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deutscher Schriftsteller, Verleger, Herausgeber, Buchhändler, Bibliophiler und Autographensammler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Victor August Paul Ottmann[1] (* 17. April 1869 in Breslau;[2] † 1944[3]) war ein deutscher Schriftsteller, Verleger, Herausgeber, Buchhändler, Bibliophiler und Autographensammler.
Victor Ottmann war der Sohn eines Eisenbahndirektors.[2] Er besuchte das Gymnasium in Guben und lebte im Jahr 1886 für kurze Zeit als Buchhändler in Frankfurt (Oder).[4]
Von etwa 1890 bis zu seinem Tode 1944 war Ottmann als Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, Feuilletons und Zeitschriftenartikel sowie als Buchhändler und Verleger aktiv.
Im August 1891 wurde er „in Firma Victor Ottmann in Leipzig“ in den Börsenverein der Deutschen Buchhändler aufgenommen.[5] Im Jahr 1891 organisierte Ottmann in Berlin das Verlagsunternehmen „Verein der Bücherfreunde“. Im selben Jahr, also 1891, erschien sein Buch Gründung einer Verlagsbuchhandlung.[6] Ottmann bereiste, zum Teil zu Fuß, Österreich, Oberitalien, die Schweiz und Bayern. Seine eigene – wirtschaftlich nicht sehr erfolgreiche – Verlagsbuchhandlung in Leipzig musste er bereits nach gut zweieinhalb Jahren schließen.[7]
Als Herausgeber von „Ottmann’s Bücherschatz, Bibliothek zeitgenössischer Schriftsteller“ war Victor Ottmann ab 1891 in Leipzig tätig. Bei dem „Bücherschatz“ handelte es sich um ein „… Sammelwerk, welches sich zur Aufgabe macht, gute belletristische Litteratur zu einem wohlfeilen Preise zu liefern… 365 Seiten werden hier auf holzfreiem Papier in gutem Drucke für 1 M. geboten“.[8]
Ottmann verlegte ab Herbst 1891 die vierteljährlich in Leipzig erscheinende Zeitschrift Litterarische Echo, Rundschau für Litteratur und populäre Wissenschaft.[9] (nicht zu verwechseln mit Das Literarische Echo − Halbmonatschrift für Literaturfreunde). Diese Zeitschrift stellte ihr Erscheinen wohl bereits ein Jahr später, 1892, wieder ein.[10]
Er schrieb zahlreiche, meist feuilletonistische Beiträge zu Zeitschriften wie Jugend – Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, der Zeitschrift für Bücherfreunde, Die Woche, Daheim und Die Werkstatt der Kunst: Organ für die Interessen der bildenden Künstler sowie zum Berliner Lokal-Anzeiger, einer auflagenstarken, durch Anzeigen finanzierten Berliner Tageszeitung.
Am 1. Januar 1899 gründeten Fedor von Zobeltitz, Victor Ottmann, Eduard Heyck, Arthur Jellinek (1851–1929), Georg Witkowski, Joseph Kürschner, Gotthilf Weisstein und andere in Weimar die Gesellschaft der Bibliophilen. Ihre Ziele waren die Herausgabe anspruchsvoller Publikationen und das Informieren über Bibliophilie und Bibliographie. Victor Ottmann wurde Sekretär der Gesellschaft der Bibliophilen. Als ihr offizielles Organ fungierte zu Anfang die von Fedor von Zobeltitz herausgegebene Zeitschrift für Bücherfreunde. Ihre erste Veröffentlichung war ein Faksimile-Druck einer Goethe-Handschrift von 1769, Die Mitschuldigen. Ihre zweite Veröffentlichung, Victor Ottmanns Jakob Casanova von Seingalt, führte zu Streitigkeiten innerhalb des Vorstands und schließlich zum Ausscheiden Ottmanns aus der Gesellschaft der Bibliophilen.
Um 1899/1900 herum zog Victor Ottmann, damals noch Sekretär der Gesellschaft der Bibliophilen, von München, Theresienstraße 54,[11] nach Stuttgart in die Hasenbergstrasse 19 um.[12] In München hat Ottmann zeitweilig auch in der Franz-Josef-Str. 3 gewohnt.[13]
Victor Ottmann war Herausgeber der Süddeutschen Feuilleton-Korrespondenz.[14] Seit 1901 war er Herausgeber von siebzehn Bänden der Jahrbücherreihe „Das große Weltpanorama“, die im Verlag Wilhelm Spemann in Stuttgart erschien.[15]
Ab 1902 lebte Victor Ottmann in Berlin und arbeitete als freier Schriftsteller.[16]
Ottmann war Reiseberichterstatter des im Verlag August Scherl erscheinenden Berliner Lokal-Anzeigers.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt Ottmann sich zwei Jahre lang in Ägypten auf.[17]
Ottmann unternahm im Jahr 1904 im Auftrag des August-Scherl-Verlags eine Weltreise durch Kanada, Kalifornien, Mexico, Hawaii, Japan, die Philippinen, China, Java (Indonesien) und Sri Lanka (damals: Ceylon). Seine Reiseeindrücke schilderte in einer Reihe von Briefen im Berliner Lokal-Anzeiger. In Buchform veröffentlichte er die Schilderung seiner Reiseerlebnisse im Jahr 1905 unter dem Titel Rund um die Welt im Verlag August Scherl in Berlin.[18] Einen großen Teil der Fotografien, die seinen Reisebericht illustrieren, hat Ottmann selbst aufgenommen.[19] Er veröffentlichte im Jahr 1909 eine Anleitung für Reisefotografie unter dem Titel Der Amateur-Photograph auf Reisen. Winke für die Ausbildung zum erfolgreichen Kameratouristen im Verlag des Foto-Industriellen Emil Wünsche in Dresden.
Ottmann hat noch weitere große Reisen unternommen. Er bereiste unter anderem Ägypten, die westindischen Antillen-Inseln, Belgien, Italien, Lappland, Malta, Marokko und Palästina, und veröffentlichte darüber Reiseberichte und Reiseführer. Er war auch als Herausgeber für Reiseliteratur tätig: Er gab die Bücher des Tierhändlers, Plantagenbesitzers, Filmproduzenten und Schriftstellers John Hagenbeck heraus, mit dem ihn auch eine Freundschaft verband.[20]
Um 1914 lebte Victor Ottmann in Berlin W 30 (Schöneberg) in der Speyerer Straße 7.[21]
Ottmann positionierte sich gegen den Schweizer Maler Ferdinand Hodler, als dieser einen Protestbrief gegen den Beschuss der Kathedrale von Reims durch die deutsche Artillerie im Ersten Weltkrieg unterschrieb.[22]
Im Ersten Weltkrieg hat Victor Ottmann sich offenbar zeitweilig in Rumänien (Siebenbürgen) aufgehalten.[23]
Im Februar 1921 gründete er den Janus-Verlag Victor Ottmann in Berlin-Schöneberg.[24]
1933 wurde Victor Ottmann als Mitglied in den Verein für die Geschichte Berlins aufgenommen, eingeführt durch Ernst Kaeber. Ottmann wohnte damals in Berlin-Friedenau, in der Kaiserallee 99/100[25] Offenbar hatte er sich bereits im Jahr 1921 zur Aufnahme in diesen Geschichtsverein angemeldet; eingeführt durch Hans Brendicke.[26]
Victor Ottmann war Mitglied in der Reichskulturkammer.[27]
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