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Ortsteil von Obersulm, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Willsbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Obersulm im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg.
Willsbach Gemeinde Obersulm | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 8′ N, 9° 21′ O |
Höhe: | ca. 185–220 m |
Einwohner: | 3700 |
Eingemeindung: | 1. Mai 1972 |
Postleitzahl: | 74182 |
Vorwahl: | 07134 |
Willsbach ist zu beiden Seiten der Sulm gelegen und wird an der Nordseite von der Bahnstrecke Crailsheim-Heilbronn begrenzt. Mit den Obersulmer Teilorten Sülzbach und Affaltrach ist es baulich verwachsen. Auf den Gemarkungen Willsbachs fließen die Bäche Hambach, Seebächle und Mäusebach in die Sulm.[1]
Durch den Anschluss an die S4 von Öhringen nach Karlsruhe und die Bundesstraße 39 ist Willsbach der Verkehrsknotenpunkt von Obersulm.[2]
Willsbach muss nach Bodenfunden eines Reihengräberfriedhofs bereits im 7. Jahrhundert bestanden haben. Der Ort war bis 1441 im Besitz der Grafen von Löwenstein, ging 1441 an die Pfalz und 1504 an Württemberg. Erwähnungen gab es 1254 als Wilerspach und 1292 als Wilrespach.[3][4] Der zu Willsbach gehörige Weiler Neuhaus wurde 1799 als „das neue Haus“ erstmals erwähnt.[5] Am 1. Mai 1972 entstand die neue Gemeinde Obersulm durch den Zusammenschluss der Gemeinden Affaltrach, Eichelberg, Eschenau, Weiler bei Weinsberg und Willsbach.[6] Am 1. Januar 1975 wurde noch Sülzbach eingemeindet.[7]
Willsbach ist überwiegend evangelisch. Die heutige evangelische Kirchengemeinde Willsbach[8] gehört zum Kirchenbezirk Weinsberg-Neuenstadt[9] der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Neben der evangelischen Georgskirche, die 1486 erbaut wurde, befinden sich die katholische Vaterunser-Kirche aus den 1960er Jahren sowie ein Wat Buddha-Tempel der Wat Phra Dhammakaya auf dem Gebiet des Obersulmer Teilorts.[10]
Der Ortschaftsrat in Willsbach besteht aus 6 Sitzen. Die Sitzverteilung ergab sich aus der Kommunalwahl am 25. Mai 2014.
Partei | Stimmen | in % | Sitze |
---|---|---|---|
FW | 2.833 | 33,80 | 2 |
Bündnis 90/Die Grünen | 2.372 | 28,30 | 2 |
CDU | 1.824 | 21,76 | 1 |
SPD | 1.353 | 16,14 | 1 |
Die Wahlbeteiligung betrug 50,16 %. Ortsvorsteher ist Armin Waldbüßer von Bündnis 90/Die Grünen.[11]
Die Blasonierung des Willsbacher Wappens lautet: In Rot der gestürzte goldene Buchstabe W. Die Flagge der Gemeinde war Gelb-Rot.
Ein in der Siegelsammlung des Hauptstaatsarchiv Stuttgart enthaltener Abdruck eines alten Willsbacher Siegels von 1504 zeigt die Gottesmutter Maria auf einer Mondsichel stehend, auf den Armen das Jesuskind, darüber schwebend eine nicht mehr erkennbare Figur. Es wurde wahrscheinlich von dem Kloster Lichtenstern geschaffen, das in Willsbach Güter besaß.
Die späteren, 1834 bis 1873 nachweisbaren Schultheißenamtssiegel Willsbachs zeigen statt der Gottesmutter im Wappenschild das umgekehrte W, als Schildhalter einen Löwen und einen Hirsch (offensichtlich aus dem württembergischen Staatswappen übernommen) sowie eine Adelskrone über dem Schild. 1930 wurde auf Empfehlung der Archivdirektion dieses Wappen ohne Schildhalter und Krone wieder aufgenommen. 1954 bis 1956 erwog die Gemeinde die Einführung eines neuen Wappens, da die Bevölkerung mit dem umgestürzten W, dessen Sinn nicht befriedigend geklärt war, unzufrieden war. Die Archivdirektion war ebenfalls der Meinung, Buchstabenwappen stellten nur eine wenig aussagende Verlegenheitslösung bei jungen Gemeinden ohne weit zurückreichende Geschichte dar, und empfahl aus geschichtlichen und künstlerischen Gründen die Wiederaufnahme des Muttergottes-Wappens aus dem Siegel von 1504. Hierzu konnte der Willsbacher Gemeinderat sich nicht entschließen, da ihm bei einer zu 85 % evangelischen Gemeindebevölkerung die Wiedereinführung eines letztlich auf dem katholischen Glauben basierenden Wappens nicht richtig erschien. Mangels einer befriedigenden Alternative blieb Willsbach daher beim Buchstabenwappen.[12]
Früher gab es an der Bundesstraße 39 das Kleinwagenmuseum Willsbach, das am Wochenende geöffnet hatte. Im Dezember 1980 berichtete die Automobil- und Motorrad-Chronik über die Eröffnung. Der Betreiber Anton Marth stellte rund 20 zumeist deutsche Kleinwagen von Marken wie Fuldamobil, Glas, Goggomobil, Heinkel, Kleinschnittger, Lloyd, Maico und Volkswagen aus. Im Oktober 1982 wurde die Schließung berichtet, da der Mietvertrag nicht verlängert wurde. Die Sammlung wurde aufgelöst.[15][16][17]
In Willsbach ist mit dem TSV Willsbach 1907 e. V., der größte Verein Obersulms ansässig. Er bietet mit Fußball, Handball, Leichtathletik, Schach, Tischtennis, Turnen und Volleyball seinen knapp 1100 Mitgliedern (Stand 2016) ein weit gefächertes Sportangebot.[18] Auch der TC Obersulm hat seinen Vereinssitz im Teilort Willsbach.
Die Bürgerstiftung Obersulm und der Bürgerverein Wir-Obersulm e. V. haben eine gemeinsame Geschäftsstelle in Willsbach.[19][20]
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