Beuroner Kongregation
Benediktiner-Kongregation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Beuroner Benediktiner-Kongregation (lat. Congregatio Beuronensis Ordinis Sancti Benedicti) ist ein Zusammenschluss von größtenteils im deutschsprachigen Raum angesiedelten Benediktinerklöstern, dem sowohl Männer- als auch Frauenklöster angehören. Die Kongregation steht unter dem Patronat des heiligen Martin von Tours.
Ursprung der Beuroner Kongregation ist das 1863 durch Maurus Wolter OSB und Placidus Wolter OSB gegründete Kloster Beuron als heutige Erzabtei des Verbundes. Bereits die ersten Deklarationen von 1866 hatten eine Ausweitung auf eine Kongregation im Blick. Nach der weiteren Gründung von Maredsous (Belgien) wurden 1873 die ersten Konstitutionen der Beuroner Kongregation von Rom bestätigt. Weitere Gründungen im Ausland erfolgten in der Zeit des Kulturkampfes, als die Gemeinschaft aus Beuron vertrieben wurde. 1868 übernahm die Kongregation das Prager Emmauskloster. Nach Beendigung des Kulturkampfes konnten in den folgenden Jahrzehnten weitere Klöster in Deutschland gegründet werden, so 1893 Maria Laach, 1904 Gerleve, 1919 Grüssau in Schlesien, 1920 Neresheim, 1922 Weingarten, 1926 Neuburg und andere. Die letzten Gründungen waren die Wiederbesiedlung der Abtei Tholey 1949 und die Neugründung von Kloster Nütschau durch Gerleve 1951.
Auch im Ausland engagierte sich die Kongregation weiterhin, unter anderem in Belgien, Österreich, Portugal, Brasilien und Japan; 1906 wurde die Dormitio-Abtei in Jerusalem gegründet. Die Gründungen außerhalb von Deutschland und Österreich trennten sich später, oft aus politischen Gründen, von der Beuroner Kongregation.
Als erstes Frauenkloster der Kongregation wurde 1889 die Abtei St. Gabriel in Prag gegründet, die 1920 nach Bertholdstein in der Steiermark verlegt wurde; es folgten 1893 Maredret in Belgien und 1904 die Abtei St. Hildegard in Eibingen und 1924 die Abtei St. Erentraud, Kellenried. Neuere Gründungen sind Kloster Engelthal (gegründet 1962) und Kloster Marienrode (gegründet 1988). Weitere Frauenklöster wurden als schon bestehende Gemeinschaften in die Beuroner Kongregation aufgenommen.
Zu Beginn stand die Kongregation unter der Leitung des Abtes von Beuron, der als Erzabt der Kongregation fungierte. Der Abstimmung untereinander und der Regelung anstehender Fragen diente das Generalkapitel, zu dem die amtierenden Äbte in größeren Abständen zusammenkamen. Dieses System war stark zentralistisch ausgerichtet; so mussten alle Klöster der Kongregation Klosterbräuche, Tagesablauf, Gottesdienstzeiten und -formen so übernehmen, wie sie von Beuron vorgegeben wurden. Das Erzabt-System wurde 1936 durch das Abtpräses-System abgelöst; das Generalkapitel, das alle sechs Jahre tagt, wählt einen der amtierenden Äbte der Kongregation für die Zeit bis zum nächsten Generalkapitel zum Abtpräses. Damit wurde die Kongregation föderalistischer, und die einzelnen Klöster konnten mehr eigenes Profil entwickeln.
1984 wurden die gemäß dem Codex Iuris Canonici von 1983 überarbeiteten Statuten der Kongregation und die Deklarationen für die Männer- und die Frauenklöster approbiert. Als Aufgaben der Kongregation nennen die Statuten die Förderung der Beachtung der Regel in den Klöstern, gegenseitige Hilfe und gemeinsame Bewältigung von Aufgaben und Problemen sowie den Austausch zwischen Männer- und Frauenklöstern. Das Generalkapitel, bestehend aus den Oberen und gewählten Konventsvertretern aller Mitgliedsklöster, kommt alle sechs Jahre zusammen. Seit 2003 haben die Vertreterinnen der Frauenklöster beim Generalkapitel volles Stimmrecht.
Der Beuroner Kongregation gehören neun Männer- und neun Frauenklöster[1] in Dänemark, Deutschland, Österreich und Südtirol an. Zu ihr gehören rund 250 Mönche und 270 Nonnen.[2]
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