Volkssternwarte Regensburg
Volkssternwarte in Regensburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Volkssternwarte Regensburg ist eine der ältesten Volkssternwarten Deutschlands, nach eigenen Angaben die älteste durchgehend bestehende Volkssternwarte Süddeutschlands[1]. Die Sternwarte dient hauptsächlich der Volksbildung, unter anderem in Kooperation mit der Regensburger Volkshochschule[2]. Neben Sonderveranstaltungen bei astronomischen Ereignissen hat die Sternwarte am Freitagabend für die Öffentlichkeit geöffnet. Im Jahr 2017 nahmen 4676 Besucher die Angebote der Volkssternwarte Regensburg wahr.[3]
Vorgänger der heutigen Sternwarte war ein Observatorium des Klosters St. Emmeram in Regensburg, das 1774 ins Leben gerufen wurde.[4] Fürstabt Frobenius Forster ließ 1774 und 1775 die Ecktürme des Stifts für astronomische und meteorologische Beobachtungen umbauen. Nach der Aufhebung des Stifts wurde 1812 ein Eckturm der Regensburger Stadtmauer, der Placidusturm, zu einer Sternwarte umgebaut. Der Benediktiner Placidus Heinrich führte daraufhin am Königlichen Lyzeum den astronomischen Unterricht ein. Dazu ließ er Beobachtungsinstrumente von Reichenbach in München herstellen. Zu den Gerätschaften, die zwischen 1812 und 1902 zur Verfügung standen, gehörten:[5]
Die Geräte befinden sich heute in der Historischen Instrumentensammlung der Universität Regensburg.
Der Placidusturm musste 1902 den geänderten Verkehrsverhältnissen weichen, an seiner Stelle befindet sich heute der Petersweg.[6] Zum Bau eines Ersatzes wurden von staatlichen Stellen 20.000 Mark bereitgestellt.[7] Auf den bereits existierenden Gebäudetrakt des königlichen Lyzeums wurden zwei Stockwerke, sowie eine Kuppel mit ungefähr 4,5 Metern Durchmesser des Dresdener Herstellers Heyde gebaut. Baubeginn war 1902, fertig gestellt wurde die Sternwarte im Jahr 1905. Die neu errichteten Stockwerke dienten als Bibliothek und Arbeitszimmer sowie der Unterbringung der astronomischen Apparate. Die Teleskopkuppel wurde mit einem 150 mm Refraktor von Reinfelder ausgestattet, welcher heute defekt und im Vortragsraum der Sternwarte zu besichtigen ist. Die Kuppel selbst steht heute unter Denkmalschutz.
Im Jahr 1919 wurde der Physik-Professor Karl Stöckl an das Lyzeum berufen.[7] Am 10. November 1919 wurde im Regensburger Anzeiger für den „ersten Donnerstag nach Neujahr“ ein öffentlicher astronomischer Vortrag von Professor Karl Stöckl über die Milchstraße angekündigt.[8] Somit wurde die Sternwarte auf Betreiben von Karl Stöckl seit 1920 als Volkssternwarte genutzt.[9] Im Jahr 1923 wurde das königliche Lyzeum zur Philosophisch-theologischen Hochschule (PTH) umgewandelt. Im Jahr 1938 berichtet der Bayerischer Anzeiger über jeden Freitag stattfindende Kurse auf der Regensburger Sternwarte.[4]
Nach der Auflösung der PTH im Jahr 1968 konnte die Volkssternwarte durch den Einsatz von Prof. Dr. Bernhard Heß und Alois Menath als Teil der Fachhochschule Regensburg bestehen bleiben.[1]
Seit 1976 wird sie vom gemeinnützigen Verein der Freunde der Sternwarte Regensburg e.V. betrieben. Die heute zugänglichen Räume der Sternwarte wurden 1982 nach einer längeren Umbauzeit fertiggestellt.[1] Der beim Umbau beschädigte Refraktor von Reinfelder wurde im Jahr 1983 durch einen apochromatischen Refraktor der Firma Lichtenknecker ersetzt.[1]
Zu den astronomischen Instrumenten der Sternwarte gehören ein apochromatischer 150 mm Lichtenknecker-Refraktor und ein 317 mm Cassegrain-Teleskop, die sich in der historischen Kuppel befinden. Auf der Dachplattform befinden sich weiterhin ein 305 mm und ein 280 mm Schmidt-Cassegrain-Teleskop.[1] Zum weiteren Inventar gehört auch eine Riefler-Präzisionsuhr. Zu den Räumlichkeiten gehören ein geologischer Schauraum, und jeweils ein Ausstellungsraum zur Kosmologie und zum Sonnensystem.
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