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Worttrennung:
- Schnitt, Plural: Schnit·te
Aussprache:
- IPA: [ʃnɪt]
- Hörbeispiele: Schnitt (Info)
- Reime: -ɪt
Bedeutungen:
- [1] Mengenlehre: der Durchschnitt zweier Mengen, also die Menge aller beiden gemeinsamen Elemente (Punkte, wenn es sich um Punktmengen handelt)
- [2] Technik: zeichnerische maßstäbliche Darstellung einer durch die Längs- oder Querachse gehenden Schnittfläche von Bauteilen (Längsschnitt, Querschnitt)
- [3] Medizin: eine durch Schneiden entstandene Wunde, Furche oder Beschädigung
- [4] das Geschnittene (zum Beispiel Heu)
- [5] die beschnittenen, oft gefärbten Außenseiten des Blätterblocks eines Buches
- [6] Papiermuster, nach dem die Teile eines Kleides zugeschnitten werden.
- [7] Form des Geschnittenen [zum Beispiel Schnitt des Gesichts]
- [8] Kurzform von Durchschnitt
- [9] Zuschnitt der Haare beim Frisör
- [10] das Schneiden an sich, das Trennen von Material
Herkunft:
- von althochdeutsch snit → goh, mittelhochdeutsch snit → gmh, zu schneiden, belegt seit dem 9. Jahrhundert.[1]
Synonyme:
- [9] Haarschnitt
Unterbegriffe:
- [2] Kegelschnitt, Längsschnitt, Querschnitt
- [3] Bauchschnitt, Dammschnitt, Einschnitt, Gefrierschnitt, Kaiserschnitt, Kehlkopfschnitt
- [4] Baumschnitt, Getreideschnittf, Grasschnitt, Rasenschnitt, Strauchschnitt
- [5] Goldschnitt, Rotschnitt
- [6] Herrenschnitt, Hosenschnitt
- [8] Jahresschnitt
- [9] Bürstenschnitt, Damenschnitt, Fassonschnitt, Herrenschnitt, Modeschnitt, Pagenschnitt
- [*] Bildschnitt, Buchschnitt, Clairobscurschnitt, Faltschnitt, Farbschnitt, Feinschnitt, Fladerschnitt, Formschnitt, Gesichtsschnitt, Glasschnitt, Grobschnitt, Helldunkelschnitt, Holzschnitt, Kapitalschnitt, Kerbschnitt, Krüllschnitt
Beispiele:
- [1] Man kann den Schnitt zwischen zwei Mengen bilden.
- [2] An diesem Schnitt kann man sehen, wie die Führung der Rohrleitungen angedacht ist.
- [3] Am Handgelenk hatte er einen üblen Schnitt.
- [4] Der Schnitt von heute muss aber noch in die Scheune.
- [5] Der Schnitt dieser Bibel ist mit Blattgold behandelt.
- [6] Der Hosenschnitt war die Beilage einer Modezeitschrift.
- [7] Ihr Gesicht hat einen leicht slawischen Schnitt.
- [8] Der Kraftfahrer hat einen guten Schnitt gemacht.
- [8] „In Westeuropa beträgt die Lebenserwartung für Neugeborene mittlerweile im Schnitt 79,5 Jahre (männlich) und 84,2 Jahre (weiblich). Deutschland liegt den Angaben zufolge mit 78,2 und 83 Jahren deutlich darunter.“[2]
- [8] „In einer Langzeitstudie in Neuseeland wollen Forscher beobachtet haben, dass geduldigere Schüler im Schnitt einen besseren Schulabschluss machen.“[3]
- [9] Mein Frisör bekam den Schnitt, den ich wollte, nicht hin.
- [10] Mit einem sauberen Schnitt trennte der Erntehelfer die Bananenstaude von der Pflanze.
Redewendungen:
- [8] bei etwas seinen Schnitt machen oder einen guten Schnitt machen – ein gutes Geschäft machen
- [8] im Schnitt
Charakteristische Wortkombinationen:
- goldener Schnitt
- [10] mit einem Schnitt
Wortbildungen:
- [2] Schnittbild, Schnittmodell, Schnittzeichnung
- Schnittblume, Schnitte, Schnitter, Schnittfrisur, Schnittgeschwindigkeit, Schnittbohnen, Schnittfläche, Schnittlauch, Schnittmenge, Schnittmuster, Schnittpunkt, Schnittsalat, Schnittspur, Schnittstelle, Schnittverletzung, Schnittware, Schnittwerkzeug, Schnittwunde
Übersetzungen
[3] Medizin: eine durch Schneiden entstandene Wunde, Furche oder Beschädigung
[4] das Geschnittene (zum Beispiel Heu)
[5] die beschnittenen, oft gefärbten Außenseiten des Blätterblocks eines Buches
[8] Kurzform von Durchschnitt
[9] Zuschnitt der Haare beim Frisör
[10] das Schneiden an sich, das Trennen von Material
- [1–6, 8] Wikipedia-Artikel „Schnitt“
- [3–7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Schnitt“
- [1–3, 5–8, 10] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schnitt“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schnitt“
Quellen:
Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Schnitt“.
Rainer Woratschka: Europaweiter Vergleich – Warum haben Deutsche so eine geringe Lebenserwartung?. In: Der Tagesspiegel Online. 21. November 2018 (URL, abgerufen am 26. November 2018).
Sandra Danicke: »Die Behauptung, der Geduldige lebe gesünder, weil er sich nicht stressen lasse, überzeugt mich nicht. Da ließe sich Faulheit zum Lebensideal erheben«. In: DIE ZEIT. Nummer 19, 4. Mai 2017, ISSN 0044-2070, Seite 52.