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Das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (lat.: Dicasterium de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum), auch Liturgiedikasterium, ist eine Zentralbehörde (Dikasterium) der römisch-katholischen Kirche, die sich mit Angelegenheiten beschäftigt, die sich auf die liturgische Praxis und die Sakramente der römisch-katholischen Kirche und der mit ihr verbundenen Unierten Kirchen beziehen.
Basisdaten | |
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Name: | Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (Dicasterium de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum) |
Sitz: | Palazzo delle Congregazioni Piazza Pio XII, 10 00120 Città del Vaticano |
Präfekt: | Arthur Kardinal Roche (seit 27. Mai 2021) |
Sekretär: | Erzbischof Vittorio Francesco Viola |
Untersekretär: | Bischof Aurelio García Macías Krzysztof Marcjanowicz[1] |
Anfang des Jahres 1588 verkündete Papst Sixtus V. in der Apostolischen Konstitution Immensa Aeterni Dei die Einrichtung der Heiligen Ritenkongregation (lat. Sacra Rituum Congregatio)[2], die fast vier Jahrhunderte bestand, bevor sie 1969 aufgelöst wurde. Sie stellte Normen für die Ausführung des Gottesdienstes (Ritus) auf; überdies zählten Heiligsprechungsprozesse zu ihren Aufgaben. Mitte 1908 wurde auf Erlass von Papst Pius X. in der Apostolischen Konstitution Sapienti consilio die Heilige Kongregation für die Sakramentenordnung (lat. Sacra Congregatio de Disciplina Sacramentorum) ins Leben gerufen, in deren Tradition („direkter Nachfolge“) stehend sich die heutige Kongregation sieht.[3] Rund 60 Jahre danach, gegen Mitte des Jahres 1969, verfügte Papst Paul VI. in der Apostolischen Konstitution Sacra Rituum Congregatio[2][4] die Teilung der bisherigen „Ritenkongregation“ in die Heilige Kongregation für den Gottesdienst (lat. Sacra Congregatio pro Cultu Divino)[2][3] einerseits und die Heilige Kongregation für Heiligsprechungsprozesse (lat. Sacra Congregatio pro Causis Sanctorum)[2][3] andererseits. Der Prozess der Neuordnung der Kongregationen für die (sich überschneidenden) Bereiche Riten, Liturgien, Sakramente und Heiligsprechungen schien damit abgeschlossen zu sein.
Doch nur wenige Jahre später, 1975, wurde in Ausführung der Apostolischen Konstitution Constans nobis[3][5] Pauls VI. die Heilige Kongregation für Sakramente und Gottesdienst (lat. Sacra Congregatio pro Sacramentis et Cultu Divino)[3] gegründet, in der die 1908 errichtete „Sakramentenkongregation“ und die 1969 errichtete „Liturgiekongregation“ aufgingen. Somit gab es statt der vorerst neugeordneten drei „Säulen“ (Sakramente – Liturgie – Heiligsprechung) nur noch zwei (Sakramente/Liturgie – Heiligsprechung). Ein weiteres Jahrzehnt später teilte Papst Johannes Paul II. 1984 den Bereich Sakramente/Liturgie erneut in zwei Zweige, in die Kongregation für die Sakramente (lat. Congregatio de Sacramentis)[3] und die Kongregation für den Gottesdienst (lat. Congregatio de Cultu Divino)[3], übertrug ihre jeweilige Leitung jedoch demselben Präfekten (zunächst Giuseppe Casoria, danach Paul Augustin Mayer).
Mitte 1988 schließlich, 80 Jahre nach der von Pius X. begonnenen allmählichen Auflösung der „Ritenkongregation“, führte Johannes Paul II. in der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus beide von ihm zuvor geteilten Kongregationen wieder in einer zusammen, der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (lat. Congregatio de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum), und legte dabei (in den Artikeln 62 bis 70 der Konstitution) deren Aufgaben fest[3][6]. Erster Kardinalpräfekt war Eduardo Martínez Somalo; von 2002 bis 2008 amtierte Francis Arinze. Ab 2008 war Antonio Cañizares Llovera Präfekt der Kongregation, bis er Ende 2014 von Robert Sarah abgelöst wurde.
