St. Peter (Hochschwarzwald)
Gemeinde bei Freiburg, Baden-Württemberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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St. Peter ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 1′ N, 8° 2′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Breisgau-Hochschwarzwald | |
Höhe: | 716 m ü. NHN | |
Fläche: | 35,93 km2 | |
Einwohner: | 2729 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79271 | |
Vorwahl: | 07660 | |
Kfz-Kennzeichen: | FR, MÜL, NEU | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 15 095 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Klosterhof 12 79271 St. Peter | |
Website: | www.st-peter.eu | |
Bürgermeister: | Rudolf Schuler | |
Lage der Gemeinde St. Peter im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald | ||
St. Peter liegt im Naturpark Südschwarzwald. Der an der Südflanke des Kandel gelegene Luftkurort[2] liegt etwa 14 km östlich von Freiburg im Breisgau. Die Geländehöhe reicht von 519 m ü. NHN beim Übergang des Ibenbachs nach Unteribental bis zu 1228 m ü. NHN etwas unterhalb des Kandelgipfels;[3] das Zentrum des Kernortes liegt auf etwa 720 m ü. NHN.
Zur Gemeinde St. Peter gehören das Dorf Bürgerschaft, der Weiler Sägendobel, die Zinken Kandelberg, Neuwelt, Oberibental, Ränke, Rohr, Schmittenbach, Schönhöfe, Seelgut und Willmendobel und die Höfe Eckpeterhof, Langeck und Lindlehof.[4]
Das Gemeindegebiet schließt eine Exklave im oberen Glottertal, ein bewaldetes Gebiet etwas unterhalb des Rastplatzes Ränke der Landesstraße 112 und dort direkt südlich der Glotter, mit ein.
Das Landschaftsschutzgebiet St. Peter, St. Märgen umfasst nahezu vollständig das Gemeindegebiet von St. Peter.[5] Das europäische Vogelschutzgebiet Mittlerer Schwarzwald sowie die Naturschutzgebiete Häuslematt und Zweribach liegen jeweils zu einem kleinen Teil auf der Gemarkung St. Peter. Entlang der örtlichen Fließgewässer wie Glotter und Ibenbach sowie deren Zuflüsse sind Flächen des FFH-Gebietes Kandelwald, Roßkopf und Zartener Becken ausgewiesen. Des Weiteren sind etliche Biotope, 56 Naturdenkmäler und drei Geotope zu verzeichnen.[6]
Das Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald umfasst den gesamten Naturraum Schwarzwald und somit auch St. Peter. Diese Zugehörigkeit ermöglicht die finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen für Tierhalter durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und Ausgleichszahlungen bei Schäden infolge eines Wolfsübergriffs.[7]
Die Gemeinde St. Peter ist Mitglied der Initiative Motorradlärm, in der sich betroffene Städte, Gemeinden und Landkreise sowie das Verkehrsministerium Baden-Württemberg zusammengeschlossen haben, um eine wirkungsvolle Reduzierung von Motorradlärm zu fordern.[8]
Das Kloster St. Peter auf dem Schwarzwald wurde 1093 vom Zähringerherzog Berthold II. als Hauskloster und Begräbnisstätte gegründet. Seit dem 1. Januar 2022 führt St. Peter daher die offizielle Zusatzbezeichnung „Zähringergemeinde“.[9] Die Gemeinde entwickelte sich allmählich um das Kloster herum.
Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges kam es am 10. August 1644 im Gebiet St. Peter zu Gefechten zwischen den gegnerischen Parteien.
Als die weltlichen Rechte des Klosters 1806 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben wurden, kam das Dorf St. Peter zum Großherzogtum Baden, seit 1952 gehört es zum Land Baden-Württemberg.
Im Jahr 1899 brannte es in der Ortsmitte von St. Peter,[10] wodurch 23 Wohnhäuser zerstört und 150 Menschen obdachlos wurden.[11]
Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich in St. Peter ein Wehrertüchtigungslager der Hitlerjugend.[12]
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||||
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Jahr | 1806 | 1871 | 1900 | 1925 | 1939 | 1950 | 1961 | 1970 | 1989 | 1995 | 2005 | 2010 | 2015 | 2022 |
Einwohner | 1480 | 1308 | 1383 | 1378 | 1426 | 1500 | 1529 | 1797 | 2207 | 2362 | 2508 | 2547 | 2583 | 2721 |
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (außer 1806); 1871–1970: Volkszählungsergebnisse[13]
Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Der Gemeinderat in St. Peter hat zwölf Mitglieder.
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Bürgermeister ist seit 2008 Rudolf Schuler. Er wurde 2016 wiedergewählt. Bei der Bürgermeisterwahl 2024 trat er nicht erneut an. Zuvor war von 1984 bis 2008 Gottfried Rohrer (CDU) Bürgermeister.[11]
Am 13. Oktober 2024 wurde Charly Gnant mit 88,5 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Er war der einzige Kandidat. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,8 Prozent. Gnant tritt das Amt am 17. Dezember 2024 an.[16]
Zusammen mit den Nachbargemeinden Glottertal und St. Märgen bildet St. Peter den Gemeindeverwaltungsverband St. Peter.
Die Gemeinde Ebersmunster im Elsass ist seit 1963[11] St. Peters französische Partnergemeinde.[17] Mit der Gemeinde Schmölln-Putzkau in Sachsen besteht seit 1990 eine Partnerschaft. Außerdem bestehen zu allen Zähringerstädten freundschaftliche Beziehungen.
Der Ort liegt an der Deutschen Uhrenstraße. Die Herstellung von Schwarzwalduhren war ein wichtiger Erwerbszweig in St. Peter. Heute spielt neben der Landwirtschaft und dem örtlichen Handwerk auch der Tourismus eine entscheidende wirtschaftliche Rolle. Im Jahr 2022 verzeichnete St. Peter 84.489 Übernachtungen, davon 18.854 auf dem örtlichen Campingplatz. Die Übernachtungsgäste kommen zu fast 90 % aus dem Inland.[18] Im Jahr 2023 erhöhte sich die Zahl auf 85.375 Übernachtungen.[19]
St. Peter ist das 16. Bioenergiedorf in Baden-Württemberg. Die lokalen Wind- und Solarkraftanlagen und das mit Holzpellets und Holzhackschnitzeln betriebene Heizkraftwerk produzieren mehr elektrische Energie aus erneuerbaren Energiequellen, als lokal verbraucht wird. Das Heizkraftwerk versorgt außerdem den Kernort über ein Fernwärmenetz mit Heizenergie und Warmwasser.
St. Peter liegt im Gebiet des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg. Es verkehren drei Buslinien der Südbadenbus, die innerhalb der Gemeinde auf einer Gesamtstrecke von circa 21 Kilometern zwanzig Haltestellen bedienen:
Das Verkehrskonzept KONUS ermöglicht Übernachtungsgästen die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in den im Schwarzwald gelegenen Verkehrsverbünden.
Anschluss an den Schienenpersonenfernverkehr besteht über den Hauptbahnhof in Freiburg.
Die nächstgelegenen Flughäfen sind Basel (96 km), Straßburg (100 km), Zürich (102 km) und Karlsruhe/Baden-Baden (117 km).
Ein großer Teil der Außenaufnahmen zum ersten deutschen Nachkriegs-Farbfilm Schwarzwaldmädel wurde hier im Mai 1950 gedreht, 1973 dann einige Szenen der gleichnamigen Fernsehfassung sowie Schwarzwaldfahrt aus Liebeskummer.
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