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Phänomen der kommutativen Algebra Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Torsion ist das Phänomen der kommutativen Algebra, also der Theorie der Moduln über kommutativen Ringen, das sie fundamental von der (einfacheren) Theorie der Vektorräume unterscheidet. Torsion ist verwandt mit dem Begriff des Nullteilers.
In der einfachsten Form ist ein Torsionselement ein Element endlicher Ordnung in einer Gruppe oder einem Monoid, also ein Element , für das es eine natürliche Zahl gibt, so dass (bzw. in additiver Schreibweise) gilt.
Für den Torsionsbegriff der kommutativen Algebra sei ein (kommutativer) Ring (mit Einselement) und ein -Modul.
Ist eine abelsche Gruppe (also -Modul), so stimmen die beiden Definitionen von Torsionselementen überein. Man spricht dann analog von Torsions(unter)gruppen.
Das folgende Diagramm fasst diese Implikationen für einen Modul über einem kommutativen Integritätsring zusammen:
Es seien ein kommutativer Ring mit Einselement und ein -Modul. Im einfachsten Fall ist ; ist dann lediglich eine abelsche Gruppe.
Für ein Ringelement ist
ein Untermodul, der als die -Torsion von bezeichnet wird. (Die Verwechslungsgefahr mit der Notation für Lokalisierungen ist gering.) Auch die Notation ist üblich.
Der Modul
wird als -Torsion bezeichnet.
Ist eine abelsche Gruppe und eine Primzahl, so ist der projektive Limes
(die Übergangsabbildungen sind durch die Multiplikation mit gegeben) ein -Modul (ganze -adische Zahlen), der als -adischer Tate-Modul von (nach John Tate) bezeichnet wird. Durch den Übergang zu
erhält man einen Vektorraum über einem Körper der Charakteristik 0; dies ist insbesondere für darstellungstheoretische Betrachtungen vorteilhaft.
Das wichtigste Beispiel für diese Konstruktion ist der Tate-Modul zu einer elliptischen Kurve über einem nicht algebraisch abgeschlossenen Körper, dessen Charakteristik nicht ist. Der Tate-Modul ist als -Modul isomorph zu und trägt eine natürliche Operation der Galoisgruppe. Im Fall der multiplikativen Gruppe ist der zugehörige Tate-Modul vom Rang 1. Er wird mit bezeichnet, die Operation der Galoisgruppe erfolgt durch den zyklotomischen Charakter.
Für -Moduln ist der Torsionsuntermodul eines Moduls gleich . Die Funktoren Tor können also als Verallgemeinerung des Begriffes des Torsionsuntermoduls angesehen werden.
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