Schwanenstadt liegt auf 389m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung von Nord nach Süd beträgt 2km, von West nach Ost 2,1km.
Die Gesamtfläche beträgt 2,6km². 3,7% der Fläche sind bewaldet, 44,4% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Die Geschichte reicht bis in die Zeit der Kelten zurück. Diese gründeten in der Nähe des heutigen Stadtzentrums eine Siedlung namens Tergolape („Kleiner Markt am Wasser“). Während der römischen Kolonialzeit wurde aufgrund der günstigen Lage am Hauptverkehrsweg Ovilava (Wels) – Juvavum (Salzburg) eine Poststation errichtet. Tergolapes endgültige Position ist bis heute Gegenstand einer wissenschaftlichen Diskussion.
Der erste urkundlich überlieferte Name für den aufblühenden Ort war Suanaseo im Jahr 788. Der neu bezeichnete Markt Schwans fand 1361 seine erstmalige urkundliche Erwähnung. Am 26. Juni 1627 wurde der Markt Schwans zur Stadt Schwanenstadt erhoben, nachdem Graf Adam von Herberstorff den Markt um 125.000 Gulden käuflich erworben hatte. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich Schwanenstadt immer mehr zu einem wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, kulturellen, sportlichen und schulischen Zentrum.
Der Ort gehörte ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern; seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum 'Österreich ob der Enns' zugerechnet. Im Jahr 1627 erfolgte die Verleihung des Stadtrechtes durch Adam Graf von Herberstorff. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Die Gemeinde war bis Ende 2004 Teil des Gerichtsbezirks Schwanenstadt und wurde per 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Vöcklabruck.[1]
Heimatmuseum Schwanenstadt: Das Heimatmuseum befindet sich in der Pausinger-Villa. Der Garten der Pausinger-Villa liegt auf einem bajuwarischen Gräberfeld, das in den 1970er Jahren ergraben und wissenschaftlich erarbeitet wurde. Auch römische Grabungsfunde konnten verzeichnet werden. Das Haus wurde von der Stadtgemeinde angekauft und renoviert und beherbergt seit 26. Mai 2007 das Heimatmuseum Schwanenstadt. Bis in die Zeit, als die Kelten das Land bevölkerten und unweit des heutigen Stadtzentrums eine Siedlung namens Tergolape („Kleiner Markt am Wasser“) gründeten, reicht die Geschichte von Schwanenstadt zurück. Während der römischen Kolonialzeit wurde es aufgrund der günstigen Lage am Hauptverkehrsweg Ovilava (Wels) – Juvavum (Salzburg) eine Poststation. Viele Fundstücke davon sind im Heimathaus zu besichtigen. Mit Unterstützung der Goldhaubengruppe Schwanenstadt und Obfrau Lisa Berger ist es dem Heimathaus-Verein gelungen, eine wertvolle Original-Urkunde aus dem Jahr 1290 zu erwerben. Die Ablassurkunde des Papstes Nikolaus IV mit 13 Siegeln, ausgestellt MCCLXXXX für die Pfarrkirche „sancti Michaelis archangeli in suans“ ist für Schwanenstadt (früher suans) von großer Bedeutung. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung, bei der die Pfarrkirche in Suans Erwähnung findet.
Stadtplatz: Nach verheerenden Bränden in den vergangenen Jahrhunderten sind einige Bürgerhäuser mit Barock- und Renaissancefassaden wieder errichtet worden.
Stadtturm Schwanenstadt: Das Wahrzeichen von Schwanenstadt ist der Stadtturm am westlichen Stadtplatzende; in welchem sich auch die Stadtturmgalerie befindet.
Katholische Pfarrkirche Schwanenstadt hl. Michael: Die Kirche wurde in den Jahren 1900 bis 1902 im neugotischen Stil errichtet. Der Kirchturm hat eine Höhe von 78 Metern. Der mächtige, 52m lange Kirchenbau mit seinem Spitzhelmturm ist das Wahrzeichen von Schwanenstadt.
Kalvarienbergkirche: Ein Kilometer nördlich von Schwanenstadt liegt auf einer kleinen Anhöhe die Kalvarienkirche der Pfarre. Sie wurde 1488 von Bischof Albert Schönhofer als Apostelkirche geweiht und 1721 zur Kalvarienbergkirche umgestaltet. Von der Stadt führt ein Kreuzweg zur Kirche, deren neue, modern gestaltete Bilder 1983 geweiht wurden. Die Fastenkrippe ist nur am Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag in der Zeit von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen. Die Philippsbergkirche beherbergt in einem Anbau, wahrscheinlich seit 1719, eine volkskundliche Rarität, die nur in den Kartagen zugänglich ist: Über einem mit bunten Glaskugeln geschmückten Heiligen Grab wird eine bewegliche Fastenkrippe, das Werkl, aufgestellt. Auf einer kleinen Drehbühne ziehen in zwei Ebenen etwa 20cm große, im Stile des späten Bauernbarock geschnitzte und bemalte Figuren am Beschauer vorbei. Sie zeigen die fünf Geheimnisse des schmerzhaften Rosenkranzes. Über diesem beweglichen Teil zeigt ein Relief Pilatus, der sich die Hände wäscht. Betrieben wird das „Werkl“ durch ein Uhrwerk, das seine Kraft von einem schweren Gewicht an der Außenwand der Kirche bekommt.
