Transhalogenierung
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Die Transhalogenierung (auch: Halogenid-Metathese) ist eine Reaktion, bei der ein Halogen-Atom einer Halogen-Verbindung gegen ein anderes Halogenatom ausgetauscht wird, beispielsweise die Reaktion von einem Alkylchlorid zu einem Alkylfluorid mittels Natriumfluorid:
R-Cl + NaF → R-F + NaCl
Falls die Halogen-Verbindung eine organische Verbindung ist, wird von der Finkelstein-Reaktion gesprochen.[1] Es ist jedoch auch beispielsweise die Herstellung von Phosphorfluorid-Verbindungen mittels Transhalogenierung von an Phosphor gebundenem Chlor, Brom oder Iod mit einem Metallfluorid möglich.[2]
Details
Als Halogenquelle werden zur Transhalogenierung häufig Metallhalogenide (wie Natriumfluorid oder Lithiumfluorid) verwendet, die Verwendung von Onium-Halogenide ist jedoch auch möglich.[1] Transhalogenierung wurde als schonende Methode zur Synthese von Fluororganylboranen bezeichnet.[3] Auch die Herstellung von Aryliodiden aus den korrespondierenden Arylchloriden oder Arylbromiden ist möglich.[4]
Eine Untersuchung zeigte eine Möglichkeit auf, die Transhalogenierung mittels genetisch modifizierter Enzyme durchzuführen (Haloalkane dehalogenases, HLDs).[5]
Literatur
- Yoel Sasson: Formation of Carbon-Halogen Bonds (Cl, Br, I). In: PATAI'S Chemistry of Functional Groups. John Wiley & Sons, Ltd, Chichester, UK 2009, ISBN 978-0-470-68253-1, S. pat0011, doi:10.1002/9780470682531.pat0011.
- transhalogenation - Wiktionary. Abgerufen am 23. Februar 2020.
Einzelnachweise
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