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Region in Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Vordere Bregenzerwald, auch kurz Vorderwald genannt, ist eine Region im österreichischen Bundesland Vorarlberg und der flachere nördliche Teil des Bregenzerwaldes.[1][2]
Der Vordere Bregenzerwald liegt nördlich der Linie Geißkopf – Lorenapass – Brüggelekopf und Subersach. Somit umfasst er den nördlichen Teil der Lorenaberge und den österreichischen Anteil der Allgäuer Voralpen westlich der Iller.
Die acht Gemeinden Doren, Sulzberg, Langenegg, Krumbach, Riefensberg, Lingenau, Hittisau und Sibratsgfäll sind das Kerngebiet der Region, die Gemeinden Alberschwende, Buch und Langen bei Bregenz werden teilweise nicht mehr dazugerechnet, gehören aber kulturell und geographisch zum Vorderen Bregenzerwald.[2] Historisch gehörte auch die deutsche Gemeinde Balderschwang dazu.
Im Gegensatz zum Hinteren Bregenzerwald hat die Region Verbindungen[2] und Beziehungen zum Allgäu, auch der Dialekt hat Einflüsse des Westallgäuer Dialektes.
Leiblachtal | Westallgäu | Unterallgäu |
Vorarlberger Rheintal | Oberallgäu | |
Hinterer Bregenzerwald |
Im Jahr 1902 wurde die Bregenzerwaldbahn eröffnet, die rechtsseitig der Bregenzer Ach fuhr. Für die Gemeinden des Vorderen Bregenzerwaldes war die Bahn enorm wichtig, auch wenn die Bahnhöfe abseits der Ortskerne lagen. Durch Hangrutschungen musste der Betrieb im Jahr 1980 zwischen Kennelbach und Egg eingestellt werden.
Das Kerngebiet des Vorderen Bregenzerwaldes ist auch heute noch nur über wenige Straßen erreichbar.
Anders als im Hinteren Bregenzerwald liegen hier die Orte großteils auf den Anhöhen und nicht im Talboden. Eine Ausnahme ist der Sulzberger Ortsteil Thal, dieser liegt an der Rotach.[2]
Gebirge | Berggruppe/Berg | Gemeinde | Anmerkungen |
---|---|---|---|
Nordwestliche Walsertaler Berge | Mährenhöhe | Sibratsgfäll | Die Südspitze der Gemeinde Sibratsfgäll reicht fast bis zum Hohen Ifen. Hier liegt die Hinterhochrubachalpe auf bis zu 1700 m Höhe. |
Allgäuer Voralpen westlich der Iller | Feuerstätterkopf-Piesenkopf-Gruppe | Sibtratsgfäll | Der Piesenkopf liegt in Deutschland, der Feuerstätterkopf an der Grenze Sibratsgfäll/Hittisau. |
Hittisberg | Hittisau | ||
Siplingerkopf-Kamm | Hittisau | Der Koppachstein ist der höchste Berg auf der Österreichischen Seite | |
Hochgratkette | Hittisau | Das Schigebiet Hochhäderich gehört zu Riefensberg | |
Rotenberg und Umgebung | Lingenau, Langenegg, Krumbach | ||
Kojen-Schichtkamm | Riefensberg | ||
Sulzberg | Doren, Sulzberg | ||
Pfänderstock | Langen bei Bregenz | Die südliche Kette des Pfänderstocks gehört zu Langen, mit dem Hirschberg als höchstem Gipfel der Pfänderstocks | |
Bregenzerwaldgebirge | Schneiderkopf | Buch, Alberschwende | |
Lorenaberge im engeren Sinn | Alberschwende | Brüggelekopf, Lorenapass und Geißkopf |
Die Flüsse und Bäche verlaufen meist in Schluchten, die nicht geeignet sind für Siedlungen oder Wiesen. Flüsse und Bäche sind oft geographische oder politische Grenzen. Folgende Fließgewässer befinden sich zur Gänze oder teilweise im Vorderen Bregenzerwald (Auszug)[2]:
Bregenzer Ach (Hauptfluss des Bregenzerwaldes)
Der Vordere Bregenzerwald gehörte ab 1338 zur Herrschaft Bregenz, der Hintere Bregenzerwald zur Herrschaft Feldkirch. Später erwarb die Habsburgermonarchie etappenweise den ganzen Bregenzerwald. Ab etwa 1960 hat sich die wirtschaftliche Lage stark verbessert.
Die Wirtschaft im Vorderen Bregenzerwald ist heute vielfältig und besteht aus einer Kombination aus traditioneller Landwirtschaft, Handwerk und Tourismus.
Die KäseStrasse Bregenzerwald ist ein Zusammenschluss von 180 Bauern, Alpen, Sennern, Käsemachern, Käsewirten, Gasthäusern, Museen, Bergbahnen, Tourismusbetrieben, Handwerkern und Handelsbetrieben.[3]
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig ist die Holzverarbeitung. Die Architektur mit traditionellem und modernen Holzbau ist überregional bekannt. Viele Holzbauten erhielten Architekturpreise.[4] Viele Bewohner pendeln dennoch ins Vorarlberger Rheintal aus, weil es für etliche Berufsgruppen keine oder zu wenig Arbeitsplätze gibt.
Die Gemeinden bemühen sich um die Erhaltung von Erwerbsmöglichkeiten, um die Belebung und Einbindung der Land- und Forstwirtschaft in lokale Kreisläufe und um ökologisch verträgliche Ver- und Entsorgung und die Nutzung erneuerbarer Rohstoffe. 2010 gewann Langenegg deshalb den Europäischen Dorferneuerungspreis.[5]
Die acht Gemeinden des Kerngebiets haben sich 2009 zur Energieregion Vorderwald zusammengeschlossen. Seit 2022 ist auch Langen bei Bregenz dabei.[6] Das Gebiet ist 154 km2 groß und hat etwa 11500 Einwohner.[6] Um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und die Energieeffizienz in der Region zu steigern wurden folgende Initiativen ins Leben gerufen:
Alle acht Gemeinden des Kerngebiets liegen zur Gänze im grenzüberschreitenden Naturpark Nagelfluhkette. Der Naturpark ist aber in Vorarlberg, anders als in Bayern, keine rechtliche Schutzgebietskategorie, sondern nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Gemeinden. Es gibt aber mehrere Schutzgebiete im Vorderen Bregenzerwald.
Die Bregenzerachschlucht ist seit der Stilllegung der Bregenzerwaldbahn vollkommen unerschlossen, es gibt weder eine Straße, noch einen Forstweg. Dadurch ist die lange breite Schlucht sehr naturbelassen.
Das Naturschutzgebiet Kojen-Moos setzt sich in Deutschland mit dem Natura-2000-Gebiet Häderichmoore (FFH, DE8525301) mit 89 ha fort.
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