechte. Vn[d] do h[er] begonde rechenu[n]ge z[u] setzin. Do wart ime einer vorb[ra]cht. d[er] was schuldic zcen tuse[n]t pfu[n]t. |
Augsburger Pergament-Handschrift | 1350 | NT, Nikodemus-Evangelium, Vulgataübersetzung, Mittelhochdeutsch | Darūb ist geleichet daz riche der himel dem m̅schen eim chünge der sech nūge legen mit sinen chnehten. vn̄ da er begūde rechnūg ze legen. im ist bzaht ainre der scholt zehen tausent pfūt.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Daru[m]b ist geleichet daz riche der himel dem m[en]schen eim chünge der sech nu[n]ge legen mit sinen chnehten. vn[d] da der begu[n]de rechnu[n]g ze legen. im ist bzaht ainre der scholt zehen tausent pfu[n]t. |
Wenzelbibel | 1390–1400 | AT, Vulgataübersetzung, Mittelhochdeutsch (entstanden in Böhmen), Nordbairisch | IN anegenge schepfte got himel vnd erde. Die erde was aber vnnŭcz̆ vnd lere vnd vinsternŭsse warn auf der gestalt der abegrund vn̄ gotes geist wart gefurt auf den wassern.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: IN anegenge schepfte got himel vnd erde. Die erde was aber vnn[u]c[z] vnd lere vnd vinstern[u]sse warn auf der gestalt der abegrund vn[d] gotes geist wart gefurt auf den wassern. (Gen 1, 1) |
Codex Teplensis
(Teplerbibel) |
ca. 1400 | NT, geordnet nach Perikopen, Vulgataübersetzung, Mittelhochdeutsch (entstanden in Böhmen), Nordbairisch | Darū daz reich der himel ist gelich einem man kunig der da wolt gesierzē rede mit seinē knechtē Vn̄ da er begūde ze serzē di rede Da w͠t im ein̉ bracht der solt im X tausēt phunt
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Daru[m] daz reich der himel ist gelich einem man kunig der da wolt gesierze[n] rede mit seine[n] knechten Vn[d] da er begu[n]de ze serze[n] di rede da w[ir]t im eine[r] bracht der solt im X tause[n]t phunt |
Johannes Viler Franken Neues Testament | 1435 | NT, Nikodemus-Evangelium, Bearbeitung der Augsburger Pergament-Handschrift (Vulgataübersetzung), nordbairisches Mittelhochdeutsch (Region Coburg) | Dorvmb ist gleich daz reich der hymel dem menschen ein künig der do wolt rechenung legen mit siniē knechtē und do er begund rechnung legen ym ist bracht einer der ist X tausent pfunt
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Dorvmb ist gleich daz reich der hymel dem menschen ein künig der do wolt rechenung legen mit sinie[n] knechte[n] und do er begund rechnung legen ym ist bracht einer der ist X tausent pfunt |
Mentelin-Bibel | 1466 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Mittelhochdeutsch | Dorumb dz reich der himel gleich eim man künig: der do wolt setzen rechnung mit seinen knechten. Vnd do er begund zesetzen die rede: do wart im einer bracht er solt im·X·M pfunt. |
Zainer-Bibel (Erstausgabe) | 1475 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Mittelhochdeutsch | Darumb das reich d' hymel ist gleych eim mann einem kunig der da wolt setzen rechnung mit seinen knechten. Vn̄ da er begund zesetzen die rechnūg da ward im einer bracht der solt im zechen tausent pfunt.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Darumb das reich d[er] hymel ist gleych eim mann einem kunig der da wolt setzen rechnung mit seinen knechten. Vn[d] da er begund zesetzen die rechnu[n]g da ward im einer bracht der solt im zechen tausent pfunt. |
Kölner Bibel (Niederrheinisch) | 1478 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Niederrheinisch | Darū dat rijk der hemele is gelijk enē mā enē konīge de dar wolde settē rekenīge mit sinē knechtē en̄ do hi begūde to settē de rekenīge: do wart en ene gebracht de was en schuldich ·X·dusēt pūt.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Daru[mme] dat rijk der hemele is gelijk ene[m] ma[nne] ene[m] koni[n]ge de dar wolde sette[n] rekeni[n]ge mit sine[n] knechte[n] ende do hi begu[n]de to sette[n] de rekeni[n]ge: do wart en ene gebracht de was en schuldich ·X·duse[n]t pu[n]t |
Kölner Bibel (Niedersächsisch) | 1478 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Niedersächsisch | Darūme dat rike der hēmele is gelik eme māne eneme koninge de darwolde settē rekenīge mit sinē knechtē vn̄ do he begūde to settē de rekenīge do wa't em ener gebracht de was em X·dusent pūt
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Daru[m]me dat rike der he[m]mele is gelik eme ma[n]ne eneme koninge de darwolde sette[n] rekeni[n]ge mit sine[n] knechte[n] vn[de] do he begu[n]de to sette[n] de rekeni[n]ge do wa[r]t em ener gebracht de was em X·dusent pu[n]t |
Lutherbibel Septembertestament | 1522 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes und ursprüngliches von Martin Luther verwendetes Ostmittel-Frühneuhochdeutsch, evangelisch | Darumb ist das hymelreych gleych eynem konige der mit seynen knechten rechen wolt vn̄ als er anfieng zu reche kam yhm eyner fur der war tzehen tausent pfundt schuldig.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Darumb ist das hymelreych gleych eynem konige der mit seynen knechten rechen wolt vn[d] als er anfieng zu reche[nen] kam yhm eyner fur der war tzehen tausent pfundt schuldig. |
