Tiefenbach (bei Landshut)

Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tiefenbach (bei Landshut)

Tiefenbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Landshut.

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Die Filialkirche St. Ulrich in Tiefenbach
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Untergolding mit der Kirche st. Dionysius
Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 30′ N, 12° 6′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Landshut
Höhe: 454 m ü. NHN
Fläche: 24,71 km2
Einwohner: 4069 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner je km2
Postleitzahl: 84184
Vorwahl: 08709
Kfz-Kennzeichen: LA, MAI, MAL, ROL, VIB
Gemeindeschlüssel: 09 2 74 182
Gemeindegliederung: 26 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 42
84184 Tiefenbach
Website: www.tiefenbach-gemeinde.de
Erste Bürgermeisterin: Birgit Gatz (Neues Bürgerforum)
Lage der Gemeinde Tiefenbach im Landkreis Landshut
ThumbAltdorfBruckbergBuch a.ErlbachEchingFurthNeufahrnRottenburg a.d.LaaberTiefenbachVeldenWengWörth a.d.Isar
Karte
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Geografie

Zusammenfassung
Kontext

Geografische Lage

Die Gemeinde Tiefenbach grenzt unmittelbar an das Stadtgebiet von Landshut an. Eine bauliche Verflechtung ist aufgrund der Topographie jedoch nicht gegeben. Das Gemeindegebiet wird im Norden von der Isar und der Bundesstraße 11 begrenzt. Im Osten verläuft die B 15 Landshut – Rosenheim nahezu parallel entlang der Gemeindegrenze. Der Hauptort Tiefenbach liegt 5 km südwestlich des Stadtzentrums Landshut (St. Martin). Innerhalb von 15 Minuten kann man vom gesamten Gemeindegebiet aus die Stadtmitte von Landshut erreichen. Die Entfernung zur Landeshauptstadt München beträgt ca. 75 km, nach Regensburg ca. 65 km.

Gemeindegliederung

Tiefenbach hat 26 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Appersdorf (Weiler)
  • Ast (Pfarrdorf)
  • Badhaus Ast (Weiler)
  • Binsham (Weiler)
  • Ehrnsdorf (Einöde)
  • Gleißenbach (Weiler)
  • Gütersdorf (Dorf)
  • Heidenkam (Kirchdorf)
  • Mittergolding (Dorf)
  • Oberbachham (Einöde)
  • Oberfroschham (Einöde)
  • Obergolding (Dorf)
  • Schießeneck (Einöde)
  • Schloßberg (Dorf)
  • Schraham (Einöde)
  • Seepoint (Einöde)
  • Siegersdorf (Einöde)
  • Stachersdorf (Dorf)
  • Steffing (Einöde)
  • Thalham (Einöde)
  • Tiefenbach (Kirchdorf)
  • Unterbachham (Weiler)
  • Untergolding (Kirchdorf)
  • Weiherhäuser (Einöde)
  • Zottenberg (Einöde)
  • Zweikirchen (Pfarrdorf)

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden sind:

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bis zur Gemeindegründung

Auf die frühe Besiedelung des Gemeindegebietes verweisen bronzezeitliche Hügelgräber bei Badhaus Ast von 1400 bis 1200 v. Chr. In der Urnenfelderzeit (1300 bis 750 v. Chr.) wurden große Fluchtburgen angelegt wie die von Schlossberg, welche um 450 v. Chr. niedergebrannt wurde. Aus der folgenden Ära der Kelten finden sich Viereckschanzen in Appersdorf und Badhaus Ast. Die Keltenschanze („Römerschanze“) bei Bad Ast stammt aus der Zeit von etwa 100 v. Chr. Der Graben und der dahinterliegende Wall der etwa 100 Meter langen und 70 Meter breiten Viereckschanze ist auf allen vier Seiten gut erhalten.

Als Tiufenbach wird es urkundlich erstmals 1136 genannt, 1261 wird eine Zinspflichtige de Teufenbach erwähnt. Die Gemendorferische Matrikel von 1524 führt Tiffenbach als erste unter den Filialen Echings auf. Über Teuffenpach (1614) und Tieffnpach (1752) setzte sich ab 1811 die Schreibweise Tiefenbach durch.

