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Kirchengebäude in Erwitte Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die römisch-katholische Kirche St. Laurentius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude am Kirchplatz in Erwitte, im Kreis Soest (Nordrhein-Westfalen). Die Gemeinde gehört zum Pastoralverbund Erwitte im Erzbistum Paderborn.[1]
Der Bau zählt zu den frühen Pfarrkirchen. Ihre Gründung vermutet man in der Missionsphase des 8. Jahrhunderts. Die erste Kirche war wohl eine Stiftung von Kaiser Heinrich II., was ein Stifterrelief in der Marienkapelle nahelegt.[2] Die 1160–1170 gebaute Kirche ist eine kreuzförmige Pfeilerbasilika im gebundenen System. Die Kirche besitzt einen mächtigen Turm, sie wurde einst als fürnehmste Kirche im Herzogtum Westfalen bezeichnet.
Quer- und Langhaus bestehen aus schlichten Bruchsteinwänden. Die Chorapsis ist mit einem Rundbogenfries versehen. Das Mittelschiff ist fast quadratisch, der ebenfalls quadratische Chor schließt in einer halbrunden Apsis. Die Seitenschiffe wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Immer wieder wurde die Kirche bei Bränden zerstört, so im Dreißigjährigen Krieg, während der Soester Fehde und bei den großen Bränden 1710 und 1971.[3] Eine größere Renovierung wurde in den Jahren 2005 bis 2006 durchgeführt.
Das einschiffige Langhaus einer Vorgängerkirche im Mittelschiff hat eine gewölbte Decke. Das Schiff ist im Verhältnis zum gewaltigen Turm kurz, weil die Maße der alten Saalkirche beibehalten wurden. Es ist 33 Meter lang, das Querschiff hat eine Länge von 30 Metern. Die Seitenwände der alten Kirche wurden erhöht und erhielten zwei Durchbrüche. Die mächtige Turmhalle gehört zum Mittelschiff. An das nördliche Querschiff ist eine Sakristei angebaut.
Bei der Renovierung 1959 stellte man den ursprünglich romanischen Charakter wieder her.
Der um die Mitte des 13. Jahrhunderts aus Haustein gebaute vorgesetzte ca. 80 m hohe dreigeschossige Turm ist anders als das schlichte Kirchenschiff mit Rundbogenfriesen und Lisenen geschmückt. Im Mittelalter war er als Wehrturm Teil der Stadtbefestigung, im ersten Stockwerk befindet sich ein Raum mit Schießscharten. Nach dem Brand 1971 erhielt der Turm eine romanische Turmhaube. Im oberen Geschoss sind die Wände durch jeweils drei spitzbogige Schallarkaden gegliedert, in deren Mitte kleine Säulen stehen.[4]
Der Zutritt zur Kirche erfolgt über drei Portale. Das Tympanon über dem Südportal zeigt den Erzengel Michael im Kampf mit dem Drachen sowie den Heiligen Laurentius. Über dem Nordportal sieht man den richtenden Christus mit den vier Evangelisten. Das später errichtete Turmportal ist mit Säulen versehen, deren Kapitelle durchbrochene Ornamentik aufweisen.[5]
Die Orgel wurde 2016 von der Manufacture d‘Orgues Bernard Aubertin erbaut. Das Instrument hat 50 Register auf drei Manualwerken und Pedal.[13][14]
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Das alte Geläut von fünf Gussstahlglocken in a0, h0, e1, fis1 und a1 von 1959 und einer Bronzeglocke d1 von 1952 wurde durch den Turmbrand unbrauchbar. 1972 wurden sechs neue Bronzeglocken aufgehängt, 2008 kamen zwei Kleppglocken in den Dachreiter und 2018 wurde das Geläut mit der Christus-Salvator-Glocke nach unten abgerundet.[15] Die Christus-Salvator-Glocke ist (Stand 2019) die zweitschwerste und drittgrößte Glocke in Westfalen.[16][17]
Nr. |
Patron | Gussjahr | Gießer | Gewicht (kg) |
Durchmesser (mm) |
Schlagton | Ort |
---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | Christus-Salvator | 2018 | Glockengießerei Eijsbouts, Asten/NL | 7.960 | 2.252 | g0 -4,5 | Westturm |
2 | St. Josef | 1972 | Glockengießerei Petit & Edelbrock, Gescher | 3.100 | 1.700 | h0 | |
3 | St. Laurentius | 1.800 | 1.410 | d1 | |||
4 | St. Rochus | 1.250 | 1.240 | e1 | |||
5 | St. Agatha | 850 | 1.100 | fis1 | |||
6 | St. Maria | 700 | 1.030 | g1 | |||
7 | St. Heinrich | 500 | 930 | a1 | |||
I | St. Hubertus | 2008 | 140 | 520 | a2 +1 | Dachreiter | |
II | St. Anna | 110 | 480 | h2 +1 |
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