Johannes Bugenhagen Dat nye Testament düdesch (Lutherbibel) |
1523 | sinntreu, Übersetzung des Luthertextes in ein gehobenes Niederdeutsch, evangelisch | Darumme is dat hēmelrike ghelick enē koͤninge de mut synen knechten rekē wolde vn̄ do he begunde to rekenē kam em ein vor de was eme teyn dusent pundt schuͤldich
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Darumme is dat he[m]melrike ghelick ene[m] k[ö]ninge de mut synen knechten reke[nen] wolde vn[d] do he begunde to rekene[n] kam em ein vor de was eme teyn dusent pundt schüldich |
Hieronymus Emser | 1527 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Ober-Frühneuhochdeutsch, katholische Korrekturbibel | Darumb ist das hymelreich vergleicht einem koͤnig der mit seinen knechten rechnen wolt vnd als er anfieng zu rechnen kam yhm eyner fur der war zcehentausent pfundt schuldig |
Zürcher Bibel (Froschauer-Bibel) | 1531 | NT, AT, protestantisch, sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, teils von Luthers Ostmittel-Frühneuhochdeutsch und der Zürcher hochalemannischen Mundart geprägtes Frühneuhochdeutsch | Darum̄ ist das himmelreich gleich einem Künig der mit seinen knechten rechnen wolt. Vnd als er anfieng zerechnen kam jm einer für der was zaͤhentausent pfund schuldig.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Darum[b] ist das himmelreich gleich einem Künig der mit seinen knechten rechnen wolt. Vnd als er anfieng zerechnen kam jm einer für der was z[ä]hentausent pfund schuldig. |
Ottheinrich-Bibel | 1530–1532 | NT, Prachthandschrift mit Text basierend auf der Augsburger Pergament-Handschrift (Vulgataübersetzung), Frühneuhochdeutsch | Darvmb so ist tzů geleicht das reich der himel einem menschen: der da wolt rechnūg legen mit seinen knechten. Vnd da er auhůb rechnūg tze legen: da ward ÿm ainer für pracht der was schuldig tzechen tausent pfunt.
Umschrift ohne heute ungebräuchliche diakritische Zeichen und Abbreviaturen: Darvmb so ist tz[u] geleicht das reich der himel einem menschen: der da wolt rechnu[n]g legen mit seinen knechten. Vnd da er auh[u]b rechnu[n]g tze legen: da ward [j]m ainer fu[e]r pracht der was schuldig tzechen tausent pfunt. |
Dietenberger-Bibel | 1534 | NT, AT, Vulgataübersetzung, Ober-Frühneuhochdeutsch, katholische Korrekturbibel | Darumb ist das hymmelreich vergleicht einem koͤnig der mit seinen knechtenn rechnenn wolt vnnd als er anfieng zů rechnen kam jm einer für der war im zehentausent pfundt schuͤldig |
Lutherbibel | 1534, 1545 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes und ursprüngliches von Martin Luther verwendetes Ostmittel-Frühneuhochdeutsch, evangelisch | Darumb ist das Himelreich gleich einem Koͤnige der mit seinen Knechten rechnen wolt. Vnd als er anfieng zu rechnen Kam jm einer fur der war jm zehen tausent Pfund schuͤldig. |
Johannes Bugenhagen Biblia: Dat ys: De gantze Hillige Schrifft (Lutherbibel) |
1545 | sinntreu, Übersetzung des Luthertextes in ein gehobenes Niederdeutsch, evangelisch | Daruͤmme ys das Hemmelryke gelyck einem Koͤninge de mit synen Knechten rekenen wolde. Vnd alse he anhoͤfft tho rekenende quam em ein voͤr de was em tein dusent Punt schuͤldich. |
Piscator-Bibel | 1604/06 | NT, AT, strukturtreu, mit Erklärungen und Lehren am Kapitelende, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ober-Frühneuhochdeutsch, evang.-reformiert |
Darumb ist das himmelreich gleich einem koͤnig der mit seinen knechten rechnen wolt. Vnd als er anfieng zu rechnen ward ihm einer fuͤrgebraacht der war ihm zehen tausent talent schuldig. […] Erklärung des XVIII. Cap. […] 24 Zehen tausent talent] Ain talent hielt sechtzig pfund. Zehen tausent talent hielten sechtzighundert tausent Frantzoͤsischkronen. |
Berleburger Bibel | 1732 | NT, AT, pietistisch, sehr ausführliche Kommentierung zu jedem Vers, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Koͤnigreich der Himmel verglichen einem menschlichen Koͤnig, der mit seinen Knechten Rechnung halten wollte. Darum ist das Koͤnigreich der Himmel)die Kirche Christi, aber das Regiment Gottes in der Kirche durch sein Wort und Geist verglichen)die Verfassung des Gnaden-Reichs und des himmlischen Berufs ist schon im Himmel vor GOtt mit nichts anders verglichen worden, als mit Einem menschlichen Koͤnig)welches sich gar trefflich auf Christum schicket, dessen Reich der Gnaden ein Abriß ist von dem Himmelreich oben: der mit seinen Knechten)und Unterthanen gewiß genug auch Rechnung halten)und Untersuchung anstellen wird, wie ein ieder hier auf Erden hausgehalten.