Tiefenbach gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Erding des Kurfürstentums Bayern. 1803 wurde es dem Landgericht Landshut zugeteilt. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

20. und 21. Jahrhundert

Vorübergehend wurde die Gemeinde zu einer Verwaltungsgemeinschaft mit Kumhausen zusammengelegt. Im Nordosten des Gemeindegebietes erfolgten mehrmals Grenzkorrekturen mit der Nachbargemeinde Eching, um Flächen zum Bau der Kläranlage und zur Erweiterung des Sportplatzes zu erhalten.

Die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Tiefenbach und Lusern im Trentino wurde im Jahre 2001 begründet.

Eingemeindungen

Die politische Gemeinde Tiefenbach umfasste vor der Gebietsreform 1971 nur Tiefenbach und Golding. Die Gemeinde Ast schloss sich am 1. April 1971 freiwillig an.[4] Am 1. Mai 1978 wurde auch das Gebiet um Zweikirchen, das vormals zur Gemeinde Münchsdorf gehörte, der Gemeinde Tiefenbach angegliedert.[5]

Einwohner

Gemäß Bayerischem Landesamt für Statistik haben sich die Einwohnerzahlen jeweils zum 31. Dezember eines Jahres wie folgt entwickelt:

Weitere Informationen Stand, Einwohner ...
Stand Einwohner
19601330
19701442
19802317
19902860
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Weitere Informationen Stand, Einwohner ...
Stand Einwohner
19953110
20003398
20053527
20103638
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Weitere Informationen Stand, Einwohner ...
Stand Einwohner
20153792
20183813
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Seit 1972, dem Jahr der Gemeindereform, hat sich die Einwohnerzahl bis 2015 um 2116 Personen erhöht. Das entspricht einem Wachstum von 126,25 Prozent.

Weitere Informationen Alter, Einwohner nach Alter ...
Altersstruktur der Bevölkerung Tiefenbachs gemäß Zensus 2011
Alter Einwohner nach Alter[6]
Jünger als 18 19,2 %
18 bis 29 11,2 %
30 bis 49 29,4 %
50 bis 64 23,2 %
älter als 65 17,0 %
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Politik

Zusammenfassung
Kontext
Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 69,05 %
(2014: 71,4 %)
 %
40
30
20
10
0
6,80 %
35,57 %
17,65 %
8,14 %
6,50 %
25,33 %
NBFa
WGTc
ULTif
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 30
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  −5
−10
−15
−20
−25
−30
−25,06 %p
+4,62 %p
−1,77 %p
−1,23 %p
−1,90 %p
+25,33 %p
NBF
WGT
ULTi
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Neues Bürgerforum
c Wählergemeinschaft Tiefenbach
f Unabhängige Liste Tiefenbach

Acht Monate nach Kriegsende fanden am 27. Januar 1946 die ersten Kommunalwahlen (Gemeinderatswahlen) in den kreisangehörigen Gemeinden Bayerns statt. In den Monaten April und Mai 1946 folgten dann noch die ersten Wahlen der Bürgermeister, Landräte sowie Kreistage. 2006 wurde das 60-jährige Jubiläum begangen.[7]

Die Gemeinde Tiefenbach ist Mitglied in folgenden Zweckverbänden:[8]

  • Gewässerunterhaltungszweckverband Landshut-Kelheim-Dingolfing-Landau
  • Regionaler Planungsverband Landshut
  • Schulverband Kronwinkl
  • Zweckverband Kommunale Verkehrsüberwachung Südostbayern
  • Zweckverband Wasserversorgung Isar-Vils

Außerdem nimmt sie teil am Dialogforum Ost-Süd-Umfahrung Landshut.

