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Marktgemeinde im Bezirk Deutschlandsberg, Steiermark Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wettmannstätten ist eine Marktgemeinde mit 1670 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Deutschlandsberg in der Steiermark.
Marktgemeinde Wettmannstätten | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Deutschlandsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | DL | |
Fläche: | 17,97 km² | |
Koordinaten: | 46° 50′ N, 15° 23′ O | |
Höhe: | 320 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.670 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8521 | |
Vorwahl: | 03185 | |
Gemeindekennziffer: | 6 03 41 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Wettmannstätten 2 8521 Wettmannstätten | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Peter Neger (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020[1][2]) (15 Mitglieder) |
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Lage von Wettmannstätten im Bezirk Deutschlandsberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Gemeinde Wettmannstätten liegt am Treffpunkt der Wieserbahn mit der Koralmbahn im weststeirischen Hügelland.
Die Gemeinde besteht aus sechs Katastralgemeinden bzw. gleichnamigen Ortschaften (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[3]; Einwohner Stand 1. Jänner 2024[4]):
Am 1. Jänner 1968 wurden Lassenberg, Schönaich und Wohlsdorf sowie ein Teil der damaligen Gemeinde Michlgleinz (die Katastralgemeinde Weniggleinz) eingemeindet.[5] Die Gemeinden Wohlsdorf und Schönaich waren mit Wirkung ab 1931 durch die Trennung der früheren Gemeinde Wohlsdorf entstanden.[6] Diese Gemeinde ihrerseits war als Schönaich-Wohlsdorf erst 1920 aus der Trennung der Vorgängergemeinde Gussendorf hervorgegangen[7] und hatte 1922 ihren Namen in „Wohlsdorf“ geändert.[8]
Von der steiermärkischen Gemeindestrukturreform, die bis 2015 die Zahl der Gemeinden im Bezirk Deutschlandsberg von 40 auf 15 verringerte, war die Gemeinde nicht betroffen.[9]
Zwei der fünf Nachbargemeinden liegen im Bezirk Leibnitz (LB).
Stainz | Preding | |
St. Nikolai im Sausal (LB) | ||
Groß St. Florian | St. Andrä-Höch (LB) |
Das Gebiet der Gemeinde Wettmannstätten im Laßnitztal gehört zu jenem Bereich, in dem eine dichte Besiedlung seit der Bronzezeit durch eine Reihe archäologischer Fundstellen belegt ist. Insgesamt sind die Flächen archäologischer Grabungen in diesem Teil des Laßnitztales gemeinsam über 40 ha groß.[10]
Es wurden archäologische Funde von der Prähistorie bis in die Neuzeit gemacht.[11] Grabungen aus Anlass einer Verlegung der Adria-Wien Pipeline ergaben eine Reihe von Gruben mit prähistorischem Material bis zur Urnenfelderkultur.[12] Bei den Arbeiten am Ostportal des Koralmtunnels wurde im Ortsteil Wohlsdorf ein Brunnen mit einem hölzernen Brunnenkasten aus der mittleren Bronzezeit gefunden, der die dichte Besiedlung des Gebietes bereits 1600–1300 v. Chr. dokumentiert und als Sachquelle von internationaler Bedeutung eingeschätzt wurde.[13] Der Brunnen wurde nach seiner Entdeckung nicht ausgegraben, sondern zwecks weiterer wissenschaftlicher Untersuchung in einem 17 Tonnen schweren Block samt umgebendem Erdreich als Ganzes geborgen[14][15] und wissenschaftlich eingehend untersucht.[16]
Ausgrabungen 2008 im Gebiet von Schönaich legten weitere Funde aus der Bronzezeit frei. Bei Zehndorf wurden auch Reste der römischen Straße im Laßnitztal gefunden.[17][18] In Wohlsdorf sind Funde aus der Bronzezeit und der römischen Kaiserzeit dokumentiert.[19] Weiterer Anlass für archäologische Funde waren die Arbeiten an den Erdöl- und Erdgaspipelines (AWP und TAG), die das Gemeindegebiet durchqueren.[20]