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van Eß | 1840 | NT, AT, katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum verhaͤlt es sich mit dem himmlischen Reiche wie mit einem Koͤnige, der mit seinen Dienern abrechnen wollte. Als er anfing abzurechnen, kam einer vor ihn, der ihm zehntausend Talente schuldig war. |
Lutherbibel, revidiert d. Johann Friedrich von Meyer | 1819 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch | Darum ist das Himmelreich gleich einem Koͤnige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehen tausend Pfund schuldig. |
Allioli-Bibel | 1830 | NT, AT, katholisch, Vulgataübersetzung unter Berücksichtigung der Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Himmelreich einem Könige gleich, der mit seinen Knechten Rechenschaft halten wollte. Als er zu rechnen anfing, brachte man ihm einen, der ihm zehntausend Talente schuldig war. |
Leopold Zunz | 1838 | AT, strukturtreu, jüdisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war öd’ und wüst, und Finsterniß auf der Fläche des Abgrundes, und der Geist Gottes schwebend über der Fläche der Wasser. Gen 1, 1f |
Elberfelder Bibel | 1855 | NT, strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, evangelisch, Neuhochdeutsch | Deswegen ist das Reich der Himmel verglichen worden mit einem Könige, welcher mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, ward Einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete; |
Zürcher Bibel | 1868/92 | strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Neuhochdeutsch, evang.-reformiert | Darum ist das Reich der Himmel gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig. |
Elberfelder Bibel | 1905 | strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, evangelisch, Neuhochdeutsch | Deswegen ist das Reich der Himmel einem Könige gleich geworden, der mit seinen Knechteng abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete.
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Schlachter-Bibel (Miniaturbibel) | 1905 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, evangelisch, Neuhochdeutsch | Darum ist das Himmelreich gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, ward einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig. |
Lutherbibel | 1909 „Glarner Familienbibel“ | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch-reformiert | Darum ist das Himmelreich gleich einem Könige, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Als er aber anfing zu rechnen, ward einer vor ihn geführt, der war ihm 10 000 Talente schuldig. |
Johann Friedrich Karl Leonhard Tafel | 1911 | NT, AT, pietistisch / Swedenborgianer, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Reich der Himmel gleich einem Menschen, einem Könige, der mit seinen Knechten Rechnung abhalten wollte. Da er aber anfing abzurechnen, ward einer vor ihn gebracht, ein Schuldner von zehntausend Talenten. |
Lutherbibel | 1912 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch | Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, kam ihm einer vor, der war ihm zehntausend Pfund schuldig. |
Ludwig Albrecht | 1920 | NT, Übersetzung aus der Ursprache (Koine-Griechisch) Neuhochdeutsch | Darum* gleicht das Himmelreich einem Könige, der mit seinen Dienern** abrechnen wollte. Als er mit der Abrechnung begann, ward ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente*** schuldig war.
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Zürcher Bibel | 1931 | strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Neuhochdeutsch, evang.-reformiert | Deshalb ist das Reich der Himmel gleich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig. |
Henne-Rösch Bibel
(Schöningh-Bibel) |
1932–1935 | NT, AT, katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist es mit dem Himmelreiche wie mit einem Könige, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er damit begann, wurde ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente schuldig war.