Verkehr
Straße: In Schwanenstadt kreuzen sich die Wiener Straße (B1) und die Gallspacher Straße (B135). 2006 begannen die Bauarbeiten für die Umfahrungsstraße, die 2009 eröffnet wurde und südlich des Stadtkerns verläuft. Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Laakirchen-West (vormals Steyrermühl) an der A1 in circa 8km Entfernung.
Bus: Öffentliche Buslinien gibt es in Richtung Wels und Vöcklabruck sowie Niedertalheim und Gmunden.
Bahn: Im ÖBB-Bahnhof Schwanenstadt halten Regional- und Regionalexpresszüge der Westbahnstrecke Wien–Salzburg.
Bildung
2 Kindergärten
Volksschule
2 Mittelschulen (Schwerpunkt Sport und Musik)
1 Polytechnische Schule
1 Musikschule
Sport
Der ÖTB Turnverein Schwanenstadt wurde 1870 gegründet. Die Aktivitäten reichen vom Mutter-Kind Turnen über Aerobic bis zu Geräteturnen und Volleyball.
Der Schwanenstädter Fußballverein SC Schwanenstadt wurde in der Saison 2004/2005 Meister der Regionalliga Mitte und spielte damit in der zweithöchsten österreichischen Spielstufe, der Ersten Liga. Nach finanziellen Problemen verkaufte der Verein die Lizenz 2008 an den SC Magna Wiener Neustadt.
Der Alpenverein Schwanenstadt ist mit knapp 1200 Mitgliedern (Stand: 2020)[2] der mitgliederstärkste Verein der Region Schwanenstadt und bietet sämtliche Alpinsportarten an.
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 9 SPÖ, 4 Partei für Umweltschutz und Menschlichkeit (PUM) und 3 FPÖ.
Das ursprüngliche, 1565 erstmals nachgewiesene Marktwappen zeigte einen stehenden Schwan. Anlässlich der Stadterhebung 1627 wurde das heute gebräuchliche Wappen eingeführt.[4]
Blasonierung: „In Blau auf grünem, gewelltem Schildfuß mit zwei silbernen, rot bewehrten, schwimmenden Schwänen ein silberner, zweitürmiger, gezinnter Torbau, das durchbrochene Rundbogentor mit hochgezogenem, goldenem Fallgitter und aufgeschlagenen, goldenen Torflügeln, die Türme mit roten, einen goldenen Knauf tragenden Kegeldächern. Über dem Torbau ein rotes, von einer goldenen Davidskrone überhöhtes Schildchen mit einem goldenen Mühlenrad. Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb.“
Wappenbegründung: Tor und Türme kennzeichnen den Ort als Stadt, das Mühlrad ist das Stammwappen Adam Graf Herberstorffs, der kurz nach dem Erwerb des Marktes Schwans das Stadtrecht erwirkte. Die Schwäne stehen für die volksetymologische Herleitung des Ortsnamens.[4]
August Froschauer (* 1927), Stadtamtsleiter i.R., Goldenes Verdienstzeichen der Republik Österreich, ehemaliger Kommandant der Freiwilligen Stadtfeuerwehr, Ehrenkommandant der Freiwilligen Stadtfeuerwehr und Ehren-Abschnittskommandant des Feuerwehr-Abschnittes Schwanenstadt
Johannes Puchmair (1930–2007), röm.-kath. Pfarrer, Konsistorialrat, Dechant
Michael Aichmayr (* 1961), Univ.-Prof., Initiator des Internationalen Kinder- und Jugendbuchwettbewerbs der Stadtgemeinde Schwanenstadt „Auf Schmetterlings- und Schwanenflügeln“
Rudolf Anschober (* 1960), Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz a.D.
Ingeborg Kirchschlager, Gemeinde- und Stadträtin a.D.
Schwanenstadt einst und jetzt. Festschrift zur 300 Jahrfeier. August 1927 (landesbibliothek.at).
Franz X. Weilmeyr:Topographisches Lexikon vom Salzach-Kreise. Band2. Oberer, Salzburg 1812 (Onlinein der Google-Buchsuche).
Matthias Koch:Reise in Oberösterreich und Salzburg. Solinger, Wien 1846 (Onlinein der Google-Buchsuche).
Weiterführende Literatur
Eckehard Bamberger und Harry Slapnicka:Schwanenstadt: Chronik – herausgegeben von der Stadtgemeinde Schwanenstadt zur 350-Jahr-Feier der Stadterhebung. Selbstverlag der Stadtgemeinde, Schwanenstadt 1977.
Rudolf Lehr:Schwanenstadt: Bewegte Geschichte – Lebenswerte Gegenwart. Selbstverlag der Stadtgemeinde, Schwanenstadt 2002, ISBN 3-00-009090-8.
Vlasta Tovornik, Hans J. Hundt:Das bajuwarische Gräberfeld von Schwanenstadt, Oberösterreich. Wagner, Innsbruck 2002, ISBN 3-7030-0372-3.
August Aichmayr:Ein Stück Schwanenstadt. Im Wandel der Zeit: Gedichte. M. Aichmayr, Schwanenstadt 1996, ISBN 3-901722-00-9.