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Marktgemeinde im Bezirk Baden, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Trumau ist eine Marktgemeinde mit 3738 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in Niederösterreich im Bezirk Baden.
Marktgemeinde Trumau | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Baden | |
Kfz-Kennzeichen: | BN | |
Fläche: | 18,58 km² | |
Koordinaten: | 48° 0′ N, 16° 21′ O | |
Höhe: | 202 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.738 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 201 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2521 | |
Vorwahl: | 02253 | |
Gemeindekennziffer: | 3 06 41 | |
NUTS-Region | AT127 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Kirchengasse 6 2521 Trumau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Andreas Kollross (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (23 Mitglieder) |
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Lage von Trumau im Bezirk Baden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Durch die Gemeinde fließt die Triesting. Die Marktgemeinde liegt zwischen dem südwestlichen und dem nordöstlichen Teil des Wiener Beckens mit einer Seehöhe von 202 m ü. A. In Trumau leben auf einer Fläche von 18,57 km² 3738 Einwohner (Stand 1. Jänner 2024).
Es gibt nur die Katastralgemeinde Trumau.
Der Ort Hürbenau ist abgekommen.
Traiskirchen | Münchendorf (Bez. Mödling) | Himberg (Bez. Bruck/Leitha) |
Oberwaltersdorf | Ebreichsdorf |
Der Ort wurde im Hochmittelalter von dem Babenberger Leopold IV. durch eine Schenkung an das Stift Heiligenkreuz ins Leben gerufen und ist 1139 urkundlich belegt. Abt Gottschalk sah nach den ersten Jahren klösterlichen Lebens in Heiligenkreuz keine Aussicht auf finanziellen Bestand für die junge Klostergründung und erbat sich daher vom Landesherrn den Zusatz des Gutes von Trumau, einer klassischen klösterlichen Grangie.
Nachdem die Siedlung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verwüstet wurde, erlitt die Grangie weitere schwerwiegende Schäden in den Türkenjahren 1529 und 1683. Eine Neubesiedlung durch kroatische Bauern erfolgte ca. 1550–1600. Im Zuge der Neubesiedlung wurde Trumau 1588 zur Pfarre erhoben. Die Gründung kam im Zusammenhang mit der Gegenreformation in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts zustande. Sowohl der Landesherr Kaiser Rudolf II. als auch Bischof Urban von Trennbach, der Vorsteher der Diözese Passau, erteilten 1583 Abt Ulrich Molitor die Genehmigung zu ihrer Errichtung. Das Gebiet war bis dahin ein Teil der Pfarre Traiskirchen, die wiederum dem Stift Melk inkorporiert ist. 1588 wurde die Trumauer Kirche konsekriert. Seit dieser Zeit wurde die Pfarre meist von einem Ordenspriester des Heiligenkreuzer Konventes betreut. Seit 1613 sind sie namentlich belegt. Das Pfarrhaus fiel den Flammen von 1683 zum Opfer.
Auf dem Friedhof von Trumau befindet sich ein aus einem Massengrab bestehender russischer Soldatenfriedhof. Über die Anzahl der im April 1945 hier beigesetzten Sowjetsoldaten gibt es keine Angaben.
Das mittelhochdeutsche Wort „drum“ bedeutet Endstück[1]. In diesem Fall könnte der Name auf das Ende einer Aulandschaft deuten, welches durch die geographische Lage des trockeneren südwestlichen und des feuchteren nordöstlichen Teils im Wiener Becken schließen lässt.
In historischen Quellen erscheint der heutige Ortsname in verschiedenen Formen.[2] Der Volksmund hat oftmals von „drumðo“ gesprochen.
Unter Mitarbeit des Wiener Juristen Josef August Eltz (1788–1860)[4] wurde mit Statuten vom 17. Juli 1838 eine Actiengesellschaft der Baumwollspinnfabrik zu Trumau gegründet,[5] die an einem von der Triesting abgezweigten 4246 m langen Werkskanal eine über das Viertel unter dem Wienerwald weit hinaus bedeutende Spinnfabrik erbaute. Diese bestand in den ersten Jahren aus drei Hauptgebäuden: der 101 m langen Spinnerei, quer auf Achse des Kanals (bei Liliengasse 8), und zwei, je 40 m auf 25 m großen Wohngebäuden, symmetrisch auf beiden Seiten des (mit einem Steg versehenen) Kanals gelegen: östlich der (später zweihöfige und bis in die frühen 1990er Jahre bestehende) Arbeiterwohnbau Matschakahof; westlich das noch heute als Wohnhof genutzte ehemalige Fabriksamt (Nelkengasse 8). Mit 20. November 1863 wurde für den Betrieb handelsrechtlich der Name Actiengesellschaft der k. k. priv. Baumwoll-Fein-Spinn-Fabrik in Trumau eingetragen,[6] mit 22. Jänner 1864 Aktiengesellschaft der k. k. priv. Baumwollfeinspinnfabrik in Trumau mit Sitz in Wien und der Zweigniederlassung zu Trumau und Marienthal,[7] mit der die (seit zumindest 1859 de facto gegebene)[8][4] Vereinigung des Trumauer Werks mit der Textilfabrik Marienthal verbüchert worden sein dürfte. Die Baumwollspinnerei bestand bis 1928.[9]
In Trumau befinden sich mehrere Firmen des Stahl- und Aluminiumbaus sowie das Maschinenlager einer sehr großen Baugesellschaft. Am Rande des Ortes liegen das Zentrallager der Handelskette Hofer und zwei Kfz-, Handels- und Servicebetriebe.
Als eine der ersten Gemeinden in Niederösterreich hat Trumau seit April 2013 eine öffentliche Stromtankstelle für Elektroautos, bei der Autofahrer das Aufladen mit Ökostrom mit einer Tankkarte in berührungsloser RFID-Technik bezahlen.[10]
In Trumau werden verschiedene Rebsorten angebaut: Neuburger, Grüner Veltliner, Burgunder, Chardonnay, Silvaner, Muskat-Ottonel, Zweigelt, Blauer Portugieser und Blauburger. Abgesetzt werden die Weine überwiegend beim Heurigen. Buschenschank haben im Wechsel zu den gegebenen Terminen die Heurigen Artner, Heimhilcher, Mairinger Karl und Scheibenreif.
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder. Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 bestand der Gemeinderat aus folgenden insgesamt 21 Mitgliedern: 17 SPÖ, 3 ÖVP und 1 Alternative Liste Trumau (Grüne). Bis zum Jahr 2020 gab es geringfügige Änderungen. Der Stand 2020 war: 17 SPÖ, 3 FPÖ, 2 ÖVP und 1 Grüne.[13]
Blasonierung: In einem blauen Schild eine zum Schwur bereite naturfarbene Hand, die über zwei gekreuzten silbernen Hämmern schwebt.
Das Wappen der Marktgemeinde Trumau bestand ursprünglich aus einem blauen Schild auf dem eine breite, hautfarbene Schwurhand zu erkennen war, welche an den feierlichen Eid des Markgrafen Leopold IV. erinnern soll. Im Jahre 1971 erfolgte die Verleihung eines weiteren Elements. Zwei gekreuzte silberne Hammer und darüber die Schwurhand sind seither im Wappen zu erkennen. Die neuen Elemente symbolisieren Industrie und Gewerbe. Die Bedeutung für Trumau der positiven Entwicklung von Industrie und Gewerbe im 19. und 20. Jahrhundert ist dabei für die Verleihung dieser Symbole ausschlaggebend gewesen.
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