Remove ads
Stadt in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wolsztyn ([deutsch Wollstein) ist eine Stadt im Powiat Wolsztyński der Woiwodschaft Großpolen in Polen. Sie ist Kreisstadt und Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit 30.517 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2020).
],Wolsztyn | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Großpolen | |
Powiat: | Wolsztyn | |
Gmina: | Wolsztyn | |
Fläche: | 4,78 km² | |
Geographische Lage: | 52° 7′ N, 16° 7′ O | |
Einwohner: | 12.859 (31. Dezember 2020) | |
Postleitzahl: | 64-200 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 68 | |
Kfz-Kennzeichen: | PWL | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | Posen–Zielona Góra | |
Nächster int. Flughafen: | Poznań-Ławica |
Wolsztyn liegt etwa 75 Kilometer südwestlich von Posen und ist umgeben von zwei Seen, dem Jezioro Wolsztyńskie (Wollsteiner See) und dem Jezioro Berzyńskie (Berzyner See), die durch die Doyca, ein Quellflüsschen der Obra, gespeist werden.
Die ersten Dokumente über dieses Gebiet stammen aus der Zeit Mitte des 12. Jahrhunderts. Etwa im Jahr 1285 wurde eine Siedlung gegründet, die von Zisterziensermönchen aus einem nahe gelegenen Kloster Obra gegründet wurde. Die Siedlung hatte sich schneller entwickelt als die beiden heutigen Ortsteile von Wolsztyn (Wollstein) Niałek (Nialkow) und Komorowo. Das heutige Wolsztyn besaß bereits um das Jahr 1424 Marktrechte.
Wolsztyns Anfänge waren mit dem Wollhandel verbunden wie der Herstellung von Tuch und Textilien. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Stadt Wolsztyn von mehreren Naturkatastrophen wie Bränden und Epidemien heimgesucht. Die größten Katastrophen brachen in den Jahren 1469, 1630, 1710 und 1810 aus. Aus dem Jahr 1735 ist ein städtisches Siegel mit der Bezeichnung „Wohlstein“ für den Ort bekannt.[1]
Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte Wolsztyn mehr als tausend Einwohner. Unter ihnen waren die Kaufleute, Müller, Brauer und Schuhmacher. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hatte sich die Wirtschaftskraft der Stadt erfolgreich erhöht. 1793 kam die Stadt an Preußen und gehörte ab 1807 zum Herzogtum Warschau. Ein verheerender Stadtbrand zerstörte die Stadt 1810 zu großen Teilen. Von 1815 bis 1920 gehörte die Stadt zur Provinz Posen, mit Unterbrechungen war sie Kreissitz des Landkreises Bomst. Sie hatte im Jahr 1910 überwiegend deutsche Einwohner, kam aber infolge des Versailler Vertrags 1920 zu Polen.[2] Während der deutschen Besetzung Polens war Wollstein von 1939 bis 1945 Kreissitz des gleichnamigen Landkreises im Reichsgau Wartheland.
In Wolsztyn gibt es ein Regionalmuseum mit drei Standorten[4]
Die Eisenbahnlinie Wollstein–Bentschen (Zbąszyń) wurde 1884 in Betrieb genommen. Das Bahnbetriebswerk Wolsztyn verfügt über Dampflokomotiven verschiedener Baureihen. Einige davon werden aufgrund einer Vereinbarung der Polnischen Staatsbahnen mit einem britischen Eisenbahnfreunde-Reiseveranstalter nach wie vor im täglichen Eisenbahnverkehr eingesetzt. Damit ist das Bahnbetriebswerk Wolsztyn das letzte Bahnbetriebswerk einer europäischen Staatsbahn, auf der normalspurige Dampflokomotiven im Regelverkehr eingesetzt werden. Auf den eingesetzten Dampflokomotiven finden auch Ausbildungskurse für Dampflokführer für Museumsbahnen statt.[5]
Das örtliche Bahnbetriebswerk ist europaweit das letzte, in dem noch normalspurige Dampflokomotiven im Plandienst eingesetzt werden. Daher veranstaltet dort die heutige PKP Cargo S. A. seit 1993 alljährlich am letzten Aprilwochenende eine Dampflokparade, bei der Dampflokfreunde und Dampflokomotiven aus ganz Europa zusammenkommen. Zeitgleich dazu findet ein Stadtfest statt.
Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Wolsztyn mit einer Fläche von 249,6 km² gehören die Stadt selbst und 22 Dörfer mit Schulzenämtern.
In der Stadt gab es im Zeitraum von 1943 bis 1945 eine Lehrerbildungsanstalt[6] des Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.