Am Lassenberg befand sich vermutlich eine Siedlung aus der Latènezeit (5. bis 1. Jahrhundert v. Chr.), die bis in die römische Kaiserzeit Bedeutung hatte. Auf dem Lassenberger Vicus gab es annähernd kontinuierliche Münzfunde für das erste und zweite Jahrhundert unserer Zeitrechnung.[21] Einzelfunde belegen diesen Zeitraum, wie beispielsweise ein Hiebmesser, eine Lanzenspitze und eine Schwertkette, alles aus Eisen. Ob es sich dabei um Grabbeigaben handelte, ist noch nicht belegt. Raubgrabungen erschweren zusätzlich die sichere Dokumentierung der Funde.[22]
Der Ort war Teil der 1122 entstandenen Mark Steiermark, die 1180 als Herzogtum Steiermark von Bayern getrennt wurde. Ab 1192 wurde das Gebiet durch die Babenberger in Personalunion zwischen Österreich und der Steiermark regiert. Von 1282 bis 1918 stand das Gebiet unter der Herrschaft der Habsburger. Am 6. November 1918 kam Wettmannstätten als Teil der Steiermark zur Republik Deutsch-Österreich. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Wettmannstätten ist seit 1921 Pfarre, vorher gehörte es zur Pfarre Groß St. Florian. Die Kirche von Wettmannstätten war 1712–1718 erbaut worden, sie wurde 1969 wegen nicht renovierbarer Schäden abgetragen. Teile ihrer Einrichtung wurden in die 1965–1967 errichtete neue Kirche zum Hl. Valentin übernommen.[23]
An der Nordgrenze der Gemeinde bei Wohlsdorf liegt die Betriebsstelle Wohlsdorf der Stainzer Lokalbahn.
Im Gemeindeteil Zehndorf befindet sich eine 1959 errichtete Kapelle. Ihr Altar und seine Marienstatue waren seit 1736 im Schloss Schwarzenegg bei Wildon aufgestellt, sie befanden sich vorher im ehemaligen Schloss Herberstein. Im 18. Jahrhundert wurden in Schwarzenegg der Statue Heilkräfte zugeschrieben.[24]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[29][30][31]
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Die Gemeinde liegt an der Landesstraße L 601, die im Laßnitztal verläuft und das Murtal mit dem Bezirk Deutschlandsberg verbindet. Autobuslinien der GKB verbinden für den Schülerverkehr die Gemeinde mit dem Umland. Eine Haltestelle der Bahnlinie Graz–Lieboch–Wies-Eibiswald der Graz–Köflacher Bahn (GKB) befindet sich nördlich von Wettmannstätten. Von dort verkehren an Werktagen stündlich, an Sonn- und Feiertagen alle zwei Stunden Züge nach Graz und Wies-Eibiswald. Die Gemeinde liegt weiters an der Trasse der in Bau befindlichen Koralmbahn. Für diese Bahnstrecke wurde in den Jahren 2008/09 der Lauf der Laßnitz über mehr als zwei Kilometer Flusslänge neu gestaltet sowie Hochwasserrückhaltebecken angelegt. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch die Laßnitzbrücke zwischen Gussendorf und Lassenberg bei Wettmannstätten als 142 m lange und 14,5 m hohe Stahlbetonbrücke neu errichtet und am 29. August 2008 für den Verkehr freigegeben.[33]
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2020 aus Mandaten der folgenden Parteien zusammen:[34]
Seit 1. Jänner 1973 ist Wettmannstätten Marktgemeinde und erhielt aus diesem Anlass auch das Recht zur Führung eines Wappens. Beschreibung des Wappens:
In den steirischen Landesfarben vereint, stellt das Wappen je ein Symbol für das Blumenwunder des Hl. Valentin als örtlichem Pfarrpatron und für den im Gemeindegebiet zur Verleihungszeit wichtigen Maisanbau gegenüber.[37]
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