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Johannes Greber | 1937 | NT, wirkungstreu, nicht notwendige Modifikationen, spiritistischer Hintergrund, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Es geht in diesem Falle im Jenseits ähnlich, wie bei einem irdischen König, der mit seinen Beamten abrechnen wollte. Als er mit der Abrechnung begann, wurde ihm zuerst einer vorgeführt, der ihm vierzig Millionen Mark schuldig war. |
Dr guet Bricht us dr Bible uf Baselbieterdütsch | 1940 | NT-Auszüge, Übersetzung aus deutschen Quellen, Basellandschäftlerdeutsch (Hochalemannisch) | Dorum isch's mit im Himmelrych glychlig as wie by dem König, wo mit syne Verwalteren abgrechnet het. Und won er agfange het abrechne, isch ein drby gsi, dä isch em e Millione schuldig gsi. |
Menge-Bibel | 1940 | sinntreu, bevorzugt strukturtreu, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Himmelreich einem König vergleichbar, der mit seinen Knechten (Dienern oder Beamten) abrechnen wollte. Als er nun mit der Abrechnung begann, wurde ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente **) schuldig war.
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Henry Einspruch
דער ברית חדשה Umschrift: Der Bris Chadoscheh |
1941 | NT, lutherisch, Hebrew-Christian Bewegung, Übersetzung aus deutschen Quellen, Jiddisch (Jüdischdeutsch) |
דֶערִיבֶּער אִיז דָאס מַלְכוּת־שָׁמַיִם גֶעגְלִיכְן צוּ אַ מֶלֶךְ,* וָואס הָאט גֶעוָואלְט מַאכְן אַ חֶשְׁבּוֹן מִיט זֵיינֶע קְנֶעכְט. אוּן אַז עֶר הָאט אָנגֶעהוֹיבְּן צוּ חֶשְׁבּוֹנֶען, הָאט מֶען צוּ אִים גֶעבְּרַאכְט אֵיינֶעם, וָואס אִיז אִים שׁוּלְדִיק גֶעוֶוען צֶען טוֹיזֶעט** טַאלַאנְטְן***.
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Tur-Sinai | 1954 | AT, jüdisch, strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war bloß und bar, Dunkel lag über dem Grund, und Gottes Windhauch wehte über die Wasser. Gen 1,1 |
Herder-Bibel | 1935–1955 | sinntreu (bevorzugt strukturtreu), katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deshalb ist es mit dem Himmelreich wie mit einem König, der Abrechnung halten wollte mit seinen Knechten. Da er nun anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der zehntausend Talente schuldig war. |
Lutherbibel | 1956 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch | Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten rechnen wollte. Und als er anfing zu rechnen, kam vor ihn einer, der war ihm zehntausend Pfund schuldig. |
Hans Bruns | 1959 | NT, AT, evangelisch, mit zahlreichen Kommentaren, Übersetzung aus den Ursprachen, modernes Neuhochdeutsch | Darum gleicht die Königsherrschaft der Himmel einem König, der mit seinen Dienern abrechnen wollte. Als er damit begann, kam einer vor ihn, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig.
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Buber/Rosenzweig (Die Schrift) | 1926–1962 | AT, jüdisch, strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Die Erde aber war Irrsal und Wirrsal. Finsternis über Urwirbels Antlitz. Braus Gottes schwingend über dem Antlitz der Wasser. Gen 1,1f |
Friedrich Pfäfflin | 1938, 1965 | NT, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deswegen [sage ich ja] ist es beim Himmelreich wie bei einem Könige, der seine Diener zur Rechenschaft zog. Als er damit begann, kam einer vor ihn, der ihm eine riesige Summe schuldig war. |
Jörg Zink | 1965 | AT in Auszügen, NT, wirkungstreu, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | So geschieht’s auch in Gottes Reich. Deshalb ist es vergleichbar mit einem Herrscher, der mit seinen Untergebenen Abrechnung halten wollte. Als er zusammenzurechnen begann, stieß er auf einen, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. |
Gute Nachricht | 1970 | NT, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet, handelt er wie ein König, der mit den Verwaltern seiner Güter abrechnen wollte. Gleich zu Beginn brachte man ihm einen Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. |
Ulrich Wilckens | 1970 | NT, sinntreu, lutherisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Himmelreich mit einem König zu vergleichen, der mit seinen Bediensteten abrechnen wollte. Wie er nun mit der Abrechnung begann, wurde ihm einer vorgeführt, der schuldete ihm zehntausend Talente.²
² 1 Talent = 6000 Denare = ungefähr 5000 Mark. |
Pattloch-Bibel | 1955/56, 1962/79 | AT, NT, katholisch (Vinzenz Hamp, Meinrad Stenzel, Josef Kürzinger), Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch |
Darum gleicht das Himmelreich einem König, der Abrechnung halten wollte mit seinen Knechten. Als er mit der Abrechnung begann, brachte man ihm einen, der ihm zehntausend Talente schuldig war. [Dazu folgende Erklärung am Ende des Kapitels:] 24: »Zehntausend Talente« sind nach unseren Werten etwa 50 Millionen Goldmark, hundert Denare etwa 80 Goldmark. »Knecht« bedeutet daher hier, wie auch sonst öfter, einen hochgestellten Verwaltungsbeamten. |
Einheitsübersetzung | 1962–1980 | NT, AT, sinntreu, gehobenes Neuhochdeutsch, katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, NT und Psalmen ökumenisch erarbeitet und von den Evang. Kirchen anerkannt, im liturgischen Gebrauch | Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.*
