deutsche Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ulla Wolff-Frank, geb. Rieke Hirschfeld (* 9. April1848 in Wollstein; † 1. Juni1924 in Berlin), war eine deutscheSchriftstellerin und Journalistin. Sie benutzte als weitere Autorennamen Ulrich Frank, Ulla Wolff, Ulla Wolff-Frankfurter und U. Frank.
Ihr Großvater und ihr Vater waren jüdische Gelehrte und Rabbiner. Geboren als Ulla Hirschfeld kam sie schon früh in Kontakt mit wissenschaftlichen und schöngeistigen Interessen. Ihr Vater, Dr. phil. Hirsch Hirschfeld, kümmerte sich selbst um die Ausbildung seiner Tochter. Weitere schulische Ausbildung erhielt sie in Breslau. 1869 heiratete sie den Rabbiner Dr. L. Frankfurter, der im Jahre 1878 verstarb. Aus dieser Ehe stammten drei Kinder, eines davon war Richard Frankfurter. In zweiter Ehe heiratete sie 1890 den jüdischen Industriellen Louis Wolff. Mit ihm hatte sie zwei Kinder. 1880 zog sie nach Berlin und begann hier nach ersten Erfolgen als Theaterautorin aus materieller Not zu schreiben. Als Journalistin leitete sie über 15 Jahre hin die Berliner Feuilletonredaktion der Zeitung Hamburgischer Correpondent und schrieb für weitere Zeitungen und Zeitschriften, vor allem für das Berliner Tageblatt, das Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur, die Allgemeine Zeitung des Judentums und die Breslauer Zeitung. Zu ihrem Freundeskreis gehörten Gustav Karpeles, Arthur Levysohn, Julius Stinde und Isidor Landau. In ihren Werken tritt sie für die Gleichberechtigung der Frauen in der Bildung ein und schildert häufig starke, unkonventionelle, selbständige und ökonomisch unabhängige Frauenfiguren.[1]
Der Herr College. Schauspiel. Von Ulla Wolff. Wallishausser, Wien 1877.
Ein Vampir. Schwank in einem Akt. Von Ulla Wolff. Wallishausser, Wien 1877.
Adlig. Roman. Von Ulrich Frank. Steinitz, Berlin 1895
Die Berlinerin. Bilder und Geschichten. Mit 90 Illustrationen von Friedrich Stahl. Herausgegeben von Ulrich Frank. Concordia, Berlin 1896.
Gestern und heut. Roman. Von Ulrich Frank. Steinitz, Berlin 1896.
Die Frühlingsgnade. Novellen. Von Ulrich Frank. Freund und Jeckel, Berlin 1897.
Margarete Eilert. Roman. Von Ulrich Frank. Freund und Jeckel, Berlin 1898.
Der Stern. Roman. Von Ulrich Frank. Freund & Jeckel, Berlin 1898. (Weitere Ausgabe: Schall, Berlin 1905.)
Das Jahr der Liebe und andere Novellen. Von Ulrich Frank. Freund und Jeckel, Berlin 1899.
Die Lene. Roman. Von Ulrich Frank. Freund, Berlin 1903.
Simon Eichelkatz und anderes. Von Ulrich Frank. Schottlaender, Breslau 1903.
Beim Patirarchen. Die Toten. Erzählungen. Von Ulrich Frank. Schottlaender, Breslau 1903.
Die Einsiedlerin. Roman. Von Ulrich Frank. Schottlaender, Breslau 1905.
Frauen von heute. Roman. Von Ulrich Frank. Steinitz, Berlin 1908.
Der Mischpoche-Rentner und andere Erzählungen. Von Ulrich Frank. Lamm, Berlin 1913.
Franz Friedrich Erdmanns Mutter. Roman. Stilke, Berlin 1920.
Juden. Geschichten aus alter Zeit. Von Ulla Wolff-Frankfurter. Privatdruck, Labisch, Berlin 1925.
Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913, S. 24.
Sophie Pataky: Lexikon deutscher Frauen der Feder. Berlin 1898, Band 2, S. 450.
Fritz Abshoff (Hrsg.): Bildende Geister. Oestergaard, Berlin-Schöneberg 1905, S. 129.
Gabriele von Glasenapp: Annäherung an Preußens östliche Kulturlandschaften. Oberschlesien und die Provinz Posen im Werk von Ulla Frankfurter-Wolff und Isaak Herzberg. In: Jüdische Autoren Ostmitteleuropas im 20. Jahrhundert. Hrsg. von Hans Henning Hagn und Jens Stüben. Lang, Bern 2000, S. 7–60, besonders S 29–38.
Florian Krobb: Weibliches Schreiben im Jahrbuch für jüdische Geschichte und Literatur. In: Christine Haug u. a. (Hrsg.): Populäres Judentum. Medien, Debatten, Lesestoffe. Niemeyer, Tübingen 2009, S. 133–150.
Renate Heuer (Hrsg.): Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. München, Saur 1999, Band 7, S. 291–296.