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Stadt im Landkreis Rhön-Grabfeld in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bad Königshofen im Grabfeld (amtlich: „Bad Königshofen i.Grabfeld“) ist eine Kleinstadt im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld. Die 1974 zum Bad erhobene Kurstadt an der Fränkischen Saale liegt im Grabfeld zu Füßen der Haßberge und ist umgeben von den Naturparks Bayerische Rhön und Thüringer Wald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 18′ N, 10° 28′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Rhön-Grabfeld | |
Höhe: | 275 m ü. NHN | |
Fläche: | 69,51 km2 | |
Einwohner: | 6176 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 89 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97631 | |
Vorwahl: | 09761 | |
Kfz-Kennzeichen: | NES, KÖN, MET | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 73 141 | |
Stadtgliederung: | 17 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 2 97631 Bad Königshofen i.Grabfeld | |
Website: | www.bad-koenigshofen.de | |
Erster Bürgermeister: | Thomas Helbling (CSU) | |
Lage der Stadt Bad Königshofen im Grabfeld im Landkreis Rhön-Grabfeld | ||
Es gibt 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Es gibt die Gemarkungen Althausen, Aub, Bad Königshofen i.Grabfeld, Bundorfer Forst, Eyershausen, Gabolshausen, Ipthausen, Merkershausen und Untereßfeld.
Der Ort wurde bei der Schenkung von Hausmeier Karlmann an das Bistum Würzburg, 742 erstmals urkundlich erwähnt.[4] Allerdings war er bereits deutlich zuvor besiedelt. Dies zeigten Grabfunde aus der Zeit um 600 im Bereich der heutigen Festungstraße. In dem Gräberfeld sind teils christliche und teils heidnische Bestattungen vorhanden. Zu den Grabbeigaben zählten unter anderem ein Langschwert und diverse Tonwaren. Eine noch ältere Siedlung, die im 4. Jahrhundert bewohnt war, wurde an der Bamberger Straße nachgewiesen.[5]
Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag der Ort im Herzogtum Franken. Die Verleihung der Stadtrechte erfolgte in der Zeit um 1235. Königshofen war ab 1200 Eigentum der Grafen von Henneberg und kam durch zwei Erbteilungen der Linie Henneberg-Schleusingen in den Jahren 1347 und 1353 an die Erbtochter Elisabeth von Henneberg-Schleusingen († 1389), welche mit Graf Eberhard II. von Württemberg verheiratet war. Das 1131 von Gotebold II. von Henneberg gegründete Kloster Veßra hatte im Jahr 1219 Güter in einigen Orten um Köngishofen erworben.[6] Eberhard II. verkaufte den Ort 1354 an das Hochstift Würzburg. Die Würzburger Bischöfe bauten Königshofen zu einer Festung aus.
Die Grafen von Henneberg-(Aschach-)Römhild erwarben die Burg und das Amt Königshofen im Jahr 1400 pfandweise, 1412 durch Kauf vom Hochstift Würzburg zurück.[7] Im Jahr 1485 erfolgte die erste Teilung in der Römhilder Linie, wobei Königshofen an den römhildischen Teil unter Graf Friedrich II. von Henneberg-Aschach († 1488) fiel. Der Ort kam später durch Wiedereinlösung des Pfands an das Hochstift Würzburg zurück.[8] Danach wurde die Stadt Sitz eines bischöflichen Amtmanns. Für das Jahr 1603 ist ein mittelalterliches Leprosorium in Bad Königshofen nachgewiesen, das Siechhaus genannt wurde.[9]
Am 7. Oktober 1631 standen die Schweden unter Gustav II. Adolf vor der Festung Königshofen, die am 10. Oktober übergeben wurde.[10] In den Jahren 1631 bis 1635 war Königshofen von den Schweden besetzt. Nach 1650 wurde die Stadt zu einer starken bastionären Festung ausgebaut.
Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde das Amt Königshofen 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert und im Frieden von Preßburg (1805) Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen. Mit diesem fiel es 1814 endgültig an das Königreich Bayern und wurde Sitz eines Landgerichts.
Im Jahr 1893 wurde die Stadt mit der Grabfeldbahn an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Seit 1894 führte sie den Namen Königshofen im Grabfeld.[11] Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und nach dem Krieg weitgehend abgerissen. Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Königshofen im Grabfeld aufgelöst. Am 14. September 1974 wurde die Stadt zum Bad erhoben.[12]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurden am 1. Januar 1972 die Gemeinden Gabolshausen, Ipthausen und Untereßfeld eingegliedert. Am 1. April 1972 kam Eyershausen hinzu. Althausen folgte am 1. Juli 1972.[13] Merkershausen wurde am 1. Juli 1976 eingegliedert. Die Reihe der Eingemeindungen wurde mit der Eingliederung von Aub am 1. Mai 1978 abgeschlossen.[12]
Bevölkerungszahlen[14] | |||||||||||||
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Jahr | 1840 | 1900 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1991 | 1995 | 2005 | 2010 | 2015 | 2018 |
Einwohner | 3840 | 3895 | 4231 | 6231 | 5610 | 5715 | 5901 | 6540 | 6946 | 7063 | 6907 | 6034 | 5984 |
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stagnierte die Einwohnerzahl, konkret stieg sie geringfügig von 5973 auf 5984 um 11 Einwohner bzw. um 0,2 %. 2004 hatte die Stadt 7084 Einwohner. Quelle: BayLfStat
Die Kommunalwahl am 15. März 2020 führte zu folgender Zusammensetzung des Stadtrats von Bad Königshofen:[15]
Partei/Liste | Stimmenanteil | Sitze | G/V |
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CSU | 23,75 % | 5 | ± 0 |
SPD | % | 7,181 | − 1 |
Grüne | % | 4,501 | ± 0 |
Team 2020 | 14,76 % | 3 | + 3 |
Block Freier Wähler | 11,75 % | 2 | ± 0 |
Liste Merkershausen | 10,07 % | 2 | ± 0 |
Liste Eyershausen | 6,96 % | 1 | − 1 |
Liste Althausen | 5,62 % | 1 | ± 0 |
Liste Untereßfeld | 4,85 % | 1 | ± 0 |
Bürgerblock der Stadtteile | 4,68 % | 1 | − 1 |
Aktive Bürger Bad Königshofen | 3,32 % | 1 | ± 0 |
Junge Liste | 2,55 % | 1 | ± 0 |
G/V: Gewinn oder Verlust gegenüber der Wahl 2014
Die Wahlbeteiligung lag bei 67,41 %.