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Ds Nöie Teschtamänt Bärndütsch | 1984 | NT, AT nur Teile, sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, Berndeutsch | Mit Gottes Rych isch es drum eso: E Chünig uf der Wält het mit synen Aagstellte wellen abrächne. Won er het aafa abrächne, het men eine zuen im bbracht, won ihm meh als a Million isch schuldig gsi. |
Lutherbibel | 1984 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch | Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig. |
Münchener Neues Testament | 1988 | NT, katholisch, bedingt konkordant, Übersetzung aus der Ursprache (Koine-Griechisch), Neuhochdeutsch | Deshalb wurde verglichen das Königtum der Himmel einem Menschen, einem König, der Abrechnung halten wollte mit seinen Sklaven. Als er aber begann (sie) abzuhalten, wurde hingebracht zu ihm einer, ein Schuldner von zehntausend Talenten. |
Neue-Welt-Übersetzung | 1986 | strukturtreu, nach der rev. englischen Ausgabe von 1984 unter Berücksichtigung der Ursprachen als Übersetzung der Zeugen Jehovas, Neuhochdeutsch | Darum ist das Königreich der Himmel einem Menschen, einem König, gleich geworden, der mit seinen Sklaven abrechnen wollte. Als er mit der Abrechnung anfing, wurde ein Mann hereingebracht, der ihm zehntausend Talente [=60 000 000 Denare]* schuldete.
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David H. Stern | 1989 | NT, messianisch-jüdisch, Neuhochdeutsch nach der englischen Ausgabe, sinntreu | Deshalb kann das Reich des Himmels mit einem König verglichen werden, der beschloss, mit seinen Verwaltern abzurechnen. Sogleich führten sie einen Mann vor, der ihm viele Millionen schuldete, |
Fridolin Stier | 1989 | NT, strukturtreu (bis hin zur Formatierung der Absätze), katholisch, Übersetzung aus der Ursprache (Koine-Griechisch), Neuhochdeutsch | Darum: Mit dem Königtum der Himmel ist es gleich wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er rechnen wollte, war ihm einer vorgeführt, der ihm zehntausend Talente schuldete. |
Neue Genfer Übersetzung | 1990
(Hier zitiert nach der Ausgabe von 2009.) |
sinntreu, Tendenz zu strukturtreu, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ‚hört dieses Gleichnis‘: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der mit den Dienern, die seine Güter verwalteten,k abrechnen wollte. Gleich zu Beginn brachte man einen vor ihn, der ihm zehntausend Talentel schuldete.
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Simon-Bibel (auch Traubensaft-Bibel) | 1976 - 1. Auflage
1990 - 2. verbesserte Auflage (Eigenverlag) |
strukturtreu, alternative Übersetzungsmöglichkeiten angegeben, mit Kommentaren, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum wird das Reich der Himmel einem Menschen, einem König, verglichen, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde ihm einer vorgeführt, ein Schuldner von zehntausend Talenten. |
Elberfelder Bibel | 1991 | sinntreu, bevorzugt strukturtreu, evangelisch, Lesbarkeit stark verbessert gegenüber 1905, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deswegen ist es mit dem Reich5 der Himmel wie6 mit einem König, der mit seinen Knechten7 abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente8 schuldete.
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Konkordantes Neues Testament | 1995 | NT, konkordant, strukturtreu bzgl. Wortschatz, Füllworte in Dünndruck, Konkordanz im Anhang, Übersetzung aus der Ursprache (Koine-Griechisch), Neuhochdeutsch | Deshalb gleicht das Königreich der Himmel einem Menschen, einem König, der mit seinem Sklaven abrechnen wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde ein Schuldner über zehntausend Talente zu ihm gebracht. |
Hoffnung für alle | 1996 | NT, AT, wirkungstreu, z. T. nicht notwendige Modifikationen, freie Übertragung, Übersetzung aus den Ursprachen, modernes Neuhochdeutsch | Man kann das Reich Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. |
Zürcher Bibel | 1996 | NT+Ps, strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Neuhochdeutsch, evang.-reformiert | Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er abzurechnen begann, wurde einer vor ihn gebracht, der ihm zehntausend Talente schuldig war. |
Gute Nachricht Bibel | 1997 | ökumenisch, wirkungstreu, mit notwendigen Modifikationen, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Jesus fuhr fort: Macht euch klar, was es bedeutet, dass Gott angefangen hat, seine Herrschaft aufzurichten! Er handelt dabei wie jener König, der mit den Verwaltern seiner Güter abrechnen wollte. Gleich zu Beginn brachte man ihm einen Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. |
DaBhaR-Übersetzung (Die Geschriebene) | 1998 | streng konkordant und strukturtreu bzgl. Lexik, Syntax und Morphologie, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deshalb wurde gleichgesetzt die Regentschaft der Himmel einem Menschen, einem Regenten, der willens war, in Bezug auf ein Rechnunglegen Zusammenerhebungen* zu machen* mit seinem Sklaven. Indem er aber anfing, Zusammenerhebungen zu machen, wurde zu ihm ein Schuldner vieler* TALANTA gebracht.
