Walter Honeder wurde als Sohn des Malers Karl Honeder[1] 1906 in Hadersdorf-Weidlingau (Niederösterreich, heute Wien) geboren und lebte seit seinem zehnten Lebensjahr in Tirol. Er studierte von 1923 bis 1930 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Eugen Steinhof und Bertold Löffler. Ab 1931 war er als freischaffender Künstler in Innsbruck tätig, 1936 hielt er sich in Rom auf. Die Erlebnisse im Zweiten Weltkrieg und in der amerikanischen Kriegsgefangenschaft führten zu einer Zäsur in seinem Leben und Werk. Nach dem Krieg wurde er durch die Begegnung mit der französischen Moderne, die durch das Französische Kulturinstitut in Innsbruck vermittelt wurde, nachhaltig geprägt.
Honeder war als Grafiker sowie Maler von Landschaften und Porträts tätig. Er schuf zahlreiche Wandbilder, Sgraffiti und Mosaiken, insbesondere an öffentlichen Gebäuden im Rahmen der Kunst-am-Bau-Aktion des Landes Tirol in der Nachkriegszeit. In seinen Werken verband Honeder Aspekte des Wiener Expressionismus und Einflüsse des französischen Fauvismus mit Elementen der Tiroler Volkskunst. Das 1957 geschaffene, unter Denkmalschutz gestellte Wandbild am Eingang des Kindergartens von Kolsass mit Szenen aus dem Ort und seiner Umgebung gilt als eines der größten und schönsten Kunst-am-Bau-Objekte der Nachkriegsjahre in Tirol.[2]
Betonglasfenster, Krafthaus der Kauntertalkraftwerke, Prutz, um 1964[20]
Fresko Handwerk in Kramsach, Gemeindeamt Kramsach, 1966[21]
Betonfries, technischer Versorgungsbau der Wohnanlage An-der-Lan-Straße 24, Innsbruck, 1973[22]
Fassadengestaltung, Wohnblock Ernst Knapp-Straße 9, 11, Schwaz, 1975[23]
Wandbilder Kindermotive und Sonne, Kindergarten Telfes im Stubai, 1981 (zerstört)[24]
Keramikbildtafeln hl. Barbara, hl. Sebastian, hl. Franz Xaver, Maria mit Kind, Stoana-Marterl, Götzens, 1982[25]
Christoph Bertsch (Hrsg.): Kunst in Tirol, 20. Jahrhundert: wesentlich erweiterter und neu durchgesehener Bestandskatalog der Sammlung des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck samt einer Dokumentation der Legate und Nachlässe in zwei Bänden. Band 1, Innsbruck 1997, S.320–321 (urn:nbn:at:at-ubi:2-7284)