Die Gemeinde Tiefenbach erbringt 304 verschiedene behördliche Leistungen.[8]

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahlen seit 2008 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:

Weitere Informationen Partei/Liste, % ...
Partei/Liste 2020[9] 2014[10] 2008[11]
% Sitze % Sitze % Sitze
CSU 35,57 6 30,95 5 22,7 4
SPD 6,50 1 8,4 1 12,5 2
FDP 8,14 1 9,37 2 9,4 1
Unabhängige Liste Tiefanbach (ULTi) 25,33 4
Wählergemeinschaft in der Gemeinde Tiefenbach 17,65 3 19,42 3 31,0 5
Neues Bürgerforum (NBF) 6,80 1 31,86 5 24,4 4
Wahlbeteiligung 69,05 % 71,4 % 72,1 %
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Bürgermeister

Erste Bürgermeisterin ist Birgit Gatz (ULTi, zuvor NBF).[12] Bei den Kommunalwahlen 2014 folgte sie Johann Beck (Wählergemeinschaft) nach, der selbst zuvor bei den Kommunalwahlen 2008 als Nachfolger von Georg Schmerbeck (Wählergemeinschaft) ins Amt gewählt worden war.[13][14]

Ehemalige Bürgermeister
Weitere Informationen Amtszeit, Bürgermeister ...
Amtszeit Bürgermeister
bis 2008 Georg Schmerbeck
2008–2014 Johann Beck
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Gemeindepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

In Folge einer entsprechenden Bewertung der Wirtschaftskraft der Gemeinde Tiefenbach sind die Schlüsselzuweisungen von 448.316 Euro im Jahr 2019 um 17,4 Prozent auf 370.268 Euro für das Jahr 2020 zurückgegangen.

Weitere Informationen Zuweisungen an, Jahr ...
Schlüsselzuweisungen in Euro[16]
Zuweisungen an Jahr
2015 2016 2017 2018 2019 2020
Gemeinde Tiefenbach 141.032 299.048[16] 437.228[17] 259.376[18] 448.316[19] 370.268[20]
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Breitbandausbau

Im Rahmen der Richtlinie zur Förderung des Aufbaus von Hochgeschwindigkeitsnetzen im Freistaat Bayern vom 10. Juli 2014 steht den Gemeinden ein Förderbetrag von mindestens 500.000 Euro und maximal 950.000 Euro zur Verfügung[21]; für Tiefenbach beträgt dieser 770.000 Euro[22].

Bauen und Wohnen

Weitere Informationen Gemeindeteil, Wohnbauflächenausgewiesene Baugebiete ...
Bodenrichtwerte 2011/2012[23]
Gemeindeteil Wohnbauflächen
ausgewiesene
Baugebiete
unbeplanter
Innenbereich
ausgewiesene
gewerbliche
Bauflächen
Einheimischen-
Modell
Ackerland
Tiefenbach 215 € 215 € 80 € 165 € 7 €
Ast 180 € 180 € 135 € 7 €
Heidenkam 130 € 130 € 7 €
Zweikirchen 130 € 130 € 7 €
Obergolding 130 €
100 € BP Keilberg
130 € 7 €
Mittergolding/
Untergolding
120 € 7 €
Schloßberg 75 € 75 € 7 €
Gütersdorf 75 € 7 €
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Energie

Im Mai 2017 wurde der dritte Bauabschnitt des Solarparks Binsham begonnen, der bis September fertiggestellt sein soll. Mit einer Leistung von mehr als 22.000 kWp soll er jährlich mehr als 22 Millionen kWh Strom produzieren und damit etwa 25.000 Haushalte versorgen.[24]

Sehenswürdigkeiten

  • Filialkirche St. Ulrich. Die auf einem Hügel weithin sichtbare, zur Pfarrei Ast gehörende Kirche wurde im 15. Jahrhundert vom Kastulus-Stift in Moosburg mitbegründet. Der spätgotische, in der Barockzeit veränderte Bau besitzt im Inneren Altäre aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, das Blatt des Hochaltars zeigt den Kirchenpatron St. Ulrich. 1989/1990 wurde das Kirchenschiff verlängert und an der Nordseite ein zweiter Eingang geschaffen.

Bau- und Bodendenkmäler

Bildung

In der Gemeinde sind der katholische Kindergarten St. Georg und die Grund- und Hauptschule Ast.

Persönlichkeiten

Commons: Tiefenbach (bei Landshut) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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