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Lutherbibel | 1912, überarbeitet 1998 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch | Darum ist das Himmelreich gleich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Talente schuldig. |
Klaus Berger und Christiane Nord | 1999 | NT und frühchristliche Schriften, wirkungstreu, katholisch, sortiert nach vermuteter Entstehungszeit, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Mit der Herrschaft Gottes ist es wie mit einem König, der mit seinen Sklaven Abrechnung hielt. Gleich zu Beginn wurde ihm einer vorgeführt, der zehntausend Denar Schulden hatte. |
Jörg Zink | 2000 | AT in Auszügen, NT, wirkungstreu mit Modifikationen, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Denn es geht bei Gott zu wie bei einem König, der mit den Verwaltern seiner Güter abrechnen wollte. Kaum hatte die Abrechnung begonnen, da brachte man ihm einen, der zehntausend Zentner Silber schuldig geblieben war. |
Heinz Schumacher | 2002 | strukturtreu, evangelisch, freikirchlich, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Königreich der Himmel einem König gleich²⁷, der mit seinen Knechten²⁸ abrechnen wollte. Als er nun mit der Abrechnung begonnen hatte, wurde einer zu ihm gebracht, der (ihm) 10 000 Talente²⁹ schuldig war.
²⁷ w. einem Menschen, einem König, gleichgemacht worden ²⁸ w. einem Sklaven (so auch V.26–33). Solche konnten als Beamte o. Statthalter tätig sein. ²⁹ Eine riesige Schuldsumme von etwa 25 Millionen Euro. Zum Vergleich: Das Jahresgehalt von Herodes Antipas betrug etwa 2000 Talente = 0,5 Millionen Euro (F. Rienecker). |
De Bibel | 2003 | AT, NT, Mennonitisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Plautdietsch (Niederpreußisch der Russlandmennoniten) | Daut Himmelrikj es met een Kjennich to vejlikjen, dee met siene Schildna veräakjnen wull. Un aus hee aunfunk to veräakjnen, wort eena ver am jebrocht, dee am väle dusende* schuldich wia.
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Elberfelder Übersetzung, Edition CSV Hückeswagen | 2003 | strukturtreu, evangelisch, Lesbarkeit gegenüber der Ausgabe von 1905 moderat verbessert, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deswegen ist das Reich der Himmel einem König gleich geworden, der mit seinen Knechten° Abrechnung halten wollte. Als er aber anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente schuldete.
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Hoffnung für alle | 2002 | NT, AT, Revision der Ausgabe von 1996; neue Rechtschreibung, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Man kann die neue Welt Gottes mit einem König vergleichen, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. Zu ihnen gehörte ein Mann, der ihm einen Millionenbetrag schuldete. |
Neues Leben | 2002 | AT, NT, sinntreu, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deshalb kann man das Himmelreich mit einem König vergleichen, der beschlossen hatte, mit seinen Bediensteten, die von ihm Geld geliehen hatten, abzurechnen. Unter ihnen war auch einer, der ihm sehr viel Geld* schuldete.
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Herder-Bibel | Revision 2005 | sinntreu (bevorzugt strukturtreu), katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deshalb ist es mit dem Himmelreich wie mit einem König, der mit seinen Knechten Abrechnung halten wollte. Als er nun begann abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der zehntausend Talente schuldig war. |
Bibel in gerechter Sprache | 2006 | AT mit Apokryphen und NT, intentionsvariant, beeinflusst von feministischer Theologie, jüdisch-christlichem Dialog und Befreiungstheologie[57]; teilweise adressatenvariant; in den Grenzen der Übersetzerintentionen wirkungstreu. nur von Teilen der Evangelischen Kirche unterstützt, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch |
Deshalb ist die °Welt Gottes mit folgender Geschichte von einem Menschenkönig zu vergleichen, der mit seinen °Sklaven(638) abrechnen wollte. Als er mit der Abrechnung begann, wurde ihm einer vorgeführt, der schuldete 10.000 Talente.
