Remove ads
polnischer Geistlicher, Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zenon Kardinal Grocholewski (* 11. Oktober 1939 in Bródki, Polen; † 17. Juli 2020 in Rom, Italien) war ein polnischer Geistlicher und Kurienkardinal der römisch-katholischen Kirche.
Zenon Grocholewski empfing nach seiner theologischen und philosophischen Ausbildung am Priesterseminar in Posen am 27. Mai 1963 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend war er drei Jahre lang Vikar in Posen, ehe er an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom ein Promotionsstudium absolvierte. 1972 wurde er mit der in Latein verfassten Arbeit De exclusione indissolubilitatis ex consensu matrimoniali eiusque probatione mit summa cum laude zum Doktor des Kanonischen Rechts promoviert. Nach einem Aufbaustudium mit Aufenthalten in Frankreich und Deutschland erhielt er die Zulassung zum Avvocato Rotale.
In den Jahren 1972 bis 1999 arbeitete er am Obersten Gerichtshof der Apostolischen Signatur als Notar (1972–1977), Kanzler (1977–1982), Generalsekretär (1982–1998) und Präfekt (1998–1999). In Ausübung des Amtes des Präfekten war er auch Vorsitzender des Kassationshof der Vatikanstadt.[1] Er lehrte Kanonisches Recht an der Gregoriana (1975–1999) und der Päpstlichen Lateranuniversität (1980–1984) sowie dem Studio Rotale (1986–1998). Darüber hinaus hatte er an der Novellierung des Codex Iuris Canonici von 1983 erheblichen Anteil.
Am 21. Dezember 1982 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularerzbischof von Acropolis und spendete ihm am 6. Januar 1983 die Bischofsweihe.
Am 5. Oktober 1998 wurde er Präfekt der Apostolischen Signatur. 1999 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Präfekten der Kongregation für das Katholische Bildungswesen und nahm ihn am 21. Februar 2001 als Kardinaldiakon mit der Titeldiakonie San Nicola in Carcere in das Kardinalskollegium auf.
Grocholewski war als Präfekt der Kongregation für katholische Bildung zugleich amtierender Magnus Cancellarius der Päpstlichen Universität Gregoriana, des Päpstlichen Instituts für Arabische und Islamische Studien (PISAI), des Päpstlichen Bibelinstituts (PIB), des Päpstlichen Instituts für Kirchenmusik (Musica sacra), des Päpstlichen Instituts für christliche Archäologie (PIAC) sowie Patron des Lateinamerika-Instituts und der Fakultät für christliche und klassische Literaturwissenschaften (FLCC) an der Universität der Salesianer. Er leitete das Päpstliche Werk für geistliche Berufe.
Am 21. Februar 2011 wurde er unter Beibehaltung seiner pro hac vice zur Titelkirche erklärten Titeldiakonie zum Kardinalpriester erhoben.
Papst Franziskus bestätigte ihn am 30. November 2013 im Amt des Präfekten der Kongregation für das Katholische Bildungswesen.[2] Am 31. März 2015 nahm Papst Franziskus das von Zenon Grocholewski aus Altersgründen vorgebrachte Rücktrittsgesuch an.[3] Er verstarb am 17. Juli 2020 in Rom.[4]
Zenon Grocholewski veröffentlichte mehrere Bücher und über 550 Artikel, die in 12 Sprachen publiziert wurden. Er war Mitherausgeber mehrerer Fachzeitschriften über kanonisches Recht und Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Vereinigungen.
Zenon Grocholewski war Mitglied der folgenden Kongregationen und Räte der römischen Kurie:
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.