Schweizer Schriftsteller // Writer: Wrote Werkausgabe (German Edition) (German) Hardcover – January 1, 1991 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Walter Vogt (* 31. Juli 1927 in Zürich; † 21. September 1988 in Muri bei Bern) war ein Schweizer Schriftsteller und Psychiater. Er verfasste seit 1965 unter anderem Romane, Erzählungen und Essays. Zudem schuf er Bilder und Kunstobjekte, etwa im Stil der Psychodelic Art.
Walter Vogt, Sohn von Maria Vogt, geborene Schwarz, und des promovierten Juristen Werner Vogt, ging in Bern zur Schule, wo er 1956 zum Dr. med. promoviert wurde. Danach arbeitete er als Röntgenarzt am Berner Tiefenauspital. Ende der 1960er Jahre bildete er sich zum Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie weiter. Anschliessend führte er eine Facharztpraxis in Muri bei Bern. Vogt war reformiert, verheiratet ab 1954 mit Elisabeth Vogt, geborene Schwarz, und hatte drei Kinder (Christoph, Michael und Katrin). Seine Gattin, eine Pflegefachfrau, bewahrte Vogt bei seinen Drogenexperimenten einmal vor dem Erfrieren und hielt die Familie über Wasser.[1]
Walter Vogt begann 1961 nach einer Krankheit schriftstellerisch tätig zu werden.[2] Mit seinem ersten Roman Wüthrich, einer Satire auf Ärzteschaft und Krankenhauswesen, erzielte er einen Skandalerfolg. In vielen seiner späteren Werke näherte sich Vogt ab der 1970er Jahre immer mehr der autobiografischen Selbstreflexion (Vergessen und Erinnern, Altern).[3] Die Themen von Drogenabhängigkeit, Existenz des psychiatrischen Patienten in der Klinik, sexuelle Identität (Maskenzwang), Bisexualität, Homosexualität und Tod vor dem Hintergrund von AIDS durchziehen sein gesamtes Werk, seien es Kriminalromane nach Dürrenmattschem Vorbild, Reisereportagen oder Prosaerzählungen. Zwischen 1963 und 1980 experimentierte Vogt mit der Berner Mundart.[4]
Im Jahr 1978 war Vogt erster Swiss writer in residence an der University of Southern California, Los Angeles. Er war Gründungsmitglied der «Gruppe Olten» – von 1976 bis 1980 deren Präsident – und gehörte dem Deutschschweizer PEN-Zentrum an. Als deren Mitglied unterstützte er die internationale Vereinigung «Ärzte gegen den Atomkrieg». Im Jahr 1982 war er als Gastdozent der Universität Fribourg (Schweiz) tätig. 1986 trat er als Sprecher der «AIDS-Hilfe Bern» an die Öffentlichkeit, die er von 1987 bis zu seinem Tod leitete.[5]
Einzelne Werke wurden ins Chinesische, Französische, Italienische, Polnische und Tschechische übersetzt.
Sein Nachlass wird im Schweizerischen Literaturarchiv aufbewahrt. Darunter sind das grossformatige Porträtgemälde von 1988 sowie eine umfangreiche Serie von Porträtzeichnungen des Schweizer Künstler Stefan Haenni, die kurz vor Vogts Tod entstanden sind und in seinem letzten Tagebuchroman Schock und Alltag kommentiert werden.[6]
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