Erster Bürgermeister, der qua Amt ebenfalls dem Gemeinderat angehört, ist Thomas Helbling (CSU). Dieser erreichte bei der Wahl am 16. März 2014 87,2 % der abgegebenen gültigen Stimmen. Bei der Kommunalwahl 2020 wurde er mit 57,42 % der gültigen Stimmen im Amt bestätigt.
Im Jahr 2019 betrugen die Gemeindesteuereinnahmen 7.701.000 Euro, davon waren 3.573.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Blasonierung: „In Blau eine schräg gestellte, eingekerbte, von Rot und Silber gevierte Fahne an goldener Lanzenstange.“[16][17] | |
Wappenbegründung: Bad Königshofen ist einstiges Königsgut und wird 822 erstmals urkundlich erwähnt. Zusammen mit Gütern der Markgrafen von Schweinfurt kam der Besitz des karolingischen Königsguts im 11. Jahrhundert an das Erzstift Mainz, 1112 an das Hochstift Eichstätt und dann an die Grafen von Henneberg, die 1240 in Königshofen belegt sind. Seit 1354 ist Königshofen im Besitz des Hochstifts Würzburg, bei dem es, abgesehen von einer Verpfändung von 1412 bis zum Ende des 15. Jahrhunderts, bis 1803 verblieb. Kaiser Ludwig der Bayer erhob Königshofen 1315 zur Stadt. Bis 1354 stand in den Siegeln das Wappen der Grafen von Henneberg, eine Henne auf einem Berg. Seit dem Übergang an das Hochstift Würzburg ist die Würzburger Fahne im Siegel zu sehen, das seit 1355 durch Abdruck belegt ist. Aus dem Jahr 1398 ist der Abdruck eines Hauptsiegels überliefert mit drei Zinnentürmen und dem Bischofshaupt im darunter liegenden wimpergartigen Torfeld. Dieses Bild entspricht dem damals beliebten Typus der städtischen Siegel im Territorium des Hochstifts Würzburg. Seit der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts sind farbige Abbildungen des Wappens mit der Hochstiftsfahne belegt. Anfangs ist die Fahne von Rot und Gold geviert. Sie steht in allen späteren Siegeln.
Wappenführung seit 14. Jahrhundert (von Siegelführung abgeleitet). |
Städtefreundschaften gibt es mit Lauda-Königshofen und Gaukönigshofen.[18]
Schulpartnerschaften des Gymnasiums Bad Königshofen bestehen mit Louth (Vereinigtes Königreich), Laon, Montcornet und Rozoy-sur-Serre (alle drei Frankreich) sowie Chianciano Terme (Italien).
Die Stadt Bad Königshofen im Grabfeld ist Mitglied in der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau.
Im Ortsteil Ipthausen besteht seit 1920 ein Jüdischer Friedhof, auf dem die ansässigen jüdischen Familien aus Königshofen und Umgebung ihre Verstorbenen bestatteten. Ein Mahnmal gegenüber dem Eingang erinnert an jüdisches Leben und die Verfolgung und Ermordung der jüdischen Einwohner in der Shoa.[30]
Der Schachverein SC Bad Königshofen ist dreimaliger deutscher Mannschaftsmeister der Frauen (2014, 2019, 2021).
Die Tischtennisabteilung des TSV Bad Königshofen stieg zur Saison 2017/18 in die Tischtennis-Bundesliga auf.
Die 1. Mannschaft des BC Bad Königshofen spielt in der Saison 2023/24 in der Badminton-Bayernliga-Nord.[33]
Das Kur- und Freizeitzentrum FrankenTherme mit den Heilquellen Urbani und Regius sowie Hotels, Gaststätten und Pensionen sind in der Kurstadt von erheblicher wirtschaftlicher Bedeutung.
Es gab 2012 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 47, im produzierenden Gewerbe 1159 und im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe 404 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 863 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1980. Im verarbeitenden Gewerbe gab es neun Betriebe, im Bauhauptgewerbe acht Betriebe. Im Jahr gab es 105 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 4632 Hektar, davon waren 4106 Hektar Ackerfläche und 521 Hektar Dauergrünfläche.
Die Stadt liegt an der B 279. Bad Königshofen war Endpunkt der 1995 stillgelegten Bahnstrecke Bad Neustadt–Bad Königshofen.
Das Segelfluggelände Bad Königshofen liegt etwa 3,5 km westlich der Stadtmitte.
Es bestehen folgende Bildungseinrichtungen (Stand 2019):
(chronologisch geordnet)
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