Im Jahr 2001 wurde das Komitee Vox Clara gegründet; es ist für die liturgischen Texte in englischer Sprache zuständig und koordinierte in den 2000er Jahren die Neuübertragung des Römischen Messbuchs ins Englische gemäß der Übersetzerinstruktion Liturgiam authenticam von 2001.
Mit Inkrafttreten der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium am 5. Juni 2022 erhielt sie die Bezeichnung „Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung“ (“Dicastero per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti”).
Apostolische Konstitution | Kongregation für | |||||
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am | durch Papst | Bezeichnung | Sakramente | Liturgie | Heiligsprechungen | |
22. Januar 1588 | Sixtus V. | Immensa Aeterni Dei[2] (eine Apostolische Konstitution) | Heilige Ritenkongregation (lat. Sacra Rituum Congregatio[2]) (Congregatio quinta pro sacris ritibus et caeremoniis[7][8]) (Kongregation für die Heiligen Riten und Zeremonien[9]) | |||
29. Juni 1908 | Pius X. | Sapienti consilio | Heilige Kongregation für die Sakramentenordnung (lat. Sacra Congregatio de Disciplina Sacramentorum)[3] | Sacra Congregatio sacrorum Rituum[10] | ||
8. Mai 1969 | Paul VI. | Sacra Rituum Congregatio[2][4] | Heilige Kongregation für den Gottesdienst (lat. Sacra Congregatio pro Cultu Divino)[2][3] | siehe Heilige Kongregation für Heiligsprechungsprozesse (lat. Sacra Congregatio pro Causis Sanctorum)[2][3], später Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse (lat. Congregatio de Causis Sanctorum) | ||
11. Juli 1975 | Paul VI. | Constans nobis[3][5] | Heilige Kongregation für Sakramente und Gottesdienst (lat. Sacra Congregatio pro Sacramentis et Cultu Divino)[3] | |||
5. April 1984 | Johannes Paul II. | Chirograph (Handschreiben) Quoniam in celeri vom 5. April 1984[11][12] | Kongregation für die Sakramente (lat. Congregatio de Sacramentis)[3] | Kongregation für den Gottesdienst (lat. Congregatio de Cultu Divino)[3] | ||
28. Juni 1988 | Johannes Paul II. | Pastor Bonus[3][6] | Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (lat. Congregatio de Cultu Divino et Disciplina Sacramentorum)[3] | |||
5. Juni 2022 | Franziskus | Praedicate Evangelium | Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung (ital. Dicastero per il Culto Divino e la Disciplina dei Sacramenti) | Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse
(Dicasterium de Causis Sanctorum) |
Die Kongregation bestand bis zum Herbst 2016 aus 31 Mitgliedern, darunter zehn Kardinälen. Sie wurde im Oktober 2016 von Papst Franziskus durch Ernennung zahlreicher Neumitglieder und die Nichterneuerung von 16 bisherigen Mitgliedschaften völlig umgebaut und auf 40 Mitglieder erweitert.[13] Sie besteht derzeit neben dem Präfekten aus 33 Kardinälen und 25 Erzbischöfen und Bischöfen, die vom Papst für jeweils fünf Jahre berufen werden. Mitglieder der Kongregation sind zurzeit (Stand 5. Oktober 2023):
Kardinäle
(Erz)bischöfe
Zur fachlichen Beratung des Dikasteriums kann der Papst Konsultoren für einen Zeitraum von fünf Jahren ernennen. Seit Juni 2022 sind dies folgende Personen:[18]
Die von der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung veröffentlichten Dokumente unterscheiden sich in ihrer Wertigkeit und Bedeutung in Dekret, Instruktion (Verordnung), Notifikation (Mitteilung), Allgemeinen Schreiben (auch Rundschreiben) sowie dem liturgischen Direktorium.
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