Remove ads
Ortsteil von Stetten am kalten Markt, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Storzingen ist ein Teilort der Gemeinde Stetten am kalten Markt im Landkreis Sigmaringen in Baden-Württemberg (Deutschland).[2]
Storzingen Gemeinde Stetten am kalten Markt | |
---|---|
Koordinaten: | 48° 8′ N, 9° 7′ O |
Höhe: | 633 m |
Fläche: | 7,39 km² |
Einwohner: | 333 (30. Sep. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 72510 |
Vorwahl: | 07573 |
Das Pfarrdorf Storzingen liegt im Gegensatz zu den anderen Ortsteilen nicht auf dem badischen Heuberg, sondern in einem engen Talkessel, zu beiden Seiten der Schmeie.[2] Das Ortszentrum liegt rund 3,5 Kilometer östlich des Zentrums von Stetten am kalten Markt. Der Ort gehört zum Naturpark Obere Donau.
Die Gesamtfläche der Gemarkung Storzingen beträgt 739 Hektar (Stand: 30. Juni 2014).[3]
Zu Storzingen gehört neben dem Dorf Storzingen das Gehöft Neuhaus.[2]
Der Ortsname ist wahrscheinlich abgeleitet vom Wort Storz (kahler abgeholzter Bergrücken). Vergleiche das Wort Storza (alemannisch) (Baumstumpf). Storzingen wurde also von den Erstsiedlern nach einem prägenden Landschaftsmerkmal benannt.
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Storzingen im Jahre 843 in einer Schenkungsurkunde. Grundherr Adalhart und seine Frau Swanaburg übertrugen das Dorf als Schenkung dem Kloster St. Gallen. Als Lehen der Grafen von Lupfen wurde der Ort 1419 von den Grafen von Werdenberg gekauft. Im Jahr 1160 stellte Kaiser Friedrich I. von Staufen (Barbarossa) Storzingen und die Pfarrkirche unter seinen Schutz.[4]
Zwischen 1212 und 1534 wechselten die Lehensherren häufig. Ab 1419 war Storzingen Teil der Herrschaft Jungnau. 1534 ging die Landeshoheit an das Haus der Grafen von Fürstenberg der Heiligenberger Linie über, deren Familie 1664 in den Reichsfürstenstand überging.[4]
Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) richtete erst in den Jahren 1632 bis 1635 verheerenden Schaden an. Die Pest wütete in Storzingen besonders stark. Von den 29 Familien überlebten nur neun Haushalte mit drei Bauern und sechs Söldnern die Verheerungen.[4]
Die Herrschaft Jungnau kam 1806 an Hohenzollern-Sigmaringen.[5] Storzingen gehörte noch bis 1840 zu Jungnau, kam anschließend bis 1854 zu Straßberg, danach bis 1925 zum Oberamt Gammertingen und mit diesem zum Landkreis Sigmaringen.
Erst mit dem Bau der Eisenbahnlinie 1878 wurde Storzingen aus der Isolation geholt. Dadurch konnten viele Leute zu den Fabriken nach Ebingen pendeln, was den Lebensstandard deutlich verbesserte.
Die Gemeinde Storzingen wurde am 1. Januar 1972 auf eigenen Wunsch nach Stetten am kalten Markt eingemeindet und wechselte so in den Landkreis Stockach.[6] Im Zuge der Kreisreform 1973 wurde der Landkreis Stockach aufgelöst und die Gemeinde Stetten am kalten Markt mit Wirkung zum 1. Januar 1973 dem Landkreis Sigmaringen zugeteilt.
Erst 1979 bekam Storzingen einen Anschluss an die nahe Bundesstraße 463 und war somit nicht mehr nur über Stetten zu erreichen.
Der Ort ist mit 352 Einwohnern (Stand: 30. Juni 2014)[3] der zweitgrößte Teilort der Gemeinde.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1961 | 353 |
1970 | 419 |
2003 | 386 |
2010 | 359 |
2011 | 345 |
2014 | 352 |
Das Wappen von Storzingen zeigt einen geteilten Schild, oben in Rot auf einem goldenen Dreiberg stehend eine silberne Raute, in Anlehnung an das Geschlecht der Ritter von Weckenstein, das als Wappen auf rotem Schild eine auf der Spitze eines grünen Dreibergs stehende silberne Raute führte. Unten in Silber eine schwarze Kirchenfahne, das Wappen der Grafen von Werdenberg.
Die Wasserversorgung wird durch den Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe gewährleistet, die ihren Sitz in Meßstetten hat.
Storzingen liegt an der Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen, die über Hechingen, Balingen und Albstadt verläuft. Der Bahnhof Storzingen hat eine Bedeutung für die Verladung von Militärfahrzeugen vom Truppenübungsplatz Heuberg sowie für die An- und Abreise der in der Alb-Kaserne in Stetten am kalten Markt stationierten Soldaten.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.