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Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Waidhofen an der Thaya Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Speisendorf ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya im Bezirk Waidhofen an der Thaya im niederösterreichischen Waldviertel mit 84 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Speisendorf (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Speisendorf | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Waidhofen an der Thaya (WT), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Waidhofen an der Thaya | |
Pol. Gemeinde | Raabs an der Thaya | |
Koordinaten | 48° 51′ 51″ N, 15° 25′ 52″ O | |
Höhe | 464 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 84 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 6,55 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 06487 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 21050 | |
Speisendorf von Nordosten aus mit Häuslberg im Hintergrund | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Der Ort liegt an einem Hang zur Thaya zwischen Karlstein und Raabs an der Thaya. Zur Ortschaft zählt auch das Jagdhaus Valerienau im Westen. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 75 Adressen.[2] Im Westen befindet sich der Häuslberg (610 m ü. A.), auf dessen Gipfel im 18. Jahrhundert ein Eremit lebte.[3]
Erstmals urkundlich wurde die Siedlung im Jahr 1204 erwähnt. Es gab hier früher auch einen Adelssitz, der nach 1300 nicht mehr erwähnt wurde und heute nurmehr über Schriftstücke erschlossen werden kann. Die um 1200 errichtete Speisendorfer Mühle verfügte um 1800 über drei Mahlgänge.
Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 38 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Weinern besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus und besorgte die Konskription. Die Untertanen und Grundholde des Ortes gehörten der Herrschaft Weinern sowie den Pfarren Grünbach und Raabs.[4]
Die Markterhebung erfolgte 1837.[5] Markttage sind der 4. Mai und der 6. Dezember.[6] 1877 erfolgte die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Speisendorf. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Speisendorf drei Bäcker, ein Eisenwarenhändler, zwei Fleischer, drei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, eine Mühle mit Sägewerk, ein Schmied, drei Schneider, zwei Schuster, ein Stechviehhändler, ein Tischler, ein Zuckerbäcker und mehrere Landwirte ansässig. In der Katastralgemeinde Speisendorf mit Valerienau und Liebnitz mit Liebnitzmühle waren 445 Einwohner ansässig.[6] Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Gemeinde Speisendorf per 1. Jänner 1971 der Stadtgemeinde Raabs an der Thaya bei.[7]
1831 wird Speisendorf beschrieben als ein Dorf von 54 Häusern, mit der nächsten Poststation Göpfritz. Die Bevölkerung begründete sich damals in 71 Familien, welche 125 männliche, 152 weibliche Personen und 22 Schulkinder zählten. Der Viehstand beträgt 5 Pferde, 60 Ochsen, 49 Kühe, 84 Schafe, 9 Ziegen und 34 Schweine, beschrieb Schweickhardt im 19. Jahrhundert den Ort.
Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Speisendorf insgesamt 79 Bauflächen mit 46.344 m² und 89 Gärten auf 47.249 m², 1989/1990 gab es 79 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 133 angewachsen und 2009/2010 bestanden 95 Gebäude auf 203 Bauflächen.[8]
Die Zeitung „Der Bote aus dem Waldviertel“ erzählt in der Ausgabe vom 15. Juli 1898 die Sage zur Entstehung des Ortsnamens.[10]
Unter dem Hochaltare ist eine Höhlung und in der Höhlung befindet sich ein Brünndl. Dasselbe soll durch den heiligen Nikolaus zuerst entdeckt worden sein und seit der Zeit ist sein Wasser heilsam gegen Augen-, Ohren- und Fußleiden. Zu Folge dessen sind die Menschen weit und breit nach Speisendorf gewallfahrtet. Weil hier die Menschen vom heiligen Wasser des Brünndle gespeist worden sind, hat der Ort den Namen Speisendorf erhalten. Später ist die Kirche gebaut worden, aber dadurch hat das Brünndl viel von seiner Kraft verloren und die Wallfahrten sind nach und nach abgekommen.
Speisendorf ist landwirtschaftlich geprägt. 336 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 281 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 337 Hektar Landwirtschaft betrieben und 283 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 320 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 294 Hektar betrieben.[8] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Speisendorf beträgt 34 (Stand 2010).
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