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Volxbibel | 2006 | NT, adressatenvariante Bearbeitung mit inhaltlichen Modifikationen, Übersetzung aus deutschen Quellen, jugendorientiertes modernes Neuhochdeutsch | Das Reich, wo Gott das Sagen hat, kann man auch gut vergleichen mit einem Bundeskanzler, der mit seinem Finanzminister den Etat ausrechnen will. Da kam so ein Unternehmer vorbei, der hatte beim Staat sehr hohe Schulden, die er nicht mehr bezahlen konnte, er war total pleite. |
Zürcher Bibel | 2007 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Neuhochdeutsch, evang.-reformiert | Darum ist es mit dem Himmelreich wie mit einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Als er abzurechnen begann, wurde einer vor ihn gebracht, der ihm zehntausend Talent schuldig war. |
Das Buch (Roland Werner) | 2009 | NT, wirkungstreu, nicht notwendige Textmodifikationen, Übersetzung aus der Ursprache (Koine-Griechisch), Neuhochdeutsch | Ich gebe euch einen Vergleich für die neue Wirklichkeit Gottes. Ein Herrscher wollte seinen wirtschaftlichen Angelegenheiten mit seinen Untergebenen abrechnen. Gleich zu Anfang wurde einer zu ihm gebracht, dessen Schuld sich auf mehrere Millionen Silbermünzen angehäuft hatte. |
Das neue Testament und die Psalmen, Herbert Jantzen, Psalmen: Thomas Jettel | 2009 | NT und Psalmen, strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, mit Parallelstellen, Fußnoten, Erklärungen griechischer Wörter: fürs Selbststudium ohne Kenntnisse der Ursprachen, Neuhochdeutsch | Deswegen wurde das Königreich der Himmel mit einem Menschen verglichen, einem König, der mit seinen leibeigenen Knechten eine Abrechnung vornehmen wollte. Als er anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente* schuldete.
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NTR (Roth) | 2009 | NT, sinntreu, leicht erweitert, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum kann man das Königreich der Himmel mit einem König vergleichen, der mit seinen Knechten Abrechnung halten wollte. Als er aber anfing, die Rechenschaftsberichte zu prüfen, brachte man einen zu ihm, der Schuldner über zehntausend Talente war. |
Willkommen daheim Fred Ritzhaupt |
2009 | NT, Layout wie übliches Buch, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | „Stell dir vor, ein König hatte sich eines Tages entschieden, mit seinen Dienern und Verwaltern abzurechnen. Als er gerade mitten in dieser Arbeit war, brachte man einen Verwalter vor ihn, der Schulden in Höhe von 10.000 Talenten* gemacht hatte.“
* 1 Talent war zur Zeit Jesu eine große Menge Geld – etwa 5.000 Euro –, in Jesu Gleichnis hatte also der Verwalter etwa 50 Mio. Euro veruntreut. Demgegenüber schuldete der Untergebene ihm 100 Denare (Silbergroschen), etwa 60 Euro. |
Neue evangelistische Übersetzung – NeÜ bibel.heute | 2010 | NT 2004, AT 2010, sinntreu, Orientierung am Grundtext, bewusst simples modernes Neuhochdeutsch, Übersetzung aus den Ursprachen, evangelisch, freikirchlich | Deshalb ist es mit dem Reich, das der Himmel regiert, wie mit einem König, der von seinen Dienern Rechenschaft verlangte. Gleich am Anfang brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente* schuldete.
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Di Heilich Shrift | 2013 | NT, AT, Übersetzung aus den Ursprachen, Pennsylvaniadeutsch | Fasell kann ma's Himmel-Reich fagleicha zu en kaynich vo sacha uf sedla hott vella mitt sei shaff-leit. Vo eah ohkfanga hott uf zayla, voah aynah zu eem gebrocht es eem dausends un dausends funn dawlah shuldich voah. |
Hoffnung für alle | 2015 | Revision der Ausgabe von 2002 unter Beachtung neuster Forschungsergebnissen und Leserrückmeldungen, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Denn mit Gottes himmlischem Reich ist es wie mit einem König, der mit seinen Verwaltern abrechnen wollte. Als Erstes wurde ein Mann vor den König gebracht, der ihm einen Millionenbetrag¹ schuldete.
¹ Wörtlich: zehntausend Talente. – Ein unvorstellbar großer Geldbetrag, der etwa 200.000 Jahresgehältern eines damaligen Tagelöhners entsprach. |
Einheitsübersetzung | 2016 | NT, AT, sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen unter Berücksichtigung mancher Vulgatatraditionen, gehobenes Neuhochdeutsch, katholisch | Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Knechten Rechenschaft zu verlangen.* Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war.
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Lutherbibel | 2017 | sinntreu, Übersetzung aus den Ursprachen, gehobenes Ostmittel-Neuhochdeutsch, evangelisch, im liturgischen Gebrauch | Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihm zehntausend Zentner Silber schuldig. |
D' Bibel op Lëtzebuergesch | 2018 | NT, katholisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Luxemburgisch (Moselfränkisch) | Dowéinst ass d’Himmelräich ze vergläiche mat engem Kinnek, deen d’Ofrechnung mat senge Kniecht maache wollt. Wéi hien ugefaang hat mat Ofrechnen, ass ee bei hie bruecht ginn, deen him 10.000 Talenter* schëlleg war.
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Neue-Welt-Übersetzung Revidierte Version | 2018 | strukturtreu/sinntreu nach der rev. englischen Ausgabe von 2013 unter Berücksichtigung der Ursprachen als Übersetzung der Zeugen Jehovas, Neuhochdeutsch | Mit dem Königreich des Himmels ist es nämlich wie mit einem König, der mit seinen Sklaven die Abrechnung machen wollte. Als er mit der Abrechnung anfing, wurde ein Mann zu ihm gebracht, der ihm 10 000 Talente schuldete.
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Neue-Welt-Übersetzung Studienausgabe Revidierte Version | 2019 | strukturtreu/sinntreu nach der rev. englischen Ausgabe von 2013 unter Berücksichtigung der Ursprachen als Übersetzung der Zeugen Jehovas, Neuhochdeutsch | Mit dem Königreich des Himmels ist es nämlich wie mit einem König, der mit seinen Sklaven die Abrechnung machen wollte. Als er mit der Abrechnung anfing, wurde ein Mann zu ihm gebracht, der ihm 10 000 Talente schuldete.
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Menge 2020 | Revision 2019, 2. Aufl. 2020 | sinntreu, bevorzugt strukturtreu, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Darum ist das Himmelreich einem König vergleichbar, der mit seinen Knechteni abrechnen wollte. Als er nun mit der Abrechnung begann, wurde ihm einer vorgeführt, der ihm 10 000 Talentej schuldig war.
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BasisBibel | 2005–2021 | NT, AT, evangelisch, Übersetzung aus den Ursprachen, einfaches, modernes Neuhochdeutsch | Jesus* fuhr fort: »Das Himmelreich** gleicht einem König,der mit den Verwaltern seiner Güter abrechnen wollte. Gleich zu Beginn wurde einer zu ihm gebracht,der ihm 10.000 Talente*** Silber schuldete.«
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Die Bibel in deutscher Fassung | 2022 | strukturtreu, Übersetzung aus den Ursprachen, mit Parallelstellen und Fußnoten, Neuhochdeutsch | Deswegen wurde das Königreich der Himmel mit einem Menschen verglichen, einem König, der mit seinen leibeigenen Knechten eine Abrechnung vornehmen wollte. Als er anfing abzurechnen, wurde einer zu ihm gebracht, der zehntausend Talente* schuldete.
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Offene Bibel | 2009ff | ökumenisches Internetprojekt, Eingeteilt in Studienfassung, Lesefassung und Leichte Sprache, unvollständig, CC BY-SA 3.0 Lizenz, Übersetzung aus den Ursprachen, Neuhochdeutsch | Studienfassung: Darum gleicht (es verhält sich mit… wie…) die Königsherrschaft der Himmel einem König, der abrechnen wollte mit seinen Dienern〈j〉 als er aber begann (anfing)〈k〉 abzurechnen wurde ihm gebracht (vorgeführt) ein Schuldner zehntausender Talente.
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Die verschiedenen Ansätze und Methoden sowie die Herausforderungen von Bibelübersetzungen werden in Deutschland in mehreren Bibelmuseen thematisiert, u. a. im Bibelmuseum Münster oder in der Bibelgalerie Meersburg. Darüber hinaus behandelt die Dauerausstellung Luther und die Bibel im Lutherhaus Eisenach sowohl die Geschichte der Lutherbibel als auch ideologisch motivierte Bibelübersetzungen seit dem 18. Jahrhundert.[58]
Übersichten
Texte deutschsprachiger Bibelübersetzungen
Bezeichnung | Domain | Anzahl ≈ | Besonderheiten |
---|---|---|---|
Textangebot der Apostolischen Pfingstgemeinde | bibel-aktuell.org | 5 | Texte älterer Ausgaben: Luther 1545, Luther 1912, Schlachter 1951, Elberfelder 1871 |
Bibleserver | bibleserver.com | 53 | 12 deutschsprachige (Luther 2017, Elberfelder, Hfa, Schlachter 2000, Züricher, NGÜ, Gute Nachricht, Einh. Ü., Neues Leben, Neue evang. Ü., Menge, Das Buch) und andere Sprachen: Latein, Hebräisch, Englisch, Türkisch und viele mehr |
Bibelportal der Deutschen Bibelgesellschaft | die-bibel.de | 16 | 9 deutschsprachige (Luther 2017, Luther 1984, Luther 1912, Gute Nachricht, NGÜ, BasisBibel, Einh. Ü., Menge, Züricher, Hoffnung für Alle), 3 englische Übersetzungen (King James, English Standard, New International Version) sowie in Althebräisch, Altgriechisch und Latein |
Bibelportal des Katholischen Bibelwerks | bibelwerk.de | 1 | Einheitsübersetzung |
CID - christliche internet dienst GmbH | bibel-online.net | 8 | 7 deutsche (Luther 1545, Luther 1912, Elberfelder 1905, Schlachter 1951, Neue Evangelische, Interlinearübersetzung) und die Biblia